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Vernatsch auf Spalier- erziehung

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Academic year: 2022

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Edelvernatsch Klon Lb 61.

Edelvernatsch Klon Lb 82.

Edelvernatsch Klon Lb 95.

10% Vernatsch

Die Rebsorte Vernatsch ist nach wie vor die wichtigste Rotweinsorte in Südtirol. Allerdings hat ihre Anbaufl ä- che in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Von den 2.182 ha im Jahr 2000 waren 2010 nur mehr 1.079 ha übrig. Heute beträgt die Anbaufl äche des Vernatsch 592 ha, das entspricht 10,6% der ge- samten Weinbaufl äche. Mittlerweile ist der Vernatsch nicht mehr die an- baustärkste Rebsorte in Südtirol. Nach dem Ruländer (666 ha) hat im Jahr 2020 der Gewürztraminer (613 ha) als zweitwichtigste Sorte den Ver- natsch auf Platz 3 verdrängt.

Vernatschklonen- Selektion

Mit den ersten Selektionsarbeiten wurde schon in den fünfziger Jah- ren auf Initiative des Assessorats für Landwirtschaft begonnen. Diese Ar- beiten gehen großteils auf Eduard Spi- taler und Andreas Weiss zurück. Mit umfangreicheren Selektionen wurden damals aber auch Rebschuler oder andere fachlich geschulte Leute be- auftragt, um in alten Vernatschbestän-

Vernatsch auf Spalier- erziehung

Welche Klone und Unterlagen?

Josef Terleth, Christoph Patauner, Versuchszentrum Laimburg

Die Selektionsarbeit des Versuchszentrums Laimburg geht bei Ver- natsch schon auf die 1980er Jahre zurück. Im Juni 2020 wurden vier neue Vernatschklone anerkannt und in das nationale Rebsor- tenregister eingetragen. Wir stellen sie vor und besprechen ihre Eig- nung für die Spaliererziehung.

den nach interessanten Einzelstöcken zu suchen und diese zu selektionie- ren. Die Vermehrung und Auspfl an- zung der neuen Versuchsanlagen hat zuerst der Gutsbetrieb Laimburg und ab 1975 das Versuchszentrum Laim- burg übernommen.

Daraus sind die ersten acht „Lb“ Edel- vernatsch-Klone hervorgegangen, die 1969 zur Homologierung eingereicht worden sind. Als Züchter scheint das Versuchszentrum Laimburg auf. Ab den achtziger Jahren selektionierte das Versuchszentrum Laimburg noch- mals sehr intensiv, weil man schon damals befürchtete, dass immer mehr alte unverklonte Vernatschbestände gerodet und so noch vorhandenes genetisches Potenzial unwiderrufl ich verloren gehen würde.

Von den ersten homologierten Edel- vernatsch-Klonen erwies sich in den vergangenen Jahren der Klon Lb 59 als der beständigste. Vor allem seine gleichmäßige Traubenform, Verfär- bung und seine geringere Neigung zur Stiellähme werden nach wie vor geschätzt. Allerdings kam in den ver- gangenen Jahren immer mehr der Wunsch nach Edelvernatschklonen auf, die sich nicht nur für die traditi- onelle Perglerziehung, sondern auch

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für Spalieranlagen eignen würden.

Dieser Aspekt wurde daher bei den Selektionsarbeiten der vergangenen Jahre mitberücksichtigt.

Im Jahr 1988 wurden aus dieser zweiten umfangreichen Selektions- arbeit 317 Einzelstöcke, welche aus alten Anlagen im Überetsch und in St.

Magdalena stammten, veredelt und in drei Anlagen in Söll/Tramin, Ober- planitzing/Kaltern und Pfatten ausge- pflanzt. Nach einer ersten Serie von Virustests, die notwendig sind, um den Gesundheitsstatus dieser Ein- zelstockvermehrungen feststellen zu können, wurden 17 gesunde Biotypen weitervermehrt und in einer neuen Anlage in Kaltern am Ölleitenhof aus- gepflanzt. Schon zu diesem Zeitpunkt erzog man alle Biotypen auf Pergl und Spalier, um eine mögliche Eignung feststellen zu können. Im Jahr 1996 errichtete das Versuchszentrum Laim- burg eine weitere Versuchsanlage mit 35 virusgetesteten Biotypen in Planta- ditsch/Kaltern. Diese wurden auf drei unterschiedliche Unterlagen veredelt, um auch auf eventuelle Affinitätspro- bleme aufmerksam zu werden. Einen ersten Eindruck von der Weinqualität bekam man 2003, als im Rahmen ei- ner Diplomarbeit 18 dieser Biotypen sowie zwei Vergleichsklone getrennt vinifiziert und verkostet wurden. Die definitive Prüfung der Weinqualität erfolgte mit Weinen, die aus Trau- ben der Versuchsanlagen in Haslach/

Bozen (ab 2009) und der Anlage in Kaltern am Ölleitenhof (ab 2012) stammten.

Vier neue Klone

Im Jahr 2019 konnte dieses Projekt zur Klonenselektion bei der Sorte Ver- natsch mit dem Antrag zur Eintragung von vier neuen Klonen abgeschlos- sen werden. Im Juni 2020 wurden die Klone Lb 61, Lb 82, Lb 95 und Lb 110 anerkannt und in das Nationa- le Rebsortenregister eingetragen. Als Referenzklone für dieses Projekt dien- ten immer der Laimburger Klon Lb 59 sowie der kleintraubige Klon SMA 40 der Fondazione E. Mach, ehemals Isti- a a ab ab b b

Grafik 1: Vergleich der Ertragsmengen zwischen den Edelvernatsch- Klonen (unterschiedliche Buchstaben unterscheiden sich statistisch).

01 2 34 56 78 9

Beerenobst10

marmeladige Noten

blumige Noten

unreife Noten

Mandelaromatik würzige Noten

Vielseitigkeit im Geruch Typizität Fülle Harmonie Gesamteindruck

Lb 59 SMA 40 Lb 61 Lb 82 Lb 95 Lb 110

Grafik 2: Sensorische Profilanalyse der Edelvernatsch-Klone in Prüfung.

a b b

c c

Grafik 3: Vergleich des Beerengewichts zwischen den verschiedenen Unterlagen (unterschiedliche Buchstaben unterscheiden sich statistisch).

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2/2021

Vernatsch Spalier Ölleiten/Kaltern 2010.

tuto Agrario di San Michele a. A. (TN).

Von den weinbaulichen Eigenschaf- ten her gesehen, sind dabei die Klo- ne Lb 82 und Lb 110 mehr mit dem Klon SMA 40 vergleichbar, also etwas kleintraubiger, aber mit größeren Bee- ren. Die Klone Lb 61 und Lb 95 glei- chen etwas mehr dem Referenzklon Lb 59, sie haben größere Trauben mit kleineren Beeren. Auch vom Ertrags- potenzial können diese neuen Klone mit den jeweiligen Referenzklonen verglichen werden (Grafik 1). Zum Anbau auf Spalier können alle diese Klone empfohlen werden. Im Schnitt der Versuchsjahre von 2013 bis 2018 betrug der ermittelte Ertrag bei den kleintraubigen Klonen knapp 90 dt/

ha, bei den Klonen mit größeren Trau- ben lag er mit 115 dt/ha etwas höher.

Besonders wichtig bei der Prüfung von neuen Selektionen bzw. Klonen ist die Weinqualität. Gerade bei einer so wichtigen Rebsorte, wie es der Vernatsch für Südtirol ist, fällt die ent-

sprechende Weinqualität ungemein ins Gewicht. Daher war es unerläss- lich, die Trauben der Prüfklone und der Standardklone getrennt auszu- bauen und die Weine sowohl analy- tisch als auch sensorisch miteinander zu vergleichen. Von der Profilanalyse her können alle sechs Klone, also die vier neuen und die zwei Standardklo- ne, als ähnlich beschrieben werden.

Im Alkoholgehalt der Versuchsweine gibt es einen statistisch absicherba- ren Unterschied, die Klone Lb 59, Lb 110 und Lb 95 lagen im Schnitt etwas über 12 Vol% Alkohol, die Klone Lb 61, Lb 82 und SMA 40 lagen knapp unter 13 Vol% Alkohol. Bezüglich der Wahrnehmung der Gerbstoffe wurde der Klon Lb 61 etwas gerbstoffbeton- ter als alle anderen Klone empfunden.

Bei der Typizität, also dem Empfinden der Verkoster, was einen guten Ver- natschklon ausmacht, entschied sich die Mehrzahl für den alteingesesse- nen Klon Lb 59. Es scheint, dass kein

Verkostungsparameter einen direkten Einfluss auf die Typizität der Klone gehabt hat. Jedoch konnte ein Zu- sammenhang des Parameters Farbe mit dem Gesamteindruck festgestellt werden. Demnach wurden Weine mit mehr Farbe auch im Gesamteindruck bevorzugt.

Charakterisierung der neuen Klone

Lb 61

Kleinbeeriger Klon mit sehr guter Zu- ckerleistung und gutem Säuregehalt.

Das Ertragspotenzial dieses Klons liegt bei der Spaliererziehung im Qualitäts- anbau bei ca. 100 dt/ha. Der Wein wird als etwas gerbstoffbetonter und intensiver als jener der Standardklone empfunden.

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Lb 82

Dieser Klon hat deutlich größere Bee- ren und kleinere Trauben, ähnlich dem Klon SMA 40. Die Zuckerleistung dieses Klons ist gut. Das Ertragspoten- zial lag im Versuch bei 90 dt/ha. Was die Weinqualität betrifft, ist der Klon Lb 82 vergleichbar mit den Standard- klonen.

