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II Lavoratore, V anniversario del 'Circolo di studi sociali*, 6.8.1904.

Sie tragen immer noch, es ist fast ein Kennzeichen ihrer Kleidung, jenes große, meist graue Dreieckstuch über die Schultern [ ] Man sieht sie immer

C. Mens sana in corpore sano

93 II Lavoratore, V anniversario del 'Circolo di studi sociali*, 6.8.1904.

96 H Lavoratore, La festa di domenica a sera. Zerboglio è partito, 27.10.1903.

97 H Lavoratore, Festa socialista a San Giacomo, 16.5.1908. 98 Zarja, Nedeljska vesclica v proslavo obiettrice Zarje, 11.6.1912. 99 II Lavoratore, Circolo femminile socialista, 9.3.1910.

100 II Lavoratore, Programma, 20.5.1905, La festa socialista al Politeama, 23.5.1905. 101 II Lavoratore, 'Circolo di studi sociali*, 17.6.1905.

102 II Lavoratore, Circolo Arte Sociale, 10.6.1914.

103 II Lavoratore, La serata artistica di sabato al 'Circolo di studi sociali', 8.12 .190 3 , La recita dell'Arte moderna, 5.5.1904, G rcolo femminile socialista, 11.10.1906.

104 II Lavoratore, Il festino dell'ultimo dell'anno, 3 1.12 .19 0 1, Festino, 3 1 .1 2 .19 0 3 , Il G rcolo corale slavo fra lavoratori in Trieste, 3 1.12.1903; Delavski list, Pevsko druStvo "Adriaperie", 18 .12.19 08 , Na5 silvestrov veder, 8.1.1909, Rdedi Prapor, DruStvo 'Ljudski oder', 3 0 .1 2 1 9 0 9 ,

Die Gestaltung und Inszenierung kultureller Praxis

jährliche "Große Sozialistenball" ("Grande Ballo dei Socialisti" / "Veliki Sociali- stiini Pies") am Faschingssamstag im Politeama Rossetti fiel besonders groß aus.105 Leghissa beschreibt den Triester Karneval vor 1900 als ein schichtenübergreifendes Volksfest, als wichtigstes Event im Jahr. Es seien M askenbälle in den Theatern

Theatern und im Politeama Rossetti ein Volksfest mit Musik, W ein, Bier und komi­ schen Darbietungen veranstaltet worden, sowie ein enormer Umzug mit allegori­ schen Wagen. Hausbedienstete seien mit den kostümierten Kindern ihrer Arbeitge­ ber durch die Straßen gezogen, und die Arbeiter hätten bereitw illig Überstunden gemacht, um nur genügend Geld für einen ’sorgenlosen* Karneval zu haben. Nach 1900, so Leghissa, aber habe die Begeisterung für den Karneval abgenommen, was er auf die Verschärfung der politischen und nationalen Fraktionierungen zurück­ führt - der Weltkrieg habe in der Luft gehangen.106

Man veranstaltete berufskategorische Feste107, W einfeste108, Kinderfeste109 und Feste für Frauen, die auch zahlreich kamen, "lebhafte Arbeiterinnen, ungedul­ dig, auf ihren ureigensten Fest zu tanzen” ("vispe operaie, impazienti di ballare nella festa loro, ’tutta loro’”).110 Die Zahl der Feste insgesamt nahm stetig zu, und im Laufe der Zeit verzichtete der Lavoratore immer häufiger a u f Details und be-

IzTrsta, 11.1.19 10 , Veselica Ljudskega odra, 11.1.1911.

105 II Lavoratore, Grande Ballo dei Socialisti, 9.2.1905, La nostra festa da ballo al Politeama, 28.2.1905, II ballo dei socialisti al Rossetti, 24.Z 1909, II ballo dei socialisti, 1.3 .1 9 11, II ballo dei Socialisti, 14.2.1914, II ballo dei socialisti al Politeama Rossetti, 2 5.3.19 14 ; Delavski list, Veliki sociaüstiini ples, 21.2.1908; Rde£i Prapor, Velik socialistiSni ples, 2 2 .2 .19 11, Zarja, Vsakoletni socialistiini ples, 15.2.1912.

106 Leghissa 19 7 12/1955, 273-283. In dieser Interpretation stimmt e r m it der neueren For­ schung überein, die seit 1890 eine Zunahme politisch motivierter Festveranstaltungen, will sagen eine zunehmende Fraktionierung auch der kulturellen Praxis festgestellt hat, Schnei­ der 1995, 290. ln der Tat veranstalteten nicht nur die Sozialisten ihren jährlichen Faschings­ ball, auch die Società Ginnastica organisierte Maskenbälle. D er slowenische Sportverein So- kol hatte seinen Maskenball 1890 im Politeama Rossetti, danach in seinen Vereinsräumen an der Via Coroneo und nach 1904 im Narodni dom abgehalten. Colummi 19 8 1, 30; Volk

1995a, 47; Volk 1995b, 88; Cattaruzza 1997a, 227.

