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Academic year: 2021

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Coperto

Zentrum Sandro Pertini von

Francesco

Collotti

in

Bettola,

Peschiera

Borromeo, Mailand,

1995-2003

Text: MartinTschanz, Bilder: FrancescoCollotti (gross),MartinTschanz(klein) Ein Gebäude als offenes Gefäss, bereit unterschiedlichste Nutzungen aufzunehmen.

Dafür

wurde

hier

eine

Gestalt gefunden,

die

mit

dem

Ort verbunden

ist und Freiheiten sug¬

geriert,

ohne selbst neutralzu sein.

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«Coperto» nennendieArchitekten ihr Gebäude und treffendamitdenKernder Sache. WasoffiziellCentro Polifunzionale Sandro Pertini heisst, ist zunächst ein

grosses Dach, unter dem alles Mögliche stattfinden

kann. Die Bezeichnung Coperto versprichtSchutzund Schirm, verspricht einenOrt,ohnedessenBedeutung

festzulegen.Einoffener

Ort

also, ehereinVersprechen

alseine Festlegung,zumindest bezüglichNutzungund

Funktion. Sowar schonbeiPlanungsbeginn dieAuf¬ gabe formuliert: Raum zu schaffen für verschiedene Bürger- und Jugendiniriativen und ihre öffentlichen Veranstaltungen. Eine

Art

Kulturhaus im weitesten

Sinn also, fürkleine und grosseVersammlungen und

Feste,fürKonzerte, Theaterund Ausstellungen.

Inte-ressanrerweisereagierten dieArchitektendaraufnicht

mit

einerinformellen Architektur,sondernimGegen¬ teil:

mit

einem prägnanten, geradezufigürlichanmu¬ tenden Haus.

Ort

PeschieraBorromeo isteineGemeindeinderPeriphe¬

rie südöstlich vonMailand.Sieliegtaneiner altenRö¬

merstrasse, die heute unweirdes Ortes von derPiste

desFlughafens Linate unterbrochenwird. Diese Lage

hinterdem Flugfeld hatPeschieraBorromeo vor dem charakteristischen Ausufern vergleichbarerVorortsge¬ meinden weitgehend bewahrt. Zwargibtesauchhier

grössereGewerbe-undIndustrieareale, dochnachwie

vorauchweitelandwirtschaftliche Flächen, die bis an den Ortskern heran reichen. Das soziale Klima ist mittelständisch, und noch glaubt mandiedörflicheVer¬ gangenheitnahe.

DasCoperto liegtam Rande desOrtsteils Bettola, wosichdie Siedlung erweitert und wo dieLandstrasse, vorher übereine lange Streckeschnurgerade, denVer¬ laufderaltenRömerstrasseineinem weiten Bogen

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lässt.Inden80erJahrenwurdehier,annäherndinder

verlängerten Achse der Strasse, eine Backsteinkirche

gebaut, die sich mächtig und schwerfälligaufeinem

breitenSockelüber dieEbeneerhebt.DasCopertola¬

gertsichdanebenseitlichandie abbiegendeStrassean, nimmt aber gleichzeitig die Ausrichtung der Kirche aufund schiebtsich

mit

einemsichreckendenDachin

dieSichtachsederStrasse,vomOrtszentrumausgese¬

henalsovordieKirche.

Mit

dieserPosition eignetsich dasrote KulturzentrumdenVorplatz der Kirche an undbrichtgleichzeitigderenDominanzimOrt. Un¬ weigerlich erinnert man sich an die Geschichten von Don CamilloundPeppone,wozuauch passt,dassdie Hierarchie ja doch nichtganz umgestossen wird, in¬ demdasCoperto gleichsam zum SeitenflügelderGe¬

samtanlagewird, inderenZentrumabernach wie vor

dieKirche liegt.

DerBaugreift denTypus der teilweise offenen, für vielfältige Zwecke genutztenScheunen auf,wie siein denlandwirtschaftlichen Gehöften derPo-Ebene üb¬ lichsind. DerBauöffnet sichnachSüdenzum Platz hin.Hierwerdendie Pfeiler, diedas grosseDachtragen, zu einer Loggia;imNorden sindsie alsPilaster

mit

der Mauer verbunden,sodasssichhier zurStrassehineine

Aussen- und Rückseitebildet. ImOstenschliesstder

Bau an den SockelderKircheanunderhebtsich

mit

einemgeschlossenenBaukörper, dersichnach Westen

hin Schritt für Schrittauflöst, umsich schliesslichim

ersten Geschoss

mit

einer offenenHallezum

Ort

und

zum Platzhinzuöffnen. Dasgerichtete Tonnendach

bekräftigtdieseAnlage. Esbirgtdie Räume, konzen¬

triert sieunter sich, wiees gleichzeitigden gesamten

Bau aber auchrichtet unddynamisiert.

Vertrautundeigenartig

Die prägnante Gestalt des Coperto erinnert an die Loggien der Gehöfte, wie sieauch in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden sind. Das an sichvertraute Bildwirdjedoch hinreichend verfremdet und damit bezüglichseinerBedeutung geöffnet,vorallemdurch die asymmetrische, verzogene Geometrie,durch das

satte Rot und das eigenwillige Dach, bei dem man

ebenso an eine Baseball-Mütze denken mag wie an

einetraditionelle Cascina. Dank dieser Anverwand-lung vertrauter Elemente reagiert derBau

mit

einerals zeichenhaft wahrgenommenen, in ihrer Bedeutung aber nicht eindeutig festgelegtenArchitektur aufdas

schwach determinierte Programm. Gleichzeitig istsie

festundpräzise

mit

dem

Ort

verbunden, wodurch die

Gefahr vonWillkür,ja Beliebigkeitumschifft wird,die

mitsolchoffenen Programmen verbundenseinkönnte.

Auch die Räume folgen diesem Konzept. Von der Loggiaausbetrittman übereinenVorraumeinegrosse, bisunterdas Dach reichendeHalle, in der Rampen

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undTreppen verschiedene (Bühnen-)Podeste, Gale¬ rien und Stege miteinander verbinden: Bereiche

mit

unterschiedlichem Charakter,grosseund kleineRäume,

intime und exponierte, die alle geeint werden durch dasGewölbedesDaches,dasdiesenvielfältigen Innen¬

raumüberdies

mit

dem Aussenraumder Terrasse ver¬

knüpft. Spätestenshier erinnert mansich an die Dop¬ pelbedeutungdesWortes Bühne, das als Heu-oder Ladebühne ebenso derländlichenWelt angehört wie der Welt der Theater und Konzerte, der Feste und

Spektakel. Undman erinnertsich andiegarnichtso

seltenen Fälle,wodieseWeltenbei besonderen Gele¬

genheiten zusammenfallen,anKonzerteaufder Tenne undanFesteinleergeräumten Scheunen. Gleichzeitig sind die Räume aber im Wortsinn eigenartig, be¬

sondersdieHalle.Diesichüberlagernden Ebenen, die

kräftigen Farben, der sich turmartig in den Raum

schiebendeMauerwinkelund überhauptdasSpielvon

Horizontalen, VertikalenundSchrägen,dasDynamik suggeriertunterdem beruhigenden,denRaumfassen¬ denDach: dieseKomposition bewirkt,dass manbei¬ nahezwingende, aberverloren gegangeneinnereGe¬

setzmässigkeitenvermuten möchte, wiediesbisweilen

bei umgenutzten Industriebauten der Fallist. Die Details sind robustundeinfach,fastgrobgestal¬ tet. Diesentsprichtnicht nurder gewählten Analogie,

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Schnitte,Ostansicht

indemz.B.aneinemGeländer problemlosauchSchein¬ werfer oder Lautsprechermontiertwerdenkönnenund indem durch ein hängendes Kabel oder eine andere unsensible Installation nichtgerade das architektoni¬ sche Konzeptin Frage gestelltwird. Die elementare DirektheitderDetails entsprichtaberauchderRealität

dieser Baustelle, die aufgrund der schwierigenFinan¬

zierung in zahlreiche Etappen aufgeteilt werden

müsste, ausserordentlich langwierig und unverhältnis¬

mässigkompliziertwar undz.T.mitkaum qualifizierten

Handwerkern und Unternehmen auskommenmüsste.

EineaufPerfektionund möglichstgeringeToleranzen

setzende Architektur wäre unter solchen Umständen

von vornherein zum Scheiternverurteiltgewesen.

NochnichterschöpfteMöglichkeiten

ObwohlvondenursprünglichvorgesehenenNutzern nurwenigeübriggeblieben sind, ist der Bauheutein Gebrauch.Gewiss:unterder Terrassewürde mansich öffentlichere Nutzungen wünschen,nebst denSama¬ ritern

mit

ihremBlutspendedienstundeinerFrauen¬

initiativezumindestauchnocheineBar.Solcheswurde

abervomnächstgelegenen Barista erfolgreich verhin¬

dert.Die Halle und dieTerrassewerdenheutevor allem vondenverschiedenen Departementen der Gemeinde genutzt,diesiefallweiseundje nachBedarfinBeschlag nehmen. Dies istnichtgeradeideal, weil mansichdie

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Räume, die weder aufdie eine noch aufdie andere

Nutzung hinmassgeschneidertsind,stetsineinemge¬

wissen Mass erstaneignen muss. Daskann Probleme

bieten, wenn mansichnicht wirklichdarumkümmern kann odermag.Ein Kuratorium,dasdieverschiedenen Veranstaltungen koodinieren unddasPotentialdesBaus alsKultur-und Gemeinschaftszentrum

mit

einerviel¬

fältigen und geschickten Programmierung ausloten würde, gibtes leider nicht. Trotzdem: Es finden wie

vorgesehenAusstellungen, Versammlungen und Kon¬

zerte statt. Undmanhört,dass sich dieRampen un¬

längst bei einer Modeschau besonders gut bewährt hätten,nichtzu vergessendasFreiluftkino aufderTer¬ rasseimvergangenen Sommer.Allmählichscheintdas

CopertoseineMöglichkeitenzuentfalten.

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Bauherrschaft:Gemeinde Peschiera Borromeo

Architekt:FrancescoCollotti,Mailand

Mitarbeiterin:FrancaRavara

Bauingenieur: CianniMichelom

Projekt/Bauzeit:1995-1998/1999-2003

Coperto

CentroSandroPertiniaBettola, PeschieraBorro¬

meo, Milan, de Francesco Collotti L'appelation «coperto»

(litteralementrecouvert,couvert)quelesarchitectes donnent

ä leurbätimentsuggere un röle de protection etla qualite

d'unlieu, mais sans endefinirlasignificationou l'usage. Le

butetaitde creerunespacepour differentes initiatives ema-nantdes citoyensetdes jeunes (lebätimentestactuellement

surtout utiliseparla communecomme centre de

manifesta-tionetdeculture).Demanierefort interessante, lesarchi¬ tectes n'ont pas reagi ä ceProgramme extremement ouvert avecunearchitecture informelle, mais avec une maison pre-gnante etpresque figuree.

Lebätimentest situe dans unviragedelaroute principale du lieuqui suitpartiellementletracestrictement rectiligne d'uneroute romaine.IIadopte l'orientation d'uneeglise voi-sine, maisseplace avec sontoitdansTaxevisuel delaroute, vudepuislecentre delalocalite,il seglissedevantl'eglise.Le

centreculturelrouges'approprieainsi leparvis de l'egliseet

en casse laposition dominante,mais,enmeme temps,il

s'in-sert comme ailelateraledansl'amenagementd'ensemble.

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Situation

Lebätiment reprendletypedesetablesen partieouvertes comme ellesle sont habituellementdansla plainedu Pöet comme on entrouve ä proximite immediate. L'image fami-liere est cependanttransfiguree et ainsi ouverte ä de nou-vellessignifications.Lebätiment reagitauprogramme

faible-ment defini par une architecturepercue comme signe, mais

dontlasignificationn'est pasfixeedemaniere univoque, par unearchitecture quiest,enmeme temps,etroitement et

pre-cisement liee au lieu. Les espaces suivent egalement ce

concept. IIsevoquentaussibien le monde rural,lesgranges

defoinquelesscenes detheätre,lemonde des concerts, des

fetesetdes spectacles.Äcejour,lagrande halle avecses

sec-teurstresdifferents nedeveloppeque progressivementses

possibilit.es. Les details sonttrait.es de maniere robuste et simple, ce qui facilite les differentes appropriations ponc-tuellesdubätiment pourlesutilisationslesplusvariees.Mais ilscorrespondentaussiä larealiteduchantierquiaete mene enpartieavec des artisansäpeinequalifies.Unearchitecture qui auraitmise surlaperfection etlestoleranceslesplus

pe-titespossiblesauraitechouee,etcedesledepart.

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Centre SandroPertini by architectFrancescoCol¬

lottiinBettola,Peschiera Borromeo,MilanTheterm "coperto" (literally: covered, roofed over)thatthe architectsgaveto their building,suggestsprotection anda venuewithout sti-pulatingitssignificanceandfunction.Theintentionwasto create a placefor differentCitizens' andyouth initiatives (nowadaysthe buildingisusedprimarilyasaculturecentre for communalevents).Interestinglyenough,thearchitects

res-ponded to the veryopen programme with aneloquent,

al-mostfigurative-looking building ratherthananinformal type of architecture.

Thebuildingislocated inacurve inthemain roadthat for-merlyfollowed thecourseofan old,straightRoman road.It hasthe sameorientationasthe adjacentchurch butsticks outinfrontof it whenviewedfromthecentreof the town.In thisway,theredculturecentre establishes itspositioninthe Square infrontofthechurch anddiminishesthe latter'sdom-inance

-

while at thesametimeplayingasubordinateroleas

asidewingintheoverall complex.

The building refersto thetypology of the partiallyopen barn

-

atype of construction well known inthe Poplateau anditsneighbouring regions. Thefamiliär structureis,

how-ever,alienatedinaccordancewithitssignificance and func¬

tion.Thebuildingrespondsto the poorly defined programme withatypeofarchitecturewhosefunctionandsignificance, although symbolicallyperceived,arenot unequivocally deter-mined, while being at the same time firmly and precisely united withitssurroundings.The rooms are alsoobedient to thisconcept. Thereisin this contextan interestingObserva¬

tion to bemade about the double meaning of theGerman

word"Bühne".A Bühneisastage,a"Heubühne"ahayloftor barn, anda"Ladebühne"alandingstage. This"Bühne"inthe contextof"barn"or"landing stage" isasmuchpartoftheru¬

ralworldasthe worldof the theatre,concerts, banquets and spectacles. Thegreathallwithitshighly diversified functions isonlygraduallyrevealing itspossibilities.Thedetailsare ro-bustlyand simplydesigned, afactthatmakesthe building suitable forawiderängeof functionswhenthe needarises. However,theyalso referto the reality of the constructionon

the buildingsite,whichwassometimes obliged tomakedo

with barelyqualified craftsmen. Architecture aiming atper¬

fection and the least possible tolerances would have been

doomedto failureinthiscase.

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