Lb 95

Der Klon Lb 95 zeichnet sich durch seine Kleinbeerigkeit und die gute Zu- ckerleistung aus. Der Säuregehalt und die Ertragsleistung liegen auf dem Niveau vom Lb 59. Die Weinqualität dieses Klons liegt zwischen den Stan- dardklonen und dem Klon Lb 61.

Lb 110

Dieser Klon hat eine gewisse Ähnlich- keit mit dem Klon SMA 40. Er zeich- net sich durch kleine Trauben mit größeren Beeren aus. Das Ertragsni- veau ist ebenso vergleichbar und lag im Schnitt bei ca. 90 dt/ha. Auch die Weinqualität wurde ähnlich der des Referenzklons beschrieben.

Mit der Homologierung dieser vier neuen Klone schließt sich ein Kapitel mit einer langen Vorgeschichte. Auch wenn die Anbaufläche der Rebsorte Vernatsch in Südtirol nach wie vor abnimmt, ist durch diese Klone eine Voraussetzung dafür geschaffen wor- den, dass der Vernatsch nicht weiter an Bedeutung verliert. Zumindest wurde dafür gesorgt, dass ein Stück Biodiversität erhalten bleibt.

Tabelle 1: Geprüfte Unterlagen und ihre Eigenschaften.

Unterlage Kreuzung Eigenschaften

SO4 Vitis berlandieri x Vitis riparia mittelstarkwachsend

Teleki 8 B Vitis berlandieri x Vitis riparia schwachwachsend

Teleki 5 C Vitis berlandieri x Vitis riparia mittelstarkwachsend

Börner Vitis riparia 183 Geisenheim x Vitis cinerea Arnold Nematoden- u. trockenresistent

a a a b

Grafik 4: Vergleich des Traubengewichts zwischen den verschiedenen Unterlagen (unterschiedliche Buchstaben unterscheiden sich

statistisch voneinander).

a ab b b

Grafik 5: Vergleich des Mostgewichts zwischen den verschiedenen Unterlagen (unterschiedliche Buchstaben unterscheiden sich statistisch voneinander).

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2/2021

Pflanzabstände Reben/Kammerle Rebschnittvariante 2,00 x 0,83 m 6 Einfacher Rebschnitt mit einer Rute 2,00 x 1,00 m 5 Rebschnitt mit zwei kürzeren Fruchtruten Tabelle 2: Pflanzabstände und Rebschnittvarianten im Versuch: Vernatsch auf Spaliererziehung.

Vernatschanlage Niedermayr Girlan/Eppan.

Unterlagenversuche

Unterlagenversuche mit der Sorte Vernatsch haben am Versuchszent- rum Laimburg eine lange Tradition. So wurde bereits im Jahr 1987 eine Ver- suchsanlage in Kaltern am Ölleitenhof mit 16 verschiedenen Unterlagsreb- sorten angelegt, um deren Einfluss auf die Sorte feststellen zu können.

Der Langzeitversuch ermöglichte es, alle Unterlagen nach ihrer Wuchs- stärke zu charakterisieren. Im hier beschriebenen Versuch – Vernatsch auf Spaliererziehung – welcher als Gesamtkonzept entstanden ist, wur- den neben den Klonen und Unterla-

gen auch die Ertragsregulierung, die Laubwandhöhe und der Rebschnitt berücksichtigt. In unserem Versuchs- projekt prüften wir vier Unterlagen (Tabelle 1).

Als Vernatschklon wählten wir den bewährten Klon Lb 59. Um eine bes- sere Anpassungsfähigkeit der Sorte an die Spaliererziehung zu erzielen, entschieden wir uns für zwei unter- schiedliche Pflanzabstände mit ent- sprechendem Rebschnitt (Tabelle 2).

Die Versuchsanlage, welche 2012 ausgepflanzt worden war, zeigte sich von Beginn an recht einheitlich, so dass schon bald mit der Datener- hebung begonnen werden konnte.

Einzig die Unterlage Börner zeigte zu Beginn vereinzelt chlorotische Aufhellungen, die aber mit zuneh- mendem Alter der Rebstöcke nach- ließen.

In den Auswertungen von 2015 bis 2018 konnten statistisch absicherbare Unterschiede zwischen den geprüf- ten Unterlagen in der Beerengröße (Grafik 3, S. 26), im Traubengewicht (Grafik 4) und im Mostgewicht (Gra- fik 5) sowie beim Ertrag und Wachs- tum festgestellt werden. Dabei war in den allermeisten Fällen Börner die schwächste und SO4 (Selektion Op- penheim) die stärkste Unterlage. Die beiden Teleki Unterlagen 8 B und 5 C lagen dazwischen. Hingegen hatten die zwei verschiedenen Stockabstän- de mit entsprechendem Rebschnitt keine statistisch absicherbaren Unter- schiede hervorgebracht.

josef.terleth@laimburg.it

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