107 II Lavoratore, II ballo dei meccanici, 3 1.12 .19 0 1, La festa dei tipografi, 25.6.1904, La festa commemorativa dei tipografi, 28.6.1904, La Società dei calderai in ferro ed arri affini, 18.8.1906, Grande festa, 16.10.1909, La festa campestre dei lavoratori del mare, 27.7,1908, La grande festa dei Lavoratori del mare, 13.7.1910; Zarja, Zidarska veselica, 7.6.1911.

108 II Lavoratore, Grande festa, 16.10.1909; Zarja, Vinska trgatev, 29.9.19 11.

109 II Lavoratore, Circolo femminile socialista, 26.1.1907, Berlingaccio per i figli degli operai organizzati, 18.2.1908, Comitato prò escursioni con figli di operai organizzati, 24.2.1909, Il ballo dei bambini degli organizzati, 5.2.1913, Il ballo in costume dei bambini, 14 .2 .1914, Il ballo in costume dei ragazzi, 25.2.1914; AST, Direzione di Polizia, Società b. 301.

110 II Lavoratore, La nostra festa da ballo al Politeama Rossetti, 26.1.1904.

D ie Gestaltung und Inszenierung kultureller Praxis

schränkte sich auf die Ankündigung von Terminen fiir dieses oder jene Fest.

Die Attraktivität der Gestaltung von Festen hatte eine nicht zu unterschät­ zende Bedeutung, um den entsprechenden Publikum szulauf - nicht zuletzt in Kon­ kurrenz zu patriotischen Festen - zu erzielen.111 F ür die A uschm ückung der Festorte wurde ein erheblicher Aufwand betrieben. D er Saal des Arbeiterheims, das Gasthaus, der Festgarten, das Politeama Rossetti seien "prunkvoll dekoriert und beleuchtet" ("sfarzosamente addobbati ed illuminati") gewesen, w ird der Lavoratore b ei seinen Festberichten nicht müde zu betonen.112 * F ür das F est anläßlich des fünfjährigen Bestehens des 'Circolo di studi sociali' w urde der Saal im Restaurant Berger mit einer "originellen Jugendstildekoration" ("addobbo originale in stile li­ berty") ausgeschmückt, eine Bilderausstellung und eine "sehr effektvolle" ("di gran­ de effetto") Reproduktion der Adelsberger Tropfsteinhöhle gezeigt.111 Bei einem Fest zugunsten des Delavski Hst im Arbeiterheim stellte man in einem Saal ein hi­ storisches Museum, in einem zweiten eine K unstausstellung m it Bildern und Skulpturen aus. Ein anderes M al rahmte m an eine Büste France PreSerens mit Pflanzen oder drapierte den Festgarten mit unzähligen roten Fähnchen.114 1913 und 1914 veranstaltete der 'Ljudski oder' einen Blumenball ("cv etliin i pies"), für den der große Saal im Arbeiterheim in einen "fabelhaften Frühlingsgarten" ("bajen pomladanski vrt") verwandelt wurde. D er gesamte Saal w ar m it Pflanzen drapiert,

111 Volk 1995a, 47, erwähnt Feste im Narodni dom der Bäcker, Kaufleute und Eisenbahner. Die Edinost nahm gegenüber der Abhaltung von Arbeiterfesten im Narodni dom eine pa­ ternalistische Haltung ein: "Gerade bei den Tanzfesten, die die Arbeitervereine veranstalte­ ten, kam die MentaHtät der Narodnjaki zutage, da die Edinost in ihren Berichten unter­ strich, daß sich die narodnjakischen Honoratioren und Angehörigen d er "besseren G esell­ schaft" durch ihre Anwesenheit bei diesen Festen ausgezeichnet hätten, da sie liebenswürdi­ gerweise einen Teil ihrer kostbaren Zeit geopfert hätten und mit ihrer Gegenwart die slo­ wenischen A rbeiter beglückt hätten." Indes w ar der Z u lau f b ei den Arbeiterfesten im Narodni dom so groß, daß häufig außer dem Theatersaal noch die Turnhalle, die GaUerie und das Restaurant 'Balkan' geöffnet wurden. Auch Schneider 19 9 5, 2 6 1 , 269, 305, weist wiederholt auf die Bedeutung von attraktiver Ausschmückung und Programmgestaltung hin.

112II Lavoratore, D ballo dei meccanici, 3 1.12.1901, II nostro ballo al Politeama, 12.2.1907. 111 II Lavoratore, V anniversario del 'Circolo di studi sociali', 6.8.1904. Ähnlich mutet die Ausschmückung des Narodni dom anläßlich des ersten Tanzballes des slowenischen A lpen­ vereins 1908 an: "Für den ersten Bergsteigerball der Triester Sektion des Slowenischen A l­ penvereins im Jah r 1908 verwandelten die Maler V iktor und G lo b o ïn ik den Theatersaal in eine Berglanddschaft mit Gipfeln und Hütten und die Turnhalle des Sokol in eine unterirdi­ sche Höhle." Volk 1995a, 47.

114 Delavski list, Velika veselica, 2 .10.1908, Zarja, Veselica v Sv. Kriäu, 2 1 .8 .1 9 1 2 , Veselica pri Sv. Mariji Magdaleni zgomji, 24.7.1913.

Die Gestaltung und Inszenierung kultureller Praxis

die Decke sei völlig, so die Zarja, hinter unzähligen verschiedenfarbigen Rosen, Chrysanthemen, Nelken und Edelweißen verschwunden.115 Bei einem Weinernte­ fest wurde der große Saal des Arbeiterheims in einen W eingarten verwandelt, in dem die verschiedenen Trauben aus Istrien, Dalmatien, aus dem Karst und der Triester Umgebung ’'wuchsen*'.116 Für den Karnevalsball 1905 wurde die Bühne des Politeama Rossetti m it großen tropischen Palmen ausgeschmückt, die eine Bü­ ste Karl Marx' einrahmten. 1908 wurde das Theater mit verschiedenen Blumen ge­ schmückt und taghell erleuchtet, 1910 beauftragte man eine Gärtnerei, einen Gar­ ten im Schnee zu inszenieren, 1911 verteilte man farbenfrohe riesige Fächer an den Wänden, 1914 dekorierte man mit weißen Rosen117.

Die Beleuchtung wurde anfänglich noch durch Gaslampen besorgt,118 zur Jahrhundertwende war eine elektrische Beleuchtung an sich schon eine Attrakti­ on,119 wurde aber mit den Jahren immer mehr zum Standard und nahm schon phantasie volle re Formen an. 1911 wurde das Politeama Rossetti farbig ausgeleuch­ tet, 1914 die Lampen derart ausgerichtet, daß es schien, als strahle ein auf der Büh­ ne tanzendes Mädchen buntes Licht aus.120 Besonders stimmungsvoll dürfte die Beleuchtung von Gartenfesten durch farbige kugelige Papierlatemen "alla venezia­ na" gewesen sein.121

Der 'Circolo sportivo intemazionale' pflegte bei Veranstaltungen einen "Eh­ renwermut" ("vermouth d'onore") zu offerieren.122 * * * * H äufig sorgte ein "servizio di

115 Zarja, CvetliCni ples Ljudskega odra, 29.1.1914, CvetliCni ples, 19.2.1914. Leghissa 19 7 12/1955, 282, beschreibt auch den traditionellen Rosenmontagsball als 'BlumenbaU' ("il tradizionale gran ballo detto 'dei fiori*").

116 Zarja, Vinska trgatev, 29.9.1911.

117 Delavski lisi, Veliki socialistiòii ples, 21.2.1908, Il Lavoratore, La nostra festa da ballo al Politeama, 28.2.1905, La nostra grande festa di ballo al Rossetti, 9 .Z 1 9 1 0 , Il ballo dei sociali­ sti, 1.3.1911, Il ballo dei socialisti al Politeama Rossetti, 25.3.1914.

118 II Lavoratore, Grande Festa Campestre, 26.7.1902.

119 II Lavoratore, Viva il 1. Maggio, 1.5.1898, kündigt als Attraktionen der ersten Maifeier im Rund der Pferderennbahn in Montebello dessen Ausleuchtung m it elektrischem Licht an.

120 II Lavoratore, Il ballo dei socialisti, 1.3.19 11, Il ballo dei socialisti al Politeama Rossetti, 25.2.1914.

121 Zarja, Ve selica pri Sv. Mariji Magdaleni zgomji, 24.7.1913.

122 II Lavoratore, 'Circolo sportivo intemazionale', 6.4.1910, 7 .5.1910. Das Gläschen W er­ mut w ar Sitte auch bei bürgerlichen Sportveranstaltungen. Deibello 19 9 3, 24, reproduziert ein Foto eines Radlertreffens 1906, das der Club Veloce organisiert hatte. Auch Ridolfi 19 9 2, 259, erwähnt den "vermouth d'onore" als einen der Bräuche italienischer sozialisti­ scher Festkultur.

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tenfaß, ein Album, Schreibutensilien, kleine Statuen, Porzellangeschirr, Bücher, Bil- dertahmen, eine Uhr, Küchengegenstände, eine B onbonniere, eine Handschuh­ schachtel, zwei Blumenvasen oder ein Damentäschchen gewinnen. Bei einer Lotte­ rie nur für Frauen und Mädchen war der Preis, ein Arbeitsnecessaire, schon vorher im Geschäft Carlo Cozuts, Corso 17, zu bewundern, bei einer anderen gewann man neben dem Tombolapreis auch eine Propagandaschrift. Die Begeisterung für alles Japanische trieb organisatorische Blüten: Die Seeleute kauften die Tombolagewinne für eines ihrer Feste in Yokohama und Kobe ein und gaben ihrer Veranstaltung noch einen zusätzlichen exotischen Touch, indem sie Frauen in japanischen Ko­ stümen Propagandabroschüren verteilen ließen.* 135

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