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Innovationstransfer und Valorisierungsgemeinschaften

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Academic year: 2021

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TRANSFER OF INNOVATION

THROUGH VALORIZATION

COMMUNITIES

INNOVATIONSTRANSFER UND

VALORISIERUNGSGEMEINSCHAFTEN

Paolo Federighi | Heidi Hudabiunigg | Francesca Torlone

Do the results of the European projects in the fields of education and training have relevance outside of the narrow circle of partners? How can we enhance their innovative potential?

This study provides some answers to these questions, based on the results of a survey conducted in Italy and Austria. The results show that the field professionals are involved in innovation and valorisation communities. At last, concrete examples of the valorization paths used by the professionals to satisfy the innovation needs in their work are provided.

>Paolo Federighi

He is full professor at the University of Florence. Since 1972 he has been carrying out research activities in the areas of lifelong learning policies and strategies. Star-ting from the Nineties he has been involved in Know-ledge Management issues and dealing with transfer of innovation in educational systems and within firms. >Heidi Hudabiunigg

She worked as teacher in high-schools in Leibnitz und Graz. From 1989 till 1996 she was assistant of Bernd Schilcher, President of the Styrian Board of Education. Since 1996 she is staff member in the Board of Educa-tion, responsible for school career and training advice and EU-Projects. In 1995 she founded the School and Training Guidance centre association-SAB, which she was leading until 2005. She also is involved in all study and professional information fairs in Austria on behalf of the Federal Department of Education.

>Francesca Torlone

She is senior project planner for Melius srl. She has edited various volumes on measures and schemes devoted to promote transfer processes in the fields of lifelong learning and active ageing, employability for youth and disadvantaged users. She has been in char-ge with the implementation and updating of web por-tals and web based information services, disseminated on a transnational and national level.

TRANSFER OF INNOVATION

THROUGH VALORIZATION

COMMUNITIES

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Sind die Ergebnisse der europäischen Projekte im Bildungs- und Ausbildungsbereich auch für andere als nur für die beteiligten Partner von Bedeutung? Unter welchen Voraussetzungen ist die Valorisierung ihre Innovationspotentials möglich? Diese Studie, die auf einer in Italien und in Österreich durchgeführten Befragung beruht, liefert einige Antworten auf diese Fragen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Professionals in Innovations- und Valorisierungsgemeinschaften aktiv sind. Ferner liefern sie konkrete Beispiele für die Valorisierungsverfahren, die von den Professionals angewendet werden, um auf den bei ihrer Arbeit herrschenden Innovationsbedarf zu reagieren.

> Paolo Federighi

ist ordentlicher Professor an der Universität von Flo-renz. Seit 1972 forscht er im Bereich der Politik und der Strategien des lebenslangen Lernens. Seit Anfang der 90er beschäftigt er sich mit dem Knowledge Manage-ment und dem Innovationstransfer in den Bildungssy-stemen und den Unternehmen.

>Heidi Hudabiunigg

war Lehrerin und Schülerberaterin an Gymnasien in Leibnitz und Graz und von 1989 bis 1996 Mitarbeiterin von Bernd Schilcher,Präsident des Landesschulrates für Steiermark.Seit 1996 ist sie im Landesschulrat tätig und verantwortlich für die Bereiche „Schullaufbahnbera-tung“ und „EU-Projekte“.Darüberhinaus gründete sie im Jahr 1995 den Verein „Schul-und Ausbildungsbera-tung SAB“,den sie bis 2005 leitete.Sie ist auch im Auf-ff trag des BMUKK bei allen Studien-und Berufsinforma-tionsmessen mit Vorträgen vertreten.

>Francesca Torlone

ist leitende Projektentwicklern bei der Melius Srl. Sie hat mehrere Bände über Instrumente zur Förderung von Transferprozessen von Maßnahmen für das leben-slange Lernen und das aktive Altern, die Beschäftigun-gsfähigkeit von jungen Menschen und benachteiligte Nutzer herausgegeben und sich um die Implementie-rung und AktualisieImplementie-rung von Portalen und webbasier-ten Informationsdienswebbasier-ten auf nationaler und interna-tionaler Ebene gekümmert.

INNOVATIONSTRANSFER UND

VALORISIERUNGSGEMEIN

SCHAFTEN

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counselling department; 1 trade school supervisor; 1 pedagogue); 5 are professors (1 technical and vocational school; 1 technical and vocational secondary school/Class II; 1 technical and vocational secondary school; 2 KMS Wien);

20 are professionals and experts coming from other institutions (Atempo; Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft; Expertengruppe BMUKK; BFI Salzburg; Pädagogische Hochschule Graz; Euregio Steiermark; Volkshochschule Maribor; Berufsberatungsinstitution Wien; NGO Wien; KMU Wien).

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INNOVATIONSTRANSFER

UND VALORISIERUNGSGEMEINSCHAFTEN

2008

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1. Die Transferprozesse innovativer Produkte im Erziehungs- und Bildungsbereich

Paolo Federighi

1.1 Das Ziel 71

1.2 Die Innovation in Erziehung und Berufsbildung - Eine Definition 72

1.3 Gemeinschaftliche Resultatsvalorisierung 73

1.4 Objekte, Strategien und Wege des Transfers 76

1.5 Schlussfolgerungen 78

2. Der Trend zur Valorisierung von Professionals

Francesca Torlone

2.0 Einleitung 81

2.1 Ein hohes Niveau beim Trend zur Valorisierung 81

2.2 Die Rolle der lokalen Zusammenhänge und der zugehörigen Organisationen 87 2.3 Das Ausmaß der Autonomie von Professionals und Organisationen 91

2.4 Der Trend im Hinblick auf Valorisierungsprozesse 94

3. Die Nachfrage nach Ideen, Instrumenten und innovativen Prozessen

Francesca Torlone

3.0 Einleitung 97

3.1 Die Transversalität der Nachfrage nach Valorisierung 97 3.2 Die Nachfrage nach Valorisierung und die Bedürfnisse von Professionals und Organisationen 98 3.3 Die Faktoren, die die Nachfrage nach Innovation beeinflussen 102

3.4 Formale Eigenschaften der Produkte 103

4. Der Zugang zu Ideen, Instrumenten und innovativen Prozessen

Francesca Torlone

4.0 Einleitung 106

4.1 Beteiligung und Beziehungen zwischen den Benutzern der Produkte 106 4.2 Die Art und Weise des Zugangs und der Anwendung von Produkten und Ideen 108

4.3 Die Hindernisse für den Zugang 109

4.4 Instrumente, die den Zugang, die Kenntnis und die Valorisierung der Produkte erleichtern 110

5. Die Wege der Valorisierung

Francesca Torlone

5.0 Einleitung 116

5.1 Die Anfangsphasen der Innovationsprozesse 116

5.2 Die Wege der Innovationsentwicklung und -verbreitung 118 5.3 Einige Anregungen für zukünftige Gemeinschaftsprojekte 125

6. Stichprobe der Befragten in Italien und Österreich

Federico Ricci

6.1 Ziele der Interviews 128

6.2 Art der Durchführung der Befragung 128

6.3 Die Stichprobe 129

INHALTSVERZEICHNIS

Innovationstransfer

und Valorisierungsgemeinschaften

Europäisches Valorisierungsprojekt – Social Inclusion: How Leonardo da Vinci Projects Contributed to Make it Effective Europäische Kommission - Award of grants for activities (conferences/seminars) to exploit and disseminate the results of Leonardo da Vinci projects (EAC/21/06)

Projekt Nr. 2006-3545/001-001 LE2-73VAL Untersuchungsteam

Giovanna Artale Stefania Chiti

Paolo Federighi (wissenschaftliche Leitung) Heidi Hudabiunigg (Koordinierung) Ilaria Ippolito

Maria Omodeo Federico Ricci Monika Thum-Kraft

Francesca Torlone (Koordinierung)

Deutsche Übersetzung:

Andrea Lettmann und Michael Reiterer

Ponchiroli Editori Mantua 2008 Printed in Italy

Die Publikation wird finanziert mit der Unterstützung der Europäischen Kommission. Die Autoren sind die einzig Verantwortlichen dieses Berichts, die Kommission lehnt jede Verantwortung hinsichtlich des Gebrauchs der darin enthaltenen Informationen ab.

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1.

Die Transferprozesse innovativer Produkte

im Erziehungs- und Bildungsbereich

Paolo Federighi

1.1

Das Ziel

Die Projekte, die finanziert wurden, um Innovationen in den Erziehungs- und Bildungssystemen vorzulegen, nutzen nur denen, die sie durchführen, oder können sie auch den anderen Professionals nützlich sein?

Mit dieser Frage will sich diese Untersuchung auseinandersetzen. Dazu stützen wir uns auf die Resultate der Förderung des Transfers einer Reihe innovativer Produkte, die im Rahmen verschiedener europäischer und nationaler Finanzierungslinien erzielt wurden. Thema waren vor allem die linguistische Bildung der Immigranten, ihre Eingliederung und ihre berufliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sowie die Ausbildung zur Arbeitssicherheit.

Wir gehen davon aus, dass die innovativen Projekte aufgrund ihrer Resultate auch für andere Bedeutung erlangen, vorausgesetzt, dass diese in Zukunft auch eigenständig, ohne das ursprüngliche Projekt, weiter bestehen und eine Bedeutung gegenüber anderen Kontexten annehmen können.

Die Prozesse des Innovationstransfers können verschiedene Ebenen des Erziehungs- und Bildungswesens betreffen (Makro, Meso, Mikro). Vor allem die Makroebene der institutionellen und der systematischen Innovation hängt von Policy Learning und Policy Transfer, die die mit der Governance des Systems beschäftigten Policymakers betreffen (Federighi, Abreu, Nuissl: 2007), ab. Die Mikroebene mit den einzelnen Organisationen und den Erziehungs- und Bildungsaktivitäten fällt unter die Verantwortung der Manager oder der direkt mit dem Angebot von Aktivitäten und Serviceleistungen beschäftigten Professionals. In dieser Studie haben wir uns vor allem mit der Mikroebene beschäftigt.

Die Prozesse des Innovationstransfers in Erziehungs- und Bildungssysteme sind unterschiedlich, je nachdem, ob sie freiwillig oder verbindlich sind. Verbindliche Prozesse kann es auf allen Ebenen geben (der Respekt seitens eines Landes, was Normen und Modelle angeht, die auf internationaler Ebene entschieden wurden: ein Phänomen, das zum Beispiel sämtliche Länder zum Zeitpunkt ihres Beitritts zur Europäischen Union betraf). Aber üblicher ist für die Meso- und die Mikro-Ebenen aufgrund der Reformen, die auf nationaler, regionaler und lokaler Regierungsebene eingeführt wurden, die Verpflichtung zur Erneuerung von Organisation, Prozessen und Produkten.

Freiwillige Prozesse werden aufgrund autonomer Entscheidungen der Organisation oder des betroffenen Professionals durchgeführt. In dieser Studie befassen wir uns ausschließlich mit den freiwilligen Innovationsprozessen.

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und Güter entwickeln. Es handelt sich um Prozesse, die nicht nur jene Stellen einbeziehen, die mit Forschung und Innovation beschäftigt sind, sondern sämtliche Professionals einer Organisation. Sie verstärken sich im Allgemeinen angesichts des Einsatzes einer Organisation bei der Bewältigung von Fehlern und Fehlerquellen, die sich dort im täglichen Leben auftun oder angesichts des Ernstfalls hinsichtlich neuer Bildungsnachfragen, neuer Märkte und neuer Mitbewerber auftauchen. Die internal innovation wird kräftig durch die tacit knowledge jeder einzelnen Organisation, die zu Innovationsformen verschiedenster Art führen können (Tudor, 2001), gefördert. Der Innovationstransfer muss also im Rahmen einer engen Verbindung zwischen interner und externer Innovation verstanden und geplant werden.

Zweitens werden auch die Innovationen, die Erziehung und Bildung auf Makro- und Meso-Ebene betreffen, im Rahmen des Ökosystems Bildung oder in ihren Beziehungen mit der Gesamtheit der Orte und Prozesse, die Lernen sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung im berücksichtigten territorialen Kontext produzieren, berücksichtigt. Es muss die Tatsache in Betracht gezogen werden, dass “environments that favor interactive and cooperative processes of learning and innovation offer better conditions for competitiveness and for socioeconomic development. A complex ensemble of institutions, customs and social relations thus assumes a new role as their density is seen as stimulating processes of growth and change […]. Economics and the sociology of innovation, as well as the economic geography, points up the role of spatial/territorial proximity in knowledge diffusion, especially referring to tacit knowledge and in innovation. This proximity – which is also cultural, institutional, interpersonal – favors interaction and the exchange of competencies and knowledge among individuals, firms and other local actors. Innovation is stimulated by a recombination of the different knowledge bases, in a process of mutual learning” (Maciel, Albagli, 2007).

In unserem Fall muss der Aspekt der Nähe sowohl in seiner lokalen Dimension wie auch bezüglich des virtuellen Raumes, der durch die transnationalen Beziehungsnetze, über die Ideen und Produkte zirkulieren, entworfen wird, berücksichtigt werden.

1.3

Gemeinschaftliche Resultatsvalorisierung

Die Resultate experimenteller Projekte in den Bereichen Erziehung und Berufsbildung, die im Rahmen der Europäischen Programme durchgeführt wurden, wurden von Usern zur eventuellen Annahme durch andere User produziert (user-to-user). Die potentielle Wechselseitigkeit ist in diesem

1.2

Die Innovation in Erziehung und Berufsbildung

-Eine Definition

Der Transfer von Resultaten aus experimentellen und Forschungsprojekten oder aus einfachen Pilotprojekten wird als Innovationstransfer angesehen, denn die Innovation beschränkt sich nicht nur auf den Transfer der Resultate von Spitzenforschung bezüglich des Betriebes oder der Organisationen (Hard Innovation). Darüber hinaus muss auch die Soft Innovation, jene Innovation, die nichts weiter als “doing something new or doing existing things in a new way” (Guthrie, Dawe, 2004:10) bedeutet, berücksichtigt werden. Es reicht allerdings nicht, eine Neuigkeit vorzulegen, damit diese auch als Innovation angesehen werden kann. Die Resultate der Projekte müssen von einer Organisation, einer Gemeinde oder einem System angenommen werden, damit sie einen Sinn bekommen und einen Mehrwert ausdrücken können. Und Kearney argues that “it is only when ‘doing something new or differently’ is commercialised or applied in the community that it becomes an ‘innovation’. Moreover, his definition of innovation states that, to be an innovation, it must add value to a business operation or be useful to the community in which it is applied” (Kearney, 2004: 60).

In die gleiche Richtung scheint auch die von der OECD/CERI vorgeschlagene Definition im Rahmen eines Forschungsprogramms über die Systemic Innovation in Vocational Education and Training zu zielen: “change in an educational context that is introduced with the aim of improving the operation of education systems, their performance, the perceived satisfaction of the main stakeholders, or all of them at the same time” (Burns, Kis, 2008).

Kurz gesagt, das Konzept “Innovation” ist verbunden mit der Überwindung und Entwicklung des vorher bestehenden Know-hows, was die verschiedenen Dimensionen der Bildungsaktion betrifft (systemisch oder didaktisch).

Um jedoch die Dynamiken der Transferprozesse, die wir in dieser Studie untersucht haben, verstehen zu können, sind zwei weitere Spezifikationen hinsichtlich des Phänomens Innovation und die Annahme seitens Dritter nötig.

Erstens muss deutlich gemacht werden, dass sich Innovationstransfer hier notwendigerweise auf die Prozesse der external innovation bezieht, bei der äußere Einwirkungen eine wie auch immer gestaltete Innovation (Prozess, Produkt, Organisation, Marketing) mit sich bringen. Die external innovation existiert jedoch nicht unabhängig von den Dynamiken der internal innovation. Die external innovation ist eine Ergänzung der internal innovation oder der Innovationsprozesse, die sich innerhalb einer jeden Organisation durch die Verwaltung der Qualitätsverbesserung erbrachten Dienstleistungen

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zu tun, die Standard-Materialien suchen. Es handelt sich im Gegenteil um Personen mit Neigung zur Eigenarbeit und zur persönlichen Anpassung existierender Resultate. Es handelt sich um Personen, die offen sind für Produkt-Innovationsprozesse, gleichzeitig aber auch geneigt dazu, einen aktiven Part zu übernehmen. Folglich verringern die Valorisierungsmaßnahmen deren Wirkungseinfluss, wenn sie einen einfachen Produkttransfer und seinen Erwerb zum Ziel haben. Höchstwahrscheinlich liegt die Zukunft der Produkte darin, Anregungsquell oder Anpassungsgrundlage zu sein.

Das Phänomen ist nicht neu und betrifft auch nicht nur den Bereich Erziehung und Berufsbildung. “Users of products and services—both firms and individual consumers—are increasingly able to innovate for themselves. User-centered innovation processes offer great advantages over the manufacturer-centric innovation development systems that have been the mainstay of commerce for hundreds of years. Users that innovate can develop exactly what they want, rather than relying on manufacturers to act as their (often very imperfect) agents. Moreover, individual users do not have to develop everything they need on their own: they can benefit from innovations developed and freely shared by others” (Hippel, 2005: 2).

Das grundsätzliche Motiv für das Vorhandensein von Lead Usern ist zu suchen in den Aktivitäts- und Service-Charakteristiken des Erziehungs- und Berufsbildungssektors. Vor allem die Lernprozesse und damit auch die Erziehungs- und Berufsbildungsprozesse entwickeln sich in der didaktischen Beziehung zwischen Subjekt und Kontext. Ihre Resultate gründen sich, in einer letzten Untersuchung, auf die aktive Rolle des in der Berufsbildung befindlichen Subjekts: nicht Empfänger, sondern aktiv Verantwortlicher der eigenen individuellen Entwicklung. Außerdem zwingen überall in Europa die aktuellen Reformen im Bereich des Lifelong Learning dazu, sich immer mehr auf den Berufsbildungswunsch des einzelnen Subjekts zu konzentrieren und damit immer mehr personalisierte, individuelle Bildungswege auf hohem Niveau anzubieten. Deswegen “users’ needs for products are highly heterogeneous” (Franke und Reisinger, 2003, Börsennotiert in Hippel). Das führt immer mehr zur Suche nach Ad-hoc-Lösungen, weg von den Standards. Es handelt sich hier um eine Nachfrage, für die der Berufsbildungsmarkt (noch) keine entsprechende Antwort bereit hat und die deshalb eine direkte Investition von Seiten der direkt Interessierten fordert. Die Situation ist so, weil wir uns einer Nachfrage gegenübersehen, die darauf abzielt, genau das zu erhalten, was hier und heute notwendig ist – und nicht etwas, das sich möglicherweise irgendwie an das Gefragte annähert. Die Kenntnis von Bedürfnissen und Nutzungskontext der Produkte sind zwei grundlegende Informationen, die für die Entwicklung des Produkts unabdingbar sind. Eine nur oberflächliche Kenntnis eventueller spezifischen Umfeld die Transfer-Grundbedingung. Bei Industrie und Handel

ist die Transferproblematik natürlich anders gelagert.

Da wir nicht von groß angelegten Industrialisierungs- und Kommerzialisi erungsprozessen sprechen können, sind die Produkte und ihr Gebrauch auf der Ebene der Produktion von Prototypen, die für spezielle Zusammenhänge konzipiert wurden, anzusiedeln. Es handelt sich um Produkte, die sich nur durch ihre Annahme und ihren Transfer durch andere User entwickeln können. Es ist immer der nächste User, der dem Produkt den letzten Schliff gibt, sodass es für die folgende Entwicklung bereit ist.

Die Neigung, von anderen geschaffene Produkte zu nutzen, ist ein Phänomen, das unter den Professionals, die bei unserer Untersuchung interviewt wurden, weit verbreitet ist. Es handelt sich hier um eine Neigung, die sich in einer Öffnung zum Import von Ideen und Prototypen ausdrückt und generell, wenn es lohnt, zur Anpassung des Produkts an die spezifischen Notwendigkeiten des jeweiligen Tätigkeitszusammenhangs. Fast alle Interviewten haben schon Erfahrungen mit dem Transfer von Projektresultaten gesammelt. Der Transfer ist eine Komponente ihrer Rolle und nicht Ausdruck eines tugendhaften Verhaltens. Wer diese nicht gehabt hat, bei dem liegt es an mangelnden Befugnissen, weil die in seiner Organisation besetzte Stelle nicht genügend Autonomiespielraum zuließ, um Entscheidungen über Produkt- oder Verfahrensinnovationen zuzulassen (einschließlich der damit verbundenen Investitionen).

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Personen für diese Untersuchung Manager und Professionals von Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sind, stellen wir fest, dass wir eine erhebliche Bandbreite potentieller User von Projektresultaten in Form von Professionals aus dem öffentlichen und dem privaten Bereich haben. Deren Transfer-Bereitschaft ist eng verbunden mit den Eigenschaften der Rolle, die sie in der jeweiligen Organisation bekleiden und dem Kontext, in den diese eingegliedert ist.

Das bedeutet zum Beispiel, dass wir in einer Schule Lehrer haben können, die die fortschrittlichsten Instrumente für den Sprachunterricht für Ausländer verwenden, während ein anderer Lehrer mit den gleichen zu bewältigenden Problemen, aber in einer anderen Schule, die den Schülern mit immigrant

background feindlich gegenübersteht, überhaupt kein Interesse an besagten

fortschrittlichen Instrumenten zeigt.

Die Erziehungs- und Bildungssysteme sind also reichlich mit Lead Usern oder solchen Mitwirkenden versehen, die sich, wenn möglich, ihre eigenen Arbeitsinstrumente zusammenstellen, je nachdem, was ihnen zur Verfügung steht.

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die Modelle – zumindest teilweise – der Typologie der Modelle des von Rose vorgeschlagenen Policy Learning (1993: 30), wobei in fünf verschiedene Möglichkeiten unterteilt werden kann:

• Die direkte und praktisch komplette Kopie einer Idee oder eines Produktes, die ohne wesentliche Anpassungen von einem Kontext in den anderen übertragen werden. Dabei handelt es sich um eine Praktik, die aufgrund der bereits angeführten Gründe beim freiwilligen Transfer nicht stark verbreitet ist.

• Die Inspiration durch die enthaltenen Ideen oder durch jene, auf die sich die erzielten Ergebnisse und die verwirklichten Erfahrungen beziehen. Dabei handelt es sich, wie bereits angeführt, um die am meisten verbreitete Praktik.

• Die Anpassung von Ideen oder Produkten an den Kontext, in welchem sie verwendet werden sollen. Dabei handelt es sich um eine verbreitete Praktik, die überall dort Anwendung findet, wo die Voraussetzungen im Bereich der Ressourcen gegeben sind.

• Die Mischform durch teilweise Abänderung von Ideen oder Produkten, die bereits in den von den Transferprozessen betroffenen Kontexten in Verwendung sind.

• Der kooperative Transfer, der durch den gemeinsamen Einsatz mehrerer Beteiligter (user-to-user) im Prozess der Konzeption, der Anpassung und Perfektionierung einer Idee und eines Produktes in einem oder mehreren Kontexten durchgeführt wird.

Der Weg, über welchen sich der Transferprozess abwickelt, ist schwer zu vereinfachen. Es handelt sich dabei um ein soziales und nicht um ein individuelles Phänomen. Aus diesem Grund wird dieser durch eine Vielzahl an Faktoren bestimmt. Einige Autoren sprechen davon, dass die Möglichkeit, zuerst zu denken und dann Innovationen einzuführen, von der Knowledge Ecology abhängt, das heißt von der Rolle, welche die Gesamtheit der Institutionen und Organisationen, die der Produktion neuer Kenntnisse gewidmet sind, eingenommen hat: “The knowledge ecology provides the basis from which particular innovation systems can either self-organize or be encouraged to form by policy interventions” (Foray, 2004). So betrachtet liegt der Kernpunkt in der Zugehörigkeit der betroffenen Subjekte zu den Valorisierungsgemeinschafte n, wie wir sie bezeichnet haben. Diese können allgemeiner als Mikrosysteme der Innovationsunterstützung angesehen werden, die ein breites Spektrum an Themen, Zielen, an Vertrauensbeziehungen zwischen den Komponenten und verfügbaren Unterstützungsinstrumenten bieten.

Trotz dieser Komplexität versuchten mehrere Autoren eine lineare Interpretation des Prozesses der Innovationsproduktion zu liefern. Das von der Lösungen ist kein Garant für eine entsprechende Antwort auf die besagten

Bedürfnisse.

Die bewusste Stellung von Lead Usern, die der Innovation offen gegenüberstehen, wird begleitet von einer Neigung zur Teilung der erreichten Resultate und Innovationen. Das Niveau der Teilung von Resultaten kann davon abhängen, ob es sich um Subjekte handelt, die in öffentlichen oder in privaten Einrichtungen der Berufsbildung (wo es Konkurrenzsituationen geben kann) beschäftigt sind. Das Engagement bei der Innovation wird begleitet von der Bereitschaft zur Teilung der Resultate und der Forschungen nach dem gemeinsamen Nutzen und der Stärkung der eigenen Reputation innerhalb der Wissensaustausch-Netze, denen man angehört.

Das bestätigt, was schon von Hippel (2005: 11) hinsichtlich der Bedeutung einer Zugehörigkeit zu Innovationsgemeinschaften festgestellt wurde: “Innovation by users tends to be widely distributed rather than concentrated among just a very few very innovative users. As a result, it is important for user-innovators to find ways to combine and leverage their efforts. Users achieve this by engaging in many forms of cooperation. Direct, informal user-to-user cooperation (assisting others to innovate, answering questions, etc.)”.

Konkret heißt das, dass eine Zugehörigkeit außer zu Innovationsgemeins chaften (berufliche, branchenspezifische usw.) zu spezifischen Valorisierungs gemeinschaften hinsichtlich der Resultate von Projekten und Experimenten bedeutsamer zu sein scheint – bei letzteren zirkulieren die Informationen über die eingeführten Innovationen und die erreichten Resultate auf organisierte Weise, und Zugang zu den und Gebrauch der Produkte wird begünstigt durch kooperative Beziehungen. Die Besonderheit von Valorisierungsgemeinschaf ten liegt in der Tatsache, dass das Tauschobjekt aus Ideen und innovativen Produkten besteht.

1.4

Objekte, Strategien und Wege des Transfers

Die Objekte des Innovationstransfers können in zwei Hauptgruppen zusammengefasst werden: einerseits die Ideen (Konzepte, Ideologien, politische Hypothesen), andererseits deren Beispiele, d.h. deren Anwendungen, die Instrumente für die Durchführung, die Techniken und Methoden. Die Tatsache, dass der Transfer von Ideen überwiegt, ist sowohl auf deren größere Anpassbarkeit (in Bezug auf Auswirkung, Zeit- und Kostenaufwand), als auch auf die Bereitschaft der Lead User zur Annahme einer aktiven, innovativen Rolle zurückzuführen.

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und unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der europaweiten Planung ist der Transfer eine Aufgabe, die hauptsächlich jener Person oder Institution zukommt, die eine Idee oder ein Produkt importieren will. Diese ist damit der Lead User, dem die Verwaltung des Prozesses obliegt.

Folglich ist die Verbesserung der Systeme, der Dienstleistungen und der Erziehungs- und Bildungstätigkeiten den Prozessen der Soft Innovation zugeordnet, die von Professionals und Organisationen in Gang gesetzt werden. Die Transferprozesse ziehen jedenfalls die in den dynamischsten Kontexten eingebundenen Professionals ein. Offen bleibt ein Problem der Ausdehnung der Chancen auf alle Bereiche, in denen Verbesserungsbedarf vorliegt und gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, die Ergebnisse der Versuchsreihen und Innovationsprojekte, für die öffentliche und private Finanzierungsmittel notwendig waren, zu maximieren und zu sozialisieren.

Ein systemischer Eingriff zur Unterstützung der Prozesse des freiwilligen Innovationstransfers müsste sich auf drei vorrangige Bereiche konzentrieren:

1. Die Ausdehnung der Autonomiegrenzen der Professionals und Organisationen, um so die Lust auf Innovationen zu steigern.

2. Die Schaffung von Instrumenten, welche die Information über die produzierten Innovationen begünstigen (nicht über die Projekte, sondern über deren Ergebnisse) und die es ermöglichen, die Qualität und die Bewertung der Auswirkung jeder Innovation zu erfahren.

3. Die Stärkung, Ausdehnung und Eröffnung von Möglichkeiten eines Austauschs von Produkten zwischen den Lead Usern.

Bibliographie

Federighi, P., Abreu, C., Nuissl, E. (2007), Learning among Regional Governments, Bertelsmann Verlag, Bonn.

Foray, D. (2007), Systemic Innovation in VET, Innovation systems and policies in VET. OECD/CERI Paris, 4-5 February 2007.

Foray, D. (2004), The economics of knowledge, MIT Press, Cambridge Massachusetts, London England.

Franke, N. and Reisinger, H. (2003), Remaining within Cluster Variance. Working paper, Vienna Business University.

Guthrie, H. and Dawe, S. (2004), Overview, in: Dawe, S. (2004) Edited by, Vocational education and training and innovation, Australian National Training Authority, Adelaid.

Forschungsstelle CERI in den Untersuchungen über die Systemic Innovation in Education vorgeschlagene Modell sieht folgende Stadien vor: identification of needs, development of innovation, output, implementation, outcome, monitoring and evaluation (Burns, Kis, 2008).

In unserem Fall jedoch muss der Prozess von der Warte jenes Benutzers aus betrachtet werden, der zum Lead User eines potentiell transferierbaren Ergebnisses wird. Basierend auf ebendieser Betrachtungsweise wendeten wir einen in folgende vier Hauptphasen unterteilten Prozessablauf an:

• Das Vorbringen der Anfrage nach einem Transfer, basierend auf der Möglichkeit, Notwendigkeit und dem Willen, in den Organisations- und Lehrpraktiken Innovationen einzuführen. Dabei handelt es sich um eine Phase, die von jenen Faktoren beeinflusst wird, welche die Bereitschaft der Professionals und der Organisationen zum Innovationstransfer bestimmen und die der Nachfrage nach Ideen und Produkten eine Ausrichtung geben.

• Der Zugang zu den innovativen Kenntnissen, zu den Netzen des dynamischen Lernens und zu einem oder mehreren Innovationssystemen. Es handelt sich um eine Phase, die durch die Aktivierung jener Möglichkeiten gekennzeichnet ist, die es den Professionals und Organisationen gestatten, Kenntnis über das Bestehen von Innovationen zu erhalten und sich die Informationen über deren Potentiale zu verschaffen.

• Das Management der Beziehungen eines Cooperative Learning im Rahmen der Netzwerke. Dabei handelt es sich um eine Phase, die durch Prozesse eines gemeinsamen Zugriffs auf die Ergebnisse gekennzeichnet ist, auf der Basis der Zugehörigkeit zu Netzen unterschiedlichster Natur, die eine Verfügbarkeit von Ideen und Produkten durch verschiedene Formen des Austausches bieten.

• Die Anwendung der Learning Outcomes in Bezug auf eine Änderung/ Innovation in den eigenen Organisations- und Lehrpraktiken. Dabei handelt es sich um eine Phase, die von postproduktiven Tätigkeiten und der Anwendung der Innovation im Rahmen der betroffenen Kontexte gekennzeichnet ist.

1.5

Schlussfolgerungen

Die Schlussfolgerungen, die aus dieser Studie gezogen werden können, betreffen die Aktion von Institutionen, die beabsichtigen, den freiwillig durchgeführten Innovationstransfer seitens der Professionals und Organisationen zu begünstigen, die im Bereich des Lifelong Learnings tätig sind.

(9)

2.

Der Trend zur Valorisierung von Professionals

Francesca Torlone

2.0

Einleitung

Die Ergebnisse der Untersuchung werden gemäß den Phasen, in denen wir den Valorisierungsprozess präsentiert haben, dargestellt: Trend zum Transfer, Ausdruck des Bedarfs an Transfers, Zugang zu den Produkten, Arten möglicher Transferstrategien und Anwendung der Mittel. Wir beziehen uns im Besonderen auf die Ergebnisse der Interviews, die stichprobenartig und aufgebaut auf gemeinsame Überlegungen mit zwei Fokusgruppen in Graz und Florenz durchgeführt wurden.

Der Trend von Professionals zur Valorisierung wird hier hinsichtlich der Ideen oder der Produkte analysiert.

Der Trend zum Transfer und die Anwendung von Produkten, Ideen und Mittel durch sowohl europäische als auch nationale Finanzierungskanäle hat grundsätzlich zugenommen und ist durch folgende Aspekte gekennzeichnet:

• Durch die Motivation von Organisationen aber auch von Einzelpersonen hinsichtlich der Förderung und der Durchführung von Innovationsprozessen (auch in Verbindung mit Kosten bezüglich des Zugangs zu Ideen und Produkten).

• Durch die Zugehörigkeit zu Lernnetzwerken unter Organisationen für den Austausch von Informationen über Produkte und Ideen, die Lösungen für eines oder mehrere vorhandene Probleme anbieten, in Bezug auf die Erfordernisse der Benutzung und im Bereich der Intervention durch Organisationen.

• Durch den Besitz einer gewissen Entscheidungsfreiheit von Professionals und Organisationen bei der Verwaltung von Innovationsprozessen für die Einführung von Veränderungen auf lokaler Regierungsebene sowie innerhalb der einzelnen Organisationen.

• Durch die Anpassungsfähigkeit der Idee (mehr als die der Anwendungsinstrumente) an das Ziel und die verschiedenen lokalen Zusammenhänge.

2.1

Ein hohes Niveau beim Trend zur Valorisierung

I. Der Trend zur Valorisierung stellt sich als umfangreich und weit verbreitet dar und ist eine übliche Praxis für Professionals.

Zahlreiche Professionals und Berufstätige haben bereits Erfahrungen mit

Hippel, H. von (2005), Democratizing Innovation, The MIT Press, Cambridge Massachusetts, London England.

Kearney, G. (2004), How businesses innovate today and what that means for the workforce, in Dawe, Susan (2004) Edited by, Vocational education and training and innovation, Australian National Training Authority, Adelaide.

Kis, V. and Burns, T. (2008), Systemic Innovation in Education: A Preliminary Model, Paris, OECD, pp, 4 February 2007.

Leonard, D. A. and Sensiper, S. (1998), The Role of Tacit Knowledge in Group Innovation, California Management Review 40, n. 3 (spring 1998): 112-132. Reprinted with new introduction in Strategic Management of Intellectual Capital and Organizational Knowledge, eds. C. W. Choo and N. Bontis. New York: Oxford University Press, 2002.

Maciel, M. L. and Albagli, S. (2007), Informação e desenvolvimento: conhecimento, inovação e apropriação social, UNESCO Office Brasilia; Instituto Brasileiro de Informação em Ciência e Tecnologia, Brasilia, UNESCO/IBICT.

Rose, R. (1993), Lesson Drawing in Public Policy, Chatham, NJ, Chatham House.

Tudor, R. (2001), Formal and Tacit Innovation, Creativity and Innovation Management, Blackwell Publishing, Volume 10, Number 1, March 2001 , pp. 1-2(2).

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Die Professionals zeigen nicht nur (oder nicht so sehr) Interesse am Transfer von anderen definierten und konzipierten Produkten, Instrumenten und Dienstleistungen (z.B. Anlaufstellen für NutzerInnen über 50 in der Provinz von Livorno, Beratungsstellen für ImmigrantInnen in der Provinz von Bologna); in der Mehrheit der Fälle handelt es sich um Ideen, aus denen innovative Projekte, konstruktive Vergleiche oder auch Themen und Inhalte für formative Aktivitäten entstehen, manchmal auf unbewusste Art und Weise.)

Die potentielle Nachfrage von Professionals ist groß, wenn man berücksichtigt, dass eine erhebliche Anzahl der Interviewpartner an einer Valorisierung teilnimmt seit das Projekt die Möglichkeit bietet, die Online-Datenbanken der Produkte2 und die Netzwerke der durch die Tagung zur Valorisierung und die Fokusgruppe geförderten Verbindungen zu nutzen

Ideenaustausch und –transfer ist bei uns vor allem innerhalb der Netzwerke, an denen wir beteiligt sind, die Praxis. Diese Netzwerke erlauben es uns, Produkte zu benutzen, die aus anderen Gebieten kommen – Mitarbeiterin einer Genossenschaft, die mit benachteiligten Personen und jungen Immigranten arbeitet

Wir haben uns an Equal- (Ziel war die Umsetzung eines Gütezeichens für die Wettbewerbsfähigkeit in diesem Gebiet) und Leonardo da Vinci- (dabei sollte der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei Unternehmen überprüft werden) Projekten beteiligt. In beiden Fällen haben uns die Zusammenarbeit zwischen Kollegen sowie der Informations- und Ideenaustausch die Ausarbeitung neuer Produkte ermöglicht – Berater für betriebliche Organisationen

Wir haben weniger den Transfer von echten Instrumenten aktiviert, als vielmehr den Transfer von Ideen. Insbesondere haben wir die Erfahrungen der Kurse mit Heranwachsenden über die Legalität eingeführt – Mitarbeiterin einer sozialen Genossenschaft

Ich habe vor allem Ideen mitgenommen. Bei unserer Arbeit im Bereich der „Medienpädagogik“ haben wir die Idee und die Anregung von den Kollegen erhalten, wir haben das zu nutzen gewusst und dann die Idee auf unsere 2

Die unter www.meliusitaly.eu abrufbare Datenbank, kann unter verschiedenen Suchkriterien eingesehen werden: nach Maßnahmenbereich (Erziehung, Ausbildung, Eintritt in die Arbeitswelt, schulische Beratung, Berufsberatung, Mobilität usw.), nach Begünstigten (Behinderte, Drop Put, ausländische Nutzer, Erwachsene usw.), nach Finanzierungskanälen (Leonardo da Vinci, Socrates, Grundtvig, Inti, Europäischer Sozialfonds usw.) Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 4.

dem Transfer von erfolgreichen Ideen und Produkten gemacht. Der Trend ist Teil der professionellen Identität aller Professionals, ob aus Italien oder Österreich, die Interesse am Transfer von Produkten und Ideen zeigen, wobei es weniger wichtig ist, ob es zur Verwirklichung oder nur zum Austausch innerhalb einer transnationalen Partnerschaft kommt. Was also zählt sind die zu lösenden Probleme und ihre Übereinstimmung mit den Prioritäten der zugehörigen Unternehmen. Der Transferprozess1 (der in der Praxis zwischen vielen Professionals bereits gefestigt ist) ist das Ergebnis der Notwendigkeit, Innovationen bei den Erziehungs- und Bildungsmethoden einzuführen, die Qualität der gelieferten Leistungen zu erhöhen und die Wirkung der Produkte erheblich zu steigern

Ich möchte die Produkte, die ich in meinem Netzwerk gesehen habe, weitergeben – Lehrer an einer berufsbildenden mittleren/höheren Schule, Sekundarstufe II

Ich habe beschlossen, dass ich das Material zur Sicherheit am Arbeitsplatz (Staatliches Institut für Unfallverhütung und Arbeitssicherheit Ispesl, Verein ausländischer Arbeitnehmer ALEF) und zum Fernstudium einführe (Trio) – Mitarbeiterin einer Genossenschaft, die mit benachteiligten Personen arbeitet

In Schweden habe ich während meines Aufenthalts im Rahmen des Erasmus-Programms Lernzentren für behinderte junge Menschen kennengelernt und die Idee nach Italien mitgenommen. Im Nachhinein ist daraus ein Unive rsitätsforschungsprojekt geworden – Universitätsdozentin

Ich habe versucht, die Kenntnisse, die ich im Laufe meiner beruflichen Laufbahn erworben habe, in diese neue Aufgabe einfließen zu lassen – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes

Der Trend zur Valorisierung sowie der Innovationstransfer konzentriert sich auf Produkte oder, vereinfacht gesagt, Ideen.

1

In einigen Fällen wurde der Transferprozess im Anschluss an die Internationale Valorisierungskonferenz (Florenz, Januar 2008) eingeleitet, in anderen Fällen für die nächste Zukunft geplant oder mit anderen persönlichen oder beruflichen Lebenserfahrungen (z. B. Studienaufreisen und Auslandsaufenthalte zum Zwecke der Berufsausbildung oder des Studiums) verbunden.

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III. Der Trend zur Valorisierung von Produkten manifestiert sich wegen der zeitlich möglichen Nutzbarkeit der Produkte, der Sprachen, in denen sie zur Verfügung gestellt werden, der Verfügbarkeit der aktualisierten und sachbezogenen Informationen und der Unentgeltlichkeit auf einem mehr oder weniger anspruchsvollen Niveau.

Die potentielle Nachfrage nach Produkten, Instrumenten und Dienstleistungen seitens der Professionals kann spezifisch und gebunden an die Art des Anspruchs der TeilnehmerInnen sein, mit dem die Professionals oder die Organisationen in Kontakt sind, oder auch allgemeiner hinsichtlich der Bedürfnisse der zugehörigen Organisation. Der Grad der absoluten Innovation des Produkts hat keine ausschlaggebende Bedeutung bei der Bemessung seiner Funktionalität hinsichtlich der Versorgung der Dienstleistung des U t h

Insbesondere das Projekt Gesunde Sprachen scheint mir wertvoll zu sein, und das nicht nur wegen des Interesses unserer Gesellschaft am Thema Gesundheitskompetenz, sondern auch weil es im Rahmen von begleiteten Bildungswegen genutzt werden kann, die nicht unbedingt strukturiert sind wie die Ausbildungskurse – Verantwortlicher einer Organisation, die im Bereich der „kulturellen Mediation im Gesundheitswesen“ tätig ist

Ich halte die Produkte für sehr interessant, die auf besondere Zielgruppen ausgerichtet sind, und Produkte über die Online-Ausbildung. Ich kann sie im Hinblick auf einige Personen verwenden, die unsere Dienste nutzen, auch wenn ich ein wenig skeptisch über den Gebrauch der Mittel bin, die besondere Computerkenntnisse voraussetzen, auch wenn es sich um Grundkenntnisse handelt – Verantwortlicher einer Organisation, die im Bereich der „kulturellen Mediation im Gesundheitswesen“ tätig ist

Ich bin vor allem an den Produkten und Instrumenten interessiert, die stark das Potential der neuen Medien nutzen (z. B. Lalera, Culture Trainer, Radio- und TV-Sendungen, Guidenet, Sudmobil) – Mitarbeiter einer Organisation für internationale Zusammenarbeit, Direktor einer Bildungseinrichtung

Ich halte das Produkt Lalera, welches sich des Radios bedient, um das Erlernen der Sprache zu fördern, und unmittelbar verwendet werden kann, für sehr nützlich – Universitätsdozentin

Was das Glossar der Gesundheitssprache angeht, halte ich die Anamnesekarte für nützlich, um die Arbeit von Pflegepersonal und Ärzten zu erleichtern – Sprach- und Kulturmittler

Werkstätten angewandt – Verantwortlicher einer Organisation, in der internationalen Zusammenarbeit arbeitet

Die Neuverwertung von bereits vorhandenen Ideen ermöglicht uns neue Wege – Berater für betriebliche Organisationen

Bisweilen vollzieht sich der Transferprozess auch unterbewusst: ein Input bleibt, das nach einer Weile wieder ans Licht kommt – Sprach- und Kulturmittler Im Zeitalter des Copy-and-Paste kann man vom Import nicht mehr absehen. Ich glaube stark an die Übertragung; aus der Diskussion und aus der Gegenüberstellung mit jedem von uns kann Spitzenmäßiges werden. Von daher werde ich auch weiterhin das Beste von allem, was mich umgibt, nutzen – Landesrat für soziale Sicherheit und Gesundheit

Ich habe einige Vergleichsstudien im Bereich der Obdachlosen mitgenommen, Rezensionen, Berichte, bewährte Verfahren bei Projekten im Bereich der Unterbringung. Aus diesen Erfahrungen habe ich Anregungen und Wissen gewonnen, um neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln zu können: Formen der Teilnahme am städtischen Leben im Rahmen der Umschulung (Nutzung von Arbeitskreisen, künstlerische Formen) - Mitarbeiterin einer Genossenschaft, die mit benachteiligten Personen und jungen Immigranten arbeitet

Anfangs haben wir einige Aspekte der Verfahren im Hinblick auf die Mediation der Universität Paris VIII eingeführt, auch über die Mobilität einiger Ausbilder – Verantwortlicher einer Organisation, die im Bereich der „kulturellen Mediation im Gesundheitswesen“ tätig ist

Ich habe durch die Arbeit in weit reichenden Partnerschaften mit unterschiedlichen Strukturen Ideen und Ansätze einführen können, aber auch Produkte. Diese ermöglichen es uns einerseits, uns von den Ideen anderer anregen zu lassen sowie Produkte aufzugreifen und an unseren Kontext anzupassen; andererseits lernen wir spezifische, bereits fertige Produkte kennen und können sie unter dem Gesichtspunkt der Verbreitung und Valorisierung auf lokaler Ebene anpassen – Project Projektmanager des Nationalen Verbands der italienischen Gemeinden

Von der Universität übernahmen wir einige Erfahrungen, die wir für die Schulung der Gesundheitstrainer einsetzen, die z.B. als Mediatorin (Immigrantin) zwischen dem Gesundheitsservice und den Patienten/ Nutzemvermittelt – Mediator/Sprach- und Kulturmittler

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Spracherwerb und die Ausbildung betreffen, das Produkt über das Erlernen der Sprache im Bereich des Gesundheitswesens (das einigen Produkten sehr ähnlich ist, die auch von der Region Emilia Romagna genutzt werden), Lalera, Guidenet – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes

Ein Produkt über die Pflege der Beziehungen zwischen ausländischen Bürgern und Kreditinstituten (das auf der Valorisierungskonferenz verteilt wurde) hat mein Interesse geweckt. Es betrifft die Übersetzung von Unterlagen, die die Geschäfte zwischen ausländischen Bürgern und Banken betreffen, in verschiedene Sprachen (wie man einen Scheck ausfüllt, ein Konto eröffnet usw.) Für die Mitarbeiter am Schalter ist es schwer, Ausländern technische Begriffe (Darlehen, Zinssatz usw.) zu übersetzen. Material an der Hand zu haben (Verträge, Glossare usw.), das die Beziehungen in diesem Bereich vereinfacht, ist sowohl für den Ausländer als auch für den Bankangestellten sehr nützlich – Berater

Ich halte das griechische Produkt für die Förderung der beruflichen Fernberatung für sehr nützlich und direkt verwendbar. In Zukunft möchten auch wir in den Gebieten, die vom Breitband abgedeckt sind, etwas Ähnliches machen. Es muss sich um einen Dienst handeln, der hauptsächlich auf die Söhne und Töchter / die jungen Menschen ausgerichtet ist, denn über sie können wir auch die Eltern / die Erwachsenen erreichen – Landesrat für soziale Sicherheit und Gesundheit

2.2

Die Rolle der lokalen Zusammenhänge

und der zugehörigen Organisationen

I. Der Trend zur Valorisierung von Produkten verändert sich auf Grund der Zusammenhänge in den zugehörigen Organisationen und dem entsprechenden territorialen Niveau. Es besteht ein Zusammenhang zwischen dem Trend und der Stärke der Zusammenarbeit, die durch politische Eigeninitiativen öffentlicher und privater Organisationen entsteht. Wenn Innovationen geplant werden, durch die Objekte definiert und Prioritäten bei der Intervention festgelegt werden, ausgearbeitet werden, zeichnet sich eine Verstärkung des Trends ab.

Innovative Pläne der zugehörigen Strukturen spielen eine wichtige Rolle beim Trend zur Innovation durch Einzelpersonen und Organisationen, deren Nachfrage nach Qualität, Vielfalt und Informationsdauer immer größer und

Ich bin sehr am Produkt Culture Trainer interessiert, da die von unserer Organisation durchgeführte Analyse der Ausbildungsbedürfnisse der verschiedenen Gebiete gezeigt hat, dass es Akteure gibt, die im Hinblick auf den Umgang mit der interkulturellen Problematik geschult werden müssen. Auch Guidenet ist nützlich für die Teilung von bewährten Verfahrensweisen im Bereich der Berufsberatung – Mitarbeiterin einer Genossenschaft, die mit benachteiligten Personen und jungen Immigranten arbeitet

Ich halte die sehr klar aufgebauten Broschüren für sehr nützlich und direkt verwendbar, da sie sofort verständlich sind und - nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Beratung, sondern auch was den Transport der Broschüre angeht - ein praktisches Format haben – Direktor einer Bildungseinrichtung Viele Unterlagen sind mehrsprachig und das ist positiv. Leider sind sie häufig nur in den Sprachen der Gebiete verfasst, in denen das Produkt entwickelt wurde, und andere Sprachen, die für andere Länder von Nutzen sein könnten, sind nicht berücksichtigt. Mich macht die Figur des Kultur- und Sprachführers im Bereich der Schule und der Ausbildung neugierig; das sind Umgebungen, in denen es uns sehr schwer fällt, anerkannt zu werden. Bei der Figur des Sprach- und Kulturmittlers herrscht langsam Verwirrung – Sprach- und Kulturmittler

Für unsere Organisation ist das Produkt Essential (Instrumente zur Unterstützung des Zugangs zur beruflichen Weiterbildung von ausländischen Altenpflegerinnen) sehr interessant, weil es einen Weg anbietet, der als Modell dienen und auf unseren Kontext / unsere Organisation angewandt werden kann. Es ist innovativ, was die Methode der Arbeitskreise anbelangt, in denen sich die Frauen versammeln und ihre Rolle fördern können. Wir hatten noch nie daran gedacht, Arbeitskreise für ein solches Projekt zu nutzen. Auch die Rolle der individuellen Tutoren ist wichtig, eine Art Kulturmittler, der den Frauen in den Familien zur Seite steht – Mitarbeiterin einer sozialen Genossenschaft Das Thema Behinderte interessiert mich sehr und ich halte Sudmobil für ein wertvolles Produkt. Das Produkt ist spezifisch auf ein Bedürfnis ausgerichtet, das die Menschen, die unsere Dienste in Anspruch nehmen, haben - Projektmanager einer Organisation für Kommunikation

Mich interessieren alle Produkte, die das Tutoring bei den Arbeitsvermittlungsdiensten der Provinz Bologna betreffen: Produkte, die die Beschäftigung und die Integration der Frauen fördern (pakistanische Frauen, ausländische Haushaltshilfen, Familienpfleger), Produkte, die den

(13)

Ich glaube nicht so sehr an die Zughörigkeit zu Netzwerken, ich bin ein Individualist. Ich glaube, dass jede Organisation für sich arbeitet, besonders in Italien. Ich bin dieser Überzeugung, weil nämlich alle Organisationen in erster Linie Unternehmen sind. Ich bin skeptisch, was Innovationen angeht: die Bürokratie und die ständige Beobachtung durch die Geldgeber sind der Kreativität nicht förderlich – Verantwortliche einer Organisation, die in der internationalen Zusammenarbeit arbeitet

Ich finde die meisten der auf der Internationalen Konferenz von Florenz vorgestellten Produkte interessant, technisch ausgereift und auch leicht verständlich. Mich interessieren alle, vor allem die Produkte, die das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz und Integration von Frauen betreffen. Ich werde diese Informationsbroschüren dem Sekretariat der Bürgermeisterkonferenz mitbringen, um zu prüfen, ob es möglich ist, sie zu nutzen - Landesrat für soziale Sicherheit und Gesundheit im Gebiet

Wir haben Produkte über den Abschluss von Vereinbarungen mit öffentlichen Gebietskörperschaften unserer Region eingeführt, die Produkte umsetzen, die aus unterschiedlichen Fonds finanziert werden – Fachkraft eines Studienzentrums

II. Auf dem Niveau der territorialen Zusammenhänge hat auch die Zugehörigkeit zu lokalen Zusammenhängen, in denen eine Innovation zirkuliert, eine Auswirkung sowohl auf die Nähe als auch auf die Stärke der Kultur des Austausches und der Innovation.

Nicht alle territorialen Zusammenhänge, in denen die Professionals tätig sind, entsprechen der Entwicklung einer Innovationskultur. Der Einfluss der lokalen Kultur auf die Einführung von Elementen der Veränderung ist im Trend zur Valorisierung innovativer Produkte bemerkbar.

Ich habe Erfahrungen mit der Übernahme von Produkten aus anderen Kontexten, die nichts mit dem Gemeinschaftsprogramm Leonardo da Vinci zu tun hatten, gemacht. In Projekten, die auf lokaler Ebene geleitet wurden, habe ich gute Ideen vorgefunden, die ich angepasst und umformuliert habe,

unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von NutzerInnen der jeweiligen Dienstleistungen geplant wird. In solchen Fällen stellt die Nachfrage den Umfang und die Vollständigkeit der verfügbaren Informationen sowie die Dauer des Zugangs zu den Innovationen zur Diskussion. In einigen Fällen wurde der Trend dadurch gefördert, dass Organisationen dispositive und auch normative Instrumente für die Annahme und Reproduktion von vorhandenen Produkten, realisiert durch öffentliche finanzielle Mittel, zur Verfügung stellen.

In wiederum anderen Fällen wurden die Interessensfelder bis zum Ende des Transfers mit einer bestimmten Präzision definiert und begrenzten die Verfügbarkeit für den Trend seitens der Professionals. Dies ist in Österreich der Fall, wo einige Prioritäten hinsichtlich Thema und Intervention im Detail definiert werden:

• Spracherwerb, Methoden und Programme zur Unterstützung des Erwerbs der Sprache des Gastlandes.

• Förderung von Bildungs- oder Ausbildungsmöglichkeiten für Immigranten oder benachteiligte Nutzer (z. B. Frauen, Behinderte usw.).

• Förderung der Selbständigkeit.

• Förderung der Integration am Arbeitsplatz. • Förderung des kulturellen Bewusstseins.

In einigen Fällen registriert man einerseits die Tendenz, Produkte zu verwenden, die innerhalb einer Organisation entwickelt wurden, und andererseits die Abwehr von Produkten, die von anderen geplant und entwickelt wurden, basierend auf der Überzeugung, dass Ideen nur dann gut sind, wenn sie innerhalb der eigenen Organisation entwickelt wurden.

Im öffentlichen Sektor ist wiederum ein Trend zur Veränderung und Innovation in der Strategie der lokalen Regierungen zu verzeichnen

Zweck unseres Zentrums ist es, alle auf dem Markt vorhandenen Produkte zu sammeln: von Publikationen bis hin zu den Ergebnissen (den unterschiedlichsten) von europäischen und nationalen Projekten, und sie so engmaschig wie möglich zu verbreiten. Unsere Rolle ist die eines Vermittlers zwischen den Erzeugern von Innovationen und den Benutzern/Käufern der Innovationen, also denen, die ganz spezifische Produkte suchen – Mitarbeiter eines Dokumentationszentrums

3

(14)

Unsere Struktur ist für den Ideen- und den Produkttransfer gleichermaßen offen, auch um die Anwendung von Instrumenten für unsere Art von Nutzern zu bewerten. Diverse europäische Produkte sind nicht nur für den Transfer geschaffen, sondern auch für die Anpassung an die Bedürfnisse unserer Organisation und der Menschen, die unsere Dienste in Anspruch nehmen. Dabei ist es hilfreich, dass wir verschiedenen nationalen und internationalen Netzwerken angehören, mit denen wir uns ständig vergleichen können (z. B. das Netzwerk Euroguidance). Die Datenbank der Valorisierungsprodukte interessiert uns und wir könnten eine Verbindung zur Euroguidance-Datenbank in Erwägung ziehen, in der alle Produkte aufgenommen wurden, die von den Mitgliedern des Netzwerks über Themen, die mit der Berufsberatung zusammenhängen, ausgearbeitet wurden – Beraterin des nationalen Berufsbildungsinstituts

Schließlich haben die Interviews gezeigt, dass eine Mehrheit für den Transfer von Produkten, die von anderen realisiert wurden, offen ist, auch wenn man wenige Stimmen hört, die Mühe haben, Vertrauen zu Strukturen und Professionals außerhalb der eigenen Organisation aufzubauen.

2.3

Das Ausmaß der Autonomie von Professionals

und Organisationen

I. Der Trend zur Valorisierung hängt mit der relativen Autonomie von einzelnen Professionals und Organisationen in dem Bereich, in dem sie selbst tätig sind, zusammen.

In diesem Zusammenhang kann man zwischen der Innovationskraft in Verbindung mit der angenommenen Rolle innerhalb der Organisationen, die offen für Innovationen und individuelle Trends sind, vergleichbar mit Professionals unabhängig von deren Rolle, und dem, was alleine aus dem Trend und der Möglichkeit des Kennenlernens der Idee oder des Produkts entsteht, unterscheiden. Der Trend zur Valorisierung ist umso intensiver, je größer die Entscheidungskraft der einzelnen Personen in Bezug auf das Instrument ist, das auf lokaler Ebene untersucht, bewertet und verwendet werden soll (immer unter Berücksichtigung von und in Zusammenhang mit den Grundzügen von Richtung, Vorausplanung und definitiver Planung auf allgemeinem Niveau). Die Momentaufnahmen, die von der Annahme einer Idee oder eines Produkts bis zum Erreichen des Ergebnisses entstehen, werden in einer Reihe

ohne alles insgesamt zu kopieren. Ich habe keine große Erfahrung mit transnationalen Projekten, aber ich glaube, dass die kleineren Erfahrungen größere Chancen für den Austausch von Forschungen und Ideen bieten – Verantwortlicher einer Krankenhauskörperschaft

Im Allgemeinen stehe ich der Benutzung des Internets eher skeptisch gegenüber, weil ich denke, dass es ein ein bisschen selektives Medium ist. Für die ausländischen Nutzer ist das Internet auch beinahe unzugänglich. Das habe ich erlebt, als ich in einem Aufnahmezentrum gearbeitet habe. Das Umfeld, in dem ich hier in Bari arbeite, ist noch etwas eigener: hier bei uns haben die meisten Ausländer keinen Computer, die Nutzung von Online-Ausbildungskursen wird also undenkbar. Aus diesem Grund sind für mich die Produkte interessant, die das Radio nutzen - Universitätsdozentin So manches Produkt könnte auch hier in Apulien Erfolg haben, aber die Produkte, die das Internet oder das Satellitenfernsehen benutzen, sind für Ausländer nur schwer benutzbar. Die Erwachsenen wissen diese neuen Medien nicht zu benutzen. Ich kann das Ergebnis dieser Produkte hier in Bari nicht einschätzen – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes

III. Auch die Zugehörigkeit zu Netzwerken unterstützt den Trend zur Innovation durch den Austausch von Ideen, Produkten und innovativen Instrumenten.

Ein Instrument, das besonders wichtig ist für die Übertragung von Ideen und Produkten, ist die Zugehörigkeit zu lokalen, nationalen und transnationalen Netzwerken, in denen Professionals mit ähnlicher Sensibilität und professionellen Erfahrungen unter anderem Produkte teilen, die in geographisch unterschiedlichen Kontexten und entsprechend der verschiedenen Bedürfnisse entwickelt wurden, um die best mögliche Verwendbarkeit und Nutzbarkeit zu erhalten. In einigen Fällen kann sich dies mit der Mission des Netzwerks decken (z.B. das Euroguidance Netzwerk für die Förderung der Mobilität in Europa aus Gründen des Studiums und der Arbeit und für die europäische Dimension der Orientierung).

(15)

Leider bin ich in meiner Tätigkeit sehr eingeschränkt, ich kann nicht so handeln, wie ich gerne wollte – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes Ich habe keine ausreichende Autonomie (Entscheidungsfähigkeit), um ein Produkt in meine Organisation einzuführen - Fachkraft eines Krankenhausbetriebs

Es fehlt an dem gebührenden Bewusstsein über das Thema Sicherheit am Arbeitsplatz und es fehlt an finanziellen Mitteln – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes

Was mich betrifft, so bin ich nicht in der Lage, ein Produkt in meiner Organisation zu verwenden, weil es nicht mir zusteht, gewisse Entscheidungen zu treffen. Ich kann höchstens mit den Kollegen Ideen in Bezug auf einige Produkte austauschen – Mitarbeiterin eines Alphabetisierungszentrums für Immigranten

Ich habe keine Transferprozesse eingeleitet, weil für meine Arbeit nur maßgeschneiderte Produkte erforderlich sind - Referent für Interkulturalität der Region Toskana, Berater

Die Entscheidung über einen Produkttransfer (in eine öffentliche Körperschaft wie die Region Toskana) wird kollegial getroffen, d. h. ich schlage ein Produkt vor, dann prüft ein Team, ob das von mir vorgeschlagene Produkt die bestmögliche Lösung für ein festgestelltes Problem darstellt. Mit anderen Worten: die Entscheidungsautonomie ist eingeschränkt – Beamtin im Sozial- und Gesundheitswesen

Ich kann meinen Vorgesetzten nur einige Produkte empfehlen, die mir aufgefallen sind. Sie werden dann eventuell die Entscheidung treffen, ob die Arbeiten zur Einführung des Produkts fortgesetzt werden – Beraterin eines Arbeitsvermittlungsdienstes, Mitarbeiterin einer Forschungseinrichtung Wir haben versucht, das Produkt des Spracherwerbs über Radio (Lalera) einzuführen, aber wir haben versagt, weil wir nicht genügend finanzielle Mittel haben. Wir hatten in der Provinz einen Radiosender gefunden, der sich bereit erklärt hat, gegen Vergütung einen Versuch zu starten, aber das Nationale Arbeitsunfallversicherungsinstitut INAIL Bologna hat uns erklärt, dass sie nicht daran interessiert war, das Projekt zu finanzieren. Wir prüfen gerade mit der Provinzkörperschaft und den Gewerkschaftsorganisationen eine mögliche Finanzierung – Koordinator eines Zentrums für die Sicherheit am Arbeitsplatz

von gezielten Aktionen sowohl bildender als auch informativer Natur oder als Aktionen informeller Natur dargestellt, die auf der Dynamik der Beziehung zwischen Professionals, Interessensgruppen, verantwortlichen Politikern und deren primären Bezugspersonen (Leiter und Generaldirektoren) basieren.

Wenn der Trend zur Innovation sich auf Themen bezieht, die in direkter Verbindung mit Policy Making stehen, ist die Aktivierung des Innovationsprozesses flüssiger, prägnanter und praktikabler. Im Fall von Instrumenten, deren Annahme keine hohen Investitionen mit sich bringt und die sich auf eine Einführung der Innovation in einer reduzierten und weniger komplexen Dimension beziehen, ist die individuelle Initiative wichtig für die Prozessaktivierung (dies ist der Fall bei didaktischen Modulen zur Erlernung von Fremdsprachen in der Schule). Solche Innovationen können als kleine Anpassungen oder Verbesserungen entstehen, Verbesserungsmaßnahmen an einem bestehenden Produkt, von dem grundsätzlich die Struktur und die Basis genommen aber verändert werden, z.B. die EmpfängerInnen oder die Art der Versorgung (wenn es sich um eine Dienstleistung handelt). Die Interviews (einige wurden schon im Absatz über den Transfer und die Annahme von Ideen wiedergegeben) zeigen viele Hypothesen einer Umsetzung von Produkten und Instrumenten in verschiedenen Zusammenhängen und mit NutzerInnen unterschiedlicher Herkunft auf.

Negative und abwehrende Haltungen hinsichtlich eines Abschlusses der Aktivierung des Innovationsprozesses sind abhängig vom Ausmaß der Autonomie. Einige entscheidende Faktoren sind mehrfach an die TrägerInnen von Entscheidungsbefugnissen, an die fehlende Sensibilität und die Öffnung gegenüber speziellen Themen sowie an die spärliche Verfügbarkeit von Ressourcen gebunden. Der letzte Punkt zeigt sich vor allem im öffentlichen Sektor, ist aber auch im privaten Sektor nicht gänzlich irrelevant.

Nicht zuletzt bleibt die Schwierigkeit (in den Interviews vor allem auf die PlanerInnen bezogen), die Endprodukte der (europäischen und internationalen) Projekte auf eine autonome und unabhängige Art und Weise hinsichtlich des Finanzierungskanals, der die Realisierung ermöglicht, zu betrachten. Eine solche Schwierigkeit verhindert oft eine geeignete Verwendbarkeit und Zirkulation des Endergebnisses eines Projekts unter denjenigen, die mehr am Output als am Prozess interessiert sind. Professionals und Organisationen sind folglich öfter an den Produkten und Ideen anstatt an den Projekten interessiert.

(16)

Ich möchte das Sprachglossar für Ausländer im Gesundheitsbereich nutzen, an dem wir sehr interessiert sind, auch wenn es keine Neuheit ist. Wir haben einen Beratungsschalter für ausländisches Pflegepersonal eröffnet und möchten ihnen dieses Instrument an die Hand geben, um ihnen beim Erlernen der italienischen Sprache zu helfen – Fachkraft eines Krankenhausbetriebs

Ich habe mich von dem Produkt, das auf der Internationalen Konferenz von Florenz vom Verein ausländischer Arbeitnehmer Alef und dem italienischen Gewerbschaftsverband CGIL Friaul-Julisch Venetien für die Planung von Maßnahmen für die Sicherheit am Arbeitsplatz vorgestellt wurde, anregen lassen – Projektmanager einer Organisation für Kommunikation

Da der Zugang und die Benutzung des Produkts kostenfrei sind, konnte ich Sudmobil für die Förderung der Mobilität unter behinderten jungen Menschen anwenden – Mitarbeiterinnen einer Genossenschaft, die mit benachteiligten Personen arbeitet

Ich bin sehr an dem Produkt interessiert, das auf der Valorisierungskonferenz vom Verein ausländischer Arbeitnehmer Alef vorgestellt wurde: ein Leitfaden über die Sicherheit am Arbeitsplatz. Ich glaube, die Nutzung des Comics passt zu einem so heiklen Thema wie dem der Sicherheit am Arbeitsplatz: es ist schwierig, diese Themen mit Ausländern zu behandeln, wenn es nicht leicht und einfach für den Leser aufgemacht ist. Ich habe dieses Produkt zusammen mit der Informationsbroschüre des Staatlichen Instituts für Unfallverhütung und Arbeitssicherheit Ispesl (die ebenfalls auf der Valorisierungskonferenz vