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Die Verständlichkeit vorgelesener Texte durch nichtdeutsche Sprecher. Zur Sprechwirkung bei muttersprachlichen und nicht-muttersprachlichen Rezipienten

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Academic year: 2021

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ULRIKE A. KAUNZNER

Die Verständlichkeit vorgelesener Texte durch

nicht-deutsche Sprecher.

Zur Sprechwirkung bei muttersprachlichen und

nicht-muttersprachlichen Rezipienten

1. Abstract

Die Wirkung der gesprochenen Sprache auf den Rezipienten lässt sich aufgrund verbaler, non-verbaler und paraverbaler Mittel sowie situativer Faktoren untersu-chen; in der interkulturellen fremdsprachlichen Kommunikation sind insbesonde-re muttersprachlich bedingte Besonderheiten im artikulatorischen und prosodi-schen Bereich von Bedeutung.

In einer Fallstudie wird die Sprechwirkung vorgelesener deutschsprachiger Texte durch italophone Sprecher bei Hörern deutscher und polnischer Muttersprache in Bezug auf die subjektiv empfundene Verständlichkeit sowie die Attribuierung von Sympathiewerten und Kompetenzeindruck untersucht. Dabei wird die Wir-kung paraverbaler Faktoren erhoben, während andere Faktoren ausgeschlossen sind (z. B. der visuelle Kanal). Die Ermittlung der Ergebnisse geschieht durch Fragebögen, die quantitativ und qualitativ ausgewertet werden.

Bei der Diskussion der Ergebnisse werden die zwei Hörergruppen verglichen und dabei unter anderem folgende Fragen angesprochen:

a) Ist die subjektiv empfundene Verständlichkeit bei Texten nicht-nativer Sprecher eher an segmentalen oder suprasegmentalen Interferenzen festzumachen?

b) Welche Unterschiede in der Urteilsfähigkeit bestehen zwischen mutter-sprachlichen und nicht-muttermutter-sprachlichen Rezipienten?

c) Welche Bedeutung hat der „fremde Akzent“ in diesem Zusammenhang?

2. Vorbemerkungen

Einen nicht in der Muttersprache1 verfassten Text so vorzulesen, dass der Hörer

ihn verstehen kann, bedarf nicht nur lexikalischen Wissens und deutlicher Aus-sprache. Seit den 1970er Jahren herrscht eine rege Diskussion in Bezug auf

1 In dieser Arbeit werden die Begriffe „Muttersprache“, „Erstsprache“ und „L1“ synonym

verwendet.

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Krite-L1-Lesekompetenz gegenüber fremdsprachlicher Lesekompetenz und Fremd-sprachenkompetenz allgemein (vgl. Kaiser & Peyer, 2011). Die Verständlich-keitsforschung beschäftigt sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit Fragen nach den formalen Eigenschaften eines verständlichen Textes, nach dem Zusammen-hang zwischen Textmerkmalen und Textverarbeitung, nach Textstruktur und textimmanenten Eigenschaften; selbst wenn die altbekannten Kriterien der Ver-ständlichkeitspostulate, die Langer, Schulz von Thun und Tausch im Rahmen ihres Hamburger Verständlichkeitskonzepts in den 1970er Jahren aufstellten (Langer et al., 1975), in einem schriftlich vorliegenden Text beherzigt werden, muss man beim mündlichen Vortrag dieses Textes noch zusätzliche Kriterien beachten, wie Sprechweise, hörergerechte Darbietung und visuelle Hilfsmittel.2 Wird der Text von einem Nicht-Muttersprachler vorgelesen, kommen die Interfe-renzen zwischen der vorgelesenen Sprache und der Ausgangssprache und Aus-gangskultur als weitere Kriterien hinzu.3

Hier wird eine Fallstudie beschrieben, bei der es um den Zusammenhang zwi-schen Sprechwirkung und fremdem Akzent (italophoner Sprecher deutscher Texte) geht. Der Fokus liegt zum einen auf der subjektiv empfundenen Verständ-lichkeit, zum anderen auf dem Einfluss der L1-Interferenzen auf die Sympathie-attribuierung und die Kompetenzzuschreibung durch muttersprachliche und nicht-muttersprachlichen Rezipienten.

Ein erster Teil der Studie, bei der es darum ging, die von italophonen Studieren-den laut vorgelesenen deutschen Nachrichtentexte durch deutsche Muttersprach-ler bezüglich ihrer Verständlichkeit und emotionalen Wirkung zu beurteilen, wurde bereits veröffentlicht (Kaunzner 2014). Dieser erste Teil wies darauf hin, „dass die phonetischen Interferenzen positive Stereotype nicht negativ beeinflus-sen, auch nicht bei starker Verständlichkeitsbeeinträchtigung durch prosodische Interferenzen.“ (Kaunzner 2014, S. 113).

Der zweite Teil der Studie, dem sich der vorliegende Beitrag widmet, stellt eine Erweiterung um eine zweite nicht-deutsche (polnische) Hörergruppe dar und erlaubt damit erste Aussagen bezüglich der Vergleichbarkeit der Sprechwirkung bei den unterschiedlichen Rezipientengruppen.

2 So hat Allhoff 1984 den von Langer et al. zwischen 1969 und 1974 aufgestellten

Krite-rienkatalog (Einfachheit, Gliederung/ Ordnung, Kürze/ Prägnanz, anregende Zusätze) um die für mündliche Kommunikation relevanten Aspekte erweitert (Allhoff 1984, siehe auch Allhoff & Allhoff 2006). Daran anschließend muss wiederum auf Geißner (1988,1981) verwiesen werden, der sich in diesem Zusammenhang ausführlich dem Hörverstehen, und damit dem Empfänger als dem Verstehenden im Kommu-nikationsprozess, gewidmet hat.

3 Seit einigen Jahrzehnten gibt es eine Reihe an Untersuchungen über die Sprechwirkung

von DaF-Sprechern, die phonetische (Gorozhanina 2007, Hirschfeld 1994, Hirschfeld & Stock 2010, Kim 2007, Reinke 2008, Rakić & Stössel 2013) oder auch interkulturelle Gesichtspunkte in den Mittelpunkt rücken (Fix 2006).

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3. Empirische Untersuchung: Hypothesen

Ausgangspunkt der empirischen Studie4 ist zunächst die Hypothese, dass bei der direkten Wirkung vorgelesener Texte durch italophone Muttersprachler in Bezug auf die subjektiv empfundene Verständlichkeit Interferenzen der Aussprache im suprasegmentalen Bereich einen größeren Einfluss haben als Fehler im segmen-talen Bereich.

Eine zweite Hypothese lautet, dass sich die Bewertungen der italophonen DaF-Studentinnen (den Sympathiewert und die Kompetenzzuschreibung betreffend) bei Rezipienten deutscher Muttersprache und Rezipienten nichtdeutscher Mutter-sprache (Polen) nicht wesentlich unterscheiden.

Die dritte Hypothese betrifft die Sympathiewerte: Es wird angenommen, dass diese weniger stark von der Verständlichkeit abhängen als die Kompetenzzu-schreibungen.

4. Die Studie

In der Fallstudie wurden drei Audio-Aufzeichnungen von Texten in deutscher Sprache unterschiedlichen Hörergruppen zur Bewertung vorgespielt; Hörergrup-pe 1: deutsche Studierende, HörergrupHörergrup-pe 2: polnische Studierende. Die Aufnah-men stamAufnah-men von DaF-Studierenden mit italienischer Muttersprache.

4.1 Vorbereitung der Studie und Testmaterial (Aufnahme

der Audiotexte)

Als Textvorlage dienten Nachrichtentexte5 mit vergleichbarem Sprachstil6 aus

der Online-Version zweier großer bundesdeutscher Zeitungen, Die Zeit und

Süddeutsche Zeitung. Es wurden insgesamt 21 Studierende7 (17 Studentinnen,

4 Wenn im Folgenden von „Studie“ die Rede ist, dann ist die gesamte Untersuchung

gemeint und verarbeitet die Ergebnisse beider Hörergruppen.

5 „In der journalistischen Literatur versteht man Nachrichten im Allgemeinen als

objek-tive, aktuelle Mitteilungen, die von öffentlichem Interesse sind, wobei als interessant gilt, was nicht der Norm entspricht.“ (Bergner & Lenhart 2005, S. 44)

6 Zur Verständlichkeitsdiskussion bezüglich Sprachstil und Sprechstil von

Nachrichten-texten und Kriterien der Readability-Forschung (z. B. Wortanzahl pro Satz und Fremdwortgebrauch) vgl. Bergner & Lenhart 2005. In diesem Zusammenhang sollte auch auf Sendlmeier (2005) verwiesen werden und auf die hier beschriebenen Studien bezüglich der Rezeption unterschiedlicher Sprechstile in Funk und Fernsehen.

7 Dabei handelte es sich um Studierende mit Niveau B1/B2 (gemäß Gemeinsamer

eu-ropäischer Referenzrahmen). – Hier werden die phonologischen Kompetenzen

(Be-herrschung der Aussprache und Intonation) wie folgt zusammengefasst: B2: “Hat eine klare, natürliche Aussprache und Intontation erworben”; B1: “Die Aussprache ist gut

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4 Studenten) des Studiengangs Lingue e Letterature Moderne und Classiche der Universität Ferrara aufgenommen, wobei die Teilnahme freiwillig erfolgte. Die Anweisung lautete, die Texte nach einer Vorbereitungsphase (Klärung des Wort-schatzes, Einüben des Textes), so vorzulesen, als wäre man Sprecher/in einer Nachrichtensendung. Aus allen Aufzeichnungen wurden schließlich drei Aus-schnitte ausgewählt, die folgende Kriterien erfüllen sollten:

- Vergleichbarkeit in Stimme, Tonhöhe, Sprechgeschwindigkeit8

- Je ein Textbeispiel mit unterschiedlichem Interferenzprofil: a) viele Prosodiefehler9 – bei wenigen Fehlern auf der Lautebene, b) segmental

und suprasegmental fast fehlerfreies Lesen, c) viele Fehler auf der Laut-ebene bei wenigen Fehlern bei der Prosodie

- Texte mit unterschiedlichen Inhalten (damit es keinen Wiedererken-nungseffekt gibt, der die spontanen Bewertungen beeinflussen würde) - Textausschnitte von vergleichbarer Länge und abgeschlossenen

Infor-mationseinheiten10

Die ausgewählten Audio-Ausschnitte wurden von zwei Personen im Hinblick auf die Art und Häufigkeit der Fehler analysiert und weisen folgende Fehlervertei-lung auf (Tab. 1):

Tab. 1: Anzahl der Interferenzen Sprecherin 1 (Text 1) Sprecherin 2 (Text 2) Sprecherin 3 (Text 3) Fehler (Lautebene) 13 2 27 Fehler (Prosodie) 17 3 6 Fehler TOTAL 30 5 32

verständlich, auch wenn ein fremder Akzent teilweise offensichtlich ist und manchmal

etwas falsch ausgesprochen wird.” (Trim et al. 2001, S. 117)

8 Die Auswahl fiel auf drei Frauenstimmen, da es zu wenige männliche Stimmen gab. 9 Der Begriff Prosodie wird häufig mit Intonation oder Suprasegmentalia gleich gesetzt.

Geißner (1988, S. 76) wiederum unterscheidet zwischen suprasegmental (beschreibend phonetisch) und prososisch (interpretierend hermeneutisch). Die schwer abgrenzbaren Begriffe sind hier weitgehend synonym zu verstehen und beziehen sich auf Melo-dieführung, Lautheits- und Tempovariation und Pausensetzung.

10 Beschaffenheit der Texte (Kaunzner 2014, S. 109)

Text 1 Text 2 Text 3

Dauer 0:34 0:33 0:41

Wörter 54 54 58

Zeichen 312 331 355

Silben 35 40 41

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Man kann sehen, dass Sprecherin 2 (Text 2) eine relativ korrekte Aussprache aufwies und Sprecherin 1 und 3 jeweils sechsmal so viele Fehler zeigten, wobei bei Sprecherin 1 (Text 1) die fehlerhafte Prosodie im Vordergrund stand und bei Sprecherin 3 die Interferenzen vornehmlich die Lautebene betrafen.

Eine detailliertere Analyse ergibt folgendes Fehlerprofil (Kaunzner 2014, S. 110). Man kann erkennen, dass sich hier die typischen Interferenzen italopho-ner DaF-Leritalopho-ner widerspiegeln.

Tab. 2: Fehleranalyse Text 1, Text 2, Text 3

Sprecherin 1 Sprecherin 2 Sprecherin 3

Fehler (Lautebene) 13 2 27 Fehler (Prosodie) 17 3 6 Fehler TOTAL 30 5 32 Fehleranalyse Lautebene: Wortauslaut: 7 Vokale: 4 R-Vokalisierung: 2 Vokale: 2 Wortauslaut: 13 Vokale: 3 R-Vokalisierung: 7 2x Wortgrenzen: 2 [st]: 1 Fehleranalyse Prosodie: Wortakzent 16 2 6 Intonationsbogen / Pausierungen / Kadenzen Satzspannung fehlt 1x falsche Pause Gute Satzspannung Pausen zu kurz 1x fehlt Stimmsen-kung Satzspannung ok 1x falsche Pause “staccato”

4.2 Fragebogenerhebung

Bei der Fragebogenerhebung ging es um den spontanen Höreindruck und darum, die drei ausgewählten Hörproben in Form von Nachrichtentexten bewerten zu lassen. Die Antworten sollten dann mit den unterschiedlichen Ausspracheprofi-len (bezüglich ihrer Korrektheit im segmentaAusspracheprofi-len und suprasegmentaAusspracheprofi-len Bereich) in Bezug gebracht werden.

Der zeitliche Aufwand der Fragebogenerhebung betrug 10-12 Minuten und wur-de von Kollegen wur-der Germanistik im Anschluss owur-der zu Beginn ihrer Veranstal-tungen an der Universität Regensburg und an drei Hochschulen in Warschau und Lublin durchgeführt.11 Auch hier war die Teilnahme freiwillig. Teilnehmer

wa-ren 73 deutsche Studiewa-rende der Studiengänge Germanistik und DaZ (Deutsch

11 Die polnischen Universitäten und Hochschulen: Universität Warschau,

Maria-Curie-Skłodowska-Universität Lublin, Katholische Universität Lublin, Linguistischen Hochschule Warschau

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als Zweitsprache) der Universität Regensburg und 60 polnische Studierende mit Sprachniveau B2/C1 des Masterstudiengangs Germanistik oder der Bachelorstu-diengänge Dolmetschen und Angewandte Linguistik aus Warschau und Lublin. Die Fragebögen wurden anonym beantwortet und enthielten zunächst Angaben zur Person (Alter, Studiengang, Semester, Erst-/Muttersprache, Fremdsprachen-kenntnisse), zu den Sprachkenntnissen in Bezug auf die italienische Sprache und zu Vorwissen im Bereich Phonetik, Sprecherziehung, Stimmbildung, Gesang und DaF. Nicht alle Befragten antworteten auf alle Fragen.

Zur Bewertung der drei Nachrichtentexte wurden jeweils dieselben Fragen be-züglich des Eindrucks von Verständlichkeit12, Sympathie und Kompetenz

(Sprechsicherheit) gestellt. Sie wurden jeweils in Form von Alternativfragen13 angekreuzt: ja / eher ja / eher nein / nein. Danach hatten die Befragten jeweils die Möglichkeit, eine Note (nach dem Notensystem14 1-6 zu vergeben und sich auf eine Einstellungsfrage hin frei zu äußern, indem eine Begründung für die jewei-lige Bewertung erbeten wurde.15

Profil der Befragten

Die meisten Studierenden (93 von 133) waren zwischen 20 und 24 Jahre alt, sprachen zwei bis vier Sprachen (Muttersprache mit einbezogen), d.h. ein bis drei Fremdsprachen16 (Tabelle 3). Was die Italienischkenntnisse betrifft, so konnten nur insgesamt 12 Studierende Italienischkenntnisse17 angeben (8 der

Deutschen, 4 der Polen).

Tab. 3: Sprachprofil (incl. Muttersprache)

12 Es ging nicht um inhaltliches Verstehen (so wurden beispielswiese keine Informationen

abgefragt).

13 Wortlaut der Fragen: Wurde der Text verständlich vorgelesen? / Wirkte die Sprecherin

auf Sie sympathisch? / Wirkte die Sprecherin auf Sie kompetent (sicher)?

14 Bei den Fragebögen in Polen wurde das Notensystem umgedreht, da hier 6 als die beste

und 1 als die schlechteste Note gilt.

15 Zur Technik der Fragebogenerhebung siehe Schlobinski 1996, S. 38-44. 16 Eine Studentin enthielt sich der Angaben.

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Weiter ist bemerkenswert, dass die Polen im Vergleich zu den deutschen Studie-renden auf deutlich mehr fachspezifisches Vorwissen zurückgreifen können: 77,8 % der Polen antworteten auf die Frage nach Vorkenntnissen in den Berei-chen Phonetik, Sprecherziehung, Stimmbildung, Gesang, DaF mit „Ja“, während es bei den Deutschen nur 41,7 % waren. Die Erklärung hierfür mag in den anders strukturierten Studiengängen liegen (71% der Deutschen studierte Lehramt mit Fach Deutsch oder DaZ, 76,7% der Polen studierte Angewandte Linguistik mit Hauptfach Deutsch).

Tab. 4: Vorkenntnisse in den Bereichen Phonetik, Sprecherziehung, Stimmbildung, Gesang, DaF

5. Datenauswertung und Interpretation

Bei der quantitativen Auswertung der Fragebögen der zwei Hörergruppen (n=133) werden im Folgenden drei Fragen betrachtet und dabei jeweils die bei-den Hörergruppen (deutsche Hörer n=73; polnische Hörer n=60) gegenüberge-stellt. Abschließend wird eine qualitative Auswertung der Stellungnahmen vorgenommen.

5.1 Quantitative Auswertung&

Die vier Fragen, auf die die quantitative Auswertung des Fragebogens eine erste Antwort geben kann, lauten:

a) Ist die subjektiv empfundene Verständlichkeit bei Texten nicht-nativer Sprecher eher an segmentalen oder suprasegmentalen Interferenzen festzumachen?

b) Bestehen Unterschiede in der Urteilsfähigkeit zwischen muttersprachli-chen und nicht-muttersprachlimuttersprachli-chen Rezipienten?

c) Wie wirken sich die L1-Interferenzen auf den Sympathiewert aus? d) Welchen Einfluss haben die L1-Interferenzen auf die

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Die subjektiv empfundene Verständlichkeit18 der Texte (Frage a) wurde von beiden Gruppen insofern ähnlich beurteilt, als beide Sprecherin 2 die beste Be-wertung gaben, sie also als relativ verständlich einschätzten. Eine Abweichung ist allerdings darin zu erkennen, dass die Polen die Fehler in der Prosodie als weniger gravierend empfanden als die deutschen Muttersprachler: Bei der polni-schen Gruppe schnitt Sprecherin 3 schlechter ab als Sprecherin 1, während es bei der deutschen Gruppe genau umgekehrt war (Frage b).

Abb. 1: Beurteilung der subjektiv empfundenen Verständlichkeit19 Eine mögliche Erklärung hierfür mag sein, dass Muttersprachler beim Erkennen prosodischer Fehler sensibler sind und dass sich diese – wenn auch ggf. unbe-wusst – stärker auf die Verständlichkeit auswirken als dies bei Nicht-Muttersprachlern (hier: polnischen DaF-Sprechern) der Fall ist. Auch aus der interkulturellen Schulpraxis ist bekannt, dass die prosodischen Parameter beson-ders stark an sprachliche Konventionen gebunden sind, was sich in der beschrie-benen Studie als Erklärung für die Ergebnisse der Beurteilung der nicht-nativen Rezipienten anbietet.20 Weiter sei darauf hingewiesen, dass sich selbst bei quasi

perfekter Aussprache auf segmentaler Ebene Interferenzen in der Prosodie als resistent erweisen: Was sich im kindlichen Spracherwerb als erstes einstellt,

18 Die subjektiv empfundene Verständlichkeit umfasst also neben den Kriterien, die den

Sprechstil betreffen (beispielsweise die Pausengestaltung, die Akzentuierung, die Gliederung in Sinnschritte und die Sprechgeschwindigkeit) auch noch den entscheidenden Faktor des fremdsprachlichen Akzents (die Interferenzen mit L1).

19 Wurde der Text verständlich vorgelesen? 0 = ja, 1 = eher ja, 2 = eher nein, 3 = nein 20 „Wenn sprachliche Konventionen und so genannte Kontextualisierungshinweise (z. B.

prosodische bzw. paralinguistische Mittel wie Lautstärke, Sprechtempo, Pausen-struktur, nonverbales Verhalten usw.) nicht übereinstimmen, können Interpretations- und somit auch Verstehensprobleme auftreten ...“ (Da Rin & Nodari 2000, S. 8)

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scheint bei erwachsenen Fremdsprachenlernern die letzte Stufe zu sein und die größten Unsicherheiten aufzuweisen (vgl. Kaunzner 2009).

In der deutschsprachigen Sprechwirkungsforschung wurde der Frage nach der phonetischen Verständlichkeit nicht-nativer Deutschsprecher bzw. Deutschler-nender in der Tradition von Ursula Hirschfelds richtungsweisender Arbeit (Hirschfeld 1994) in unterschiedlicher Form nachgegangen. Allerdings sind bislang erst wenige Untersuchungen bekannt, in denen muttersprachliche und nicht-muttersprachliche Rezipienten bei der Beurteilung einer dritten Sprache befragt und die Ergebnisse verglichen werden.21

Die zu Beginn dieses Kapitels gestellten Fragen a und b, ob die subjektiv emp-fundene Verständlichkeit bei Texten nicht-nativer Sprecher eher an segmentalen oder suprasegmentalen Interferenzen festzumachen sei, muss in dieser Untersu-chung also je nach Hörergruppe unterschiedlich beantwortet werden.

Auf die Frage nach dem Einfluss von L1-Interferenzen auf den Sympathiewert (Frage c) zeigen beide Gruppen dieselbe Tendenz. Es fällt eine gewisse „Nivel-lierung“ und Angleichung der Beurteilungen aller drei Sprecherinnen auf (Abb. 2). Unterschiede in der Verständlichkeit haben anscheinend keinen nennenswer-ten Einfluss auf den Sympathiewert. Was sich in der Vorstudie, die nur mit einer Gruppe deutscher Hörer durchgeführt worden war, schon gezeigt hatte, wurde jetzt mit nichtdeutschen Hörern bestätigt.22

Die L1-Interferenzen (hier: der italienische Akzent) beeinträchtigen den Sympa-thiewert bei den muttersprachlichen Rezipienten jedoch anscheinend weniger stark als bei den polnischen Rezipienten. Bei letzteren ist es wieder die Spreche-rin mit den vielen Fehlern auf der Lautebene, die am schlechtesten abschneidet (bei der deutschen Hörergruppe ist hingegen eine Tendenz zu schlechteren Sym-pathiewerten bezüglich der Sprecherin von Text 1 zu verzeichnen, die mehr Prosodiefehler macht). Die oben erwähnte Tendenz der nicht-muttersprachlichen Rezipienten, für prosodische Interferenzen weniger sensibilisiert zu sein, bestä-tigt sich hiermit.23

21 Als eine der wenigen Untersuchungen sei die von Silke Cohrs (2007) genannt.

22 Fazit der ersten Teilstudie: „Der Sympathiewert leidet offensichtlich am wenigsten

unter Interferenzfehlern.“ (Kaunzner 2014, S. 111)

23 In diesem Zusammenhang sei auf Rakić & Stössel 2013) verwiesen, die die negative

Wirkung fremder Akzente mit der zusätzlichen kognitiven Belastung und eingeschränkten Verständlichkeit in Verbindung bringen. Sie unterstreichen, dass die „Aktivierung von Stereotypen und Vorurteilen zumindest teilweise auf der Wahrnehmung fremder Akzente“ beruhe (ebd., 2013, S. 14). Die hier beschriebenen Ergebnisse bestätigen diese Aussage im Hinblick auf die subjektiv empfundene Verständlichkeit zumindest bei italophonen Sprechern nicht.

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Abb. 2: Verteilung der Sympathiewerte24

Bezüglich der Kompetenzzuschreibung (Sprechsicherheit) im Zusammenhang mit L1-Interferenzen (Frage d), lässt sich ein ähnliches Profil wie bei der Frage nach Verständlichkeit beschreiben und damit dieselbe Tendenz feststellen: Spre-cherin 2 wird von beiden Gruppen als deutlich besser beurteilt als SpreSpre-cherin 1 und 3 (Abb. 3). Es ist also zu erkennen, dass Fehler in der Aussprache – sowohl auf Lautebene als auch in Bezug auf die Prosodie – die Kompetenzzuschreibung stark beeinträchtigen (wesentlich stärker als die Sympathieattribuierung).25 Die

deutsche Hörergruppe bewertet Sprecherin 1 wieder schlechter als Sprecherin 3 und spricht der Sprecherin 1 mit den zahlreichen prosodischen Fehlern die ge-ringste Kompetenz zu.

Auch hier ist wieder erkennbar, dass die Polen insgesamt „strenger“ geantwortet bzw. negativer bewertet haben mit leichter Tendenz, die Sprecherin von Text 3 am negativsten zu bewerten und damit die Fehler im segmentalen Bereich etwas schwerwiegender einzustufen. Von den polnischen Hörern wurde dieser Spre-cherin damit jegliche Kompetenz abgesprochen, SpreSpre-cherin 1 schnitt geringfügig besser ab.

24 Wirkte die Sprecherin auf Sie sympathisch? 0 = ja, 1 = eher ja, 2 = eher nein, 3 = nein 25 Hirschfeld (1998, S. 122-123) beschreibt die Rückschlüsse eines fremden Akzents „auf

den Bildungsstand, die Zugehörigkeit zu sozialen Schichten, den Intelligenzgrad und sogar auf bestimmte Charaktereigenschaften“ und nennt u.a. Abwertung und man-gelnde Akzeptanz des Gesprächspartners als häufige Sprechwirkung (siehe auch Hirschfeld, 1994).

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Abb. 3: Verteilung der Kompetenzzuschreibung26

5.2 Qualititative Auswertung der Stellungnahmen&

Zu jedem der gehörten drei Texte und jeder Frage (Verständlichkeitseindruck, Sympathiewert, Kompetenzzuschreibung) konnten die Befragten Begründungen für ihr Urteil nennen, wobei die Polen sich bei den Fragen zur Sympathie und Kompetenz zusätzlich zum Einfluss des fremden Akzents explizit äußern konn-ten.27 Alle qualitativen Antworten der Befragten wurden zunächst wörtlich fest-gehalten und es wurden Kategorien mit Oberbegriffen gebildet, denen die Ant-worten zugeordnet wurden.

Aus der großen Menge der Antworten sollen hier einige Tendenzen aufgezeigt werden. Eine detaillierte Analyse würde aber über die Themenstellung des vor-liegenden Aufsatzes hinausgehen, zumal es den Befragten freigestellt war, ob und wie ausführlich sie antworteten.28 Die unten aufgezeigten Tendenzen

resul-tieren aus folgenden Fragen:

1. Welche Kriterien werden als Begründung bei der Beurteilung der sub-jektiv empfundenen Verständlichkeit herangezogen: a) von der deut-schen Hörergruppe, b) von der polnideut-schen Hörergruppe?

26 Wirkte die Sprecherin auf Sie kompetent (sicher)? 0 = ja, 1 = eher ja, 2 = eher nein, 3 =

nein

27 Um die Antworten in Bezug auf den fremden Akzent isoliert auswerten zu können,

wurden in diesem Teil der Studie, der polnische Hörer einbezieht, diesbezügliche Fra-gen hinzugefügt.

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2. Welche Tendenzen in der expliziten Beschreibung des Einflusses des „fremden“ (italienischen) Akzents auf Sympathie und Kompetenz sind bei den polnischen Rezipienten zu erkennen?

Frage 1:

Zum Urteil bezüglich der Verständlichkeit von Sprecherin 1 (viele prosodische Fehler) wurden von den Polen 57 Begründungen angegeben, von den Deutschen 95.

Tabelle 5: Begründungen für das abgegebene Urteil in Bezug auf Verständlichkeit: Items insgesamt und in Bezug

auf Prosodie und Lautebene Polnische Rezipienten:

Begründungen Deutsche Rezipienten: Begründungen

TOT. Proso-die Lautebene TOT . Proso-die Lautebene Sprecherin 1 57 19 3 95 41 0 Sprecherin 2 52 11 17 66 9 9 Sprecherin 3 29 7 12 59 21 15

Bei den Polen gab es 19 Angaben, die explizit die Fehler der Prosodie (Pausen-setzung, Betonung, Intonation) betrafen, dreimal wurde die „falsche Aussprache“ genannt. Die restlichen Anmerkungen bezogen sich allgemein auf die schlechte Verständlichkeit, ohne dass dies an der Art der Interferenzen festgemacht wurde; daher wird die Art der Interferenzen auch nicht in der Tabelle 5 aufgeführt. Bei den Deutschen bemerkten 41 Studierende, dass die Verständlichkeitsproblematik an der fehlerhaften Prosodie hinge; die restlichen 51 Anmerkungen waren wieder allgemeiner Art.

Die positiven Bemerkungen zu Sprecherin 2 spiegeln die positive Bewertung ihres Ausspracheprofils wider. Die Polen schienen aber im Vergleich zu den Deutschen etwas unsicherer in ihrem Urteil (7 Bemerkungen benannten die gute Intonation, 17 die „gute Aussprache“), es gab vier Bemerkungen bezüglich einer „schlechten Intonation/Betonung“. Bei den Deutschen wurde generell positiv geurteilt mit 9 Anmerkungen bezüglich der guten Intonation und 9, die sich kon-kret auf die „Aussprache“ bezogen.

Bei Sprecherin 3 mit der großen Anzahl an Fehlern im segmentalen Bereich urteilten die Polen (insgesamt 29 Anmerkungen) kritisch mit 7 Bemerkungen bezüglich der inkorrekten Prosodie und 12 bezüglich „Undeutlichkeit der Aus-sprache“, die Deutschen (59 Anmerkungen) kritisierten die Intonation/Betonung (21) und die falsche Aussprache (15).

Es war interessant zu sehen, wie viele der Befragten bei der freien Beurteilung in der Lage waren, die Gründe für ihr Urteil bezüglich der subjektiv empfundenen

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Verständlichkeit zu benennen und damit die Experten-Auswertung tendenziell widerzuspiegeln. Das war nicht nur bei den deutschsprachigen Rezipienten, sondern auch bei den nicht-nativen Hörern fast durchwegs der Fall.

Frage 2:

Bei der Frage an die polnischen Rezipienten, sich explizit bezüglich des Einflus-ses des fremden (italienischen) Akzents auf Sympathie und Kompetenz zu äu-ßern, kann man folgende Tendenzen erkennen (Tab. 6 und 7):

Es fällt auf, dass 19 Anmerkungen bei der Sympathie-Frage kein Urteil beinhal-ten (z. B. „ist deutlich hörbar“), und dass in 16 Fällen der Akzent als ein positi-ves Element für die sympathische Erscheinung vermerkt wurde.

Tab. 6: Antworten der polnischen Rezipienten auf die explizite Frage nach dem Einfluss des fremden Akzents auf den Sympathiewert

„wirkt sich positiv aus“ „hat keinen Einfluss auf Urteil „wirkt störend“ „ist deut-lich hör-bar“ Anzahl der Anmerkungen Sprecherin 1 8 7 13 13 41 Sprecherin 2 5 12 0 4 21 Sprecherin 3 3 12 11 2 28

Bei der Kompetenzzuschreibung ist dies anders: Hier gibt es keine einzige posi-tive Anmerkung den Akzent betreffend, in 36 Äußerungen wurde der Akzent explizit als „störend“ bezeichnet. 24 Anmerkungen beziehen sich darauf, dass er keinen Einfluss auf das Urteil habe, 18 darauf, dass er lediglich hörbar sei.

Tab. 7: Antworten der polnischen Rezipienten auf die explizite Frage nach dem Einfluss des fremden Akzents auf die Kompetenzzuschreibung

„wirkt sich positiv aus“ „hat keinen Einfluss auf Urteil „wirkt

störend“ „ist deut-lich hör-bar“ Anzahl der Anmerkungen Sprecherin 1 0 5 12 3 20 Sprecherin 2 0 14 11 8 33 Sprecherin 3 0 5 13 7 25

Das deutliche Urteil über den italienischen Akzent im Hinblick auf Kompetenz ist konform mit dem Ergebnis der quantitativen Analyse (Abb. 2 und 3).

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6. Zusammenfassung der Ergebnisse

Die erste Hypothese der hier präsentierten Studie, dass die direkte Wirkung vor-gelesener Texte durch italophone Muttersprachler in Bezug auf die subjektiv empfundene Verständlichkeit eher an suprasegmentalen als an Fehlern auf der Lautebene festzumachen ist, kann für muttersprachliche Rezipienten bestätigt werden. Bei den polnischen Hörern, also den nicht nativen Rezipienten, trifft das nicht zu: Hier schnitt die Sprecherin mit den starken Interferenzen auf segmenta-ler Ebene am schlechtesten ab.

Die Gründe hierfür können unterschiedlicher Natur sein (siehe Kap. 5.1). So mag es beispielsweise auch an der Unterrichtspraxis DaF allgemein liegen, bei der nach wie vor mehr Augenmerk auf Laute und weniger auf Prosodie gelegt wird und sich diese phonologischen Kriterien folglich der Reflexion entziehen.29

Die zweite Hypothese, dass sich die den Sympathiewert und die Kompetenzzu-schreibung betreffenden Bewertungen der italophonen DaF-Studentinnen durch Rezpienten deutscher Muttersprache und Rezipienten nicht-deutscher Mutter-sprache (Polen) nicht wesentlich unterscheiden, kann in der Grundtendenz für beide Bereiche bestätigt werden.

Die dritte Hypothese, dass die Sympathiewerte weniger stark von der Verständ-lichkeit und vom L1-Einfluss abhängen als die Kompetenzzuschreibungen, be-stätigt sich sowohl für die muttersprachlichen als auch auf die polnischen Hörer. Unabhängig von der Verständlichkeit erzielen alle drei Sprecherinnen bei beiden Gruppen ähnliche Werte in Bezug auf Sympathie.

Es ist allerdings auffällig, dass die polnischen Hörer in ihrer Bewertung einen strengeren Maßstab ansetzen als die deutschen, was sich in einer niedrigeren Toleranz der Interferenzen und einer schlechteren Bewertung aller drei Spreche-rinnen äußert. Das wird besonders an der Stelle deutlich, an der die Polen den Sprecherinnen mit stärkerem Akzent jeglichen Eindruck von Kompetenz (Sprechsicherheit) absprechen.

Insgesamt sind die Profile der Befragung in Bezug auf Verständlichkeit und Kompetenz vergleichbar, wenn auch der Einfluss von prosodischen Fehlern und Fehlern auf der Lautebene jeweils unterschiedlich gewertet wird, wobei beide Gruppen in der Lage waren, die Art der Interferenzen relativ klar zu benennen. Um schließlich zu sehen, mit welchen Kriterien nicht native Rezipienten Texte beurteilen, die von nicht Muttersprachlern in der Sprache vorgelesen werden, die sie selbst studieren, war schließlich noch untersucht worden, welche Bedeutung der „fremde Akzent“ in diesem Zusammenhang hat: Der fremde (hier: italieni-sche) Akzent hat in den meisten Fällen keine Auswirkung oder sogar eine positi-ve Auswirkung auf die Sympathiewert, jedoch den gegenteiligen Effekt bei der Kompetenzzuschreibung.

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7. Ausblick

Nach diesen zum Teil erwarteten, aber auch überraschenden Ergebnissen bietet sich eine Ausweitung der Studie in diverse Richtungen an: Zum einen sollten neben den polnischen Rezipienten auch noch andere Sprachgruppen hinzuge-nommen werden, um die Aussagen, die auf die polnischen Hörer zutreffen, bei anderen nicht nativen Hörern zu verifizieren. Dabei ist auch an eine Hörergruppe italophoner Deutschlerner zu denken, denen der italienische Akzent im Deut-schen vertraut sein dürfte und die daher vielleicht andere Bewertungskriterien haben.

Weiter wäre herauszufinden, inwieweit die positiven Ergebnisse im Bezug auf die Sympathiewerte bei der Rezeption des italienischen Akzents auch auf andere L1-Interferenzen zutreffen. Hier drängt sich die Frage nach dem Einfluss natio-naler Stereotypen auf.

Somit liegt auf der Hand, dass die Studie generell um die Frage nach sprachli-chen Konventionen und dem Einfluss nationaler Stereotypen bei der Sprechwir-kung erweitert werden kann. Gerade im Hinblick auf Verständigungsproblemati-ken in einer multikulturellen Gesellschaft wären Forschungen dieser Art sehr wichtig.

Literatur

Allhoff, D.-W. (1984): Verständlichkeit gesprochener Sprache. Zum Stand der Forschung. In: Sprechen 10. S. 16-30.

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INHALTSVERZEICHNIS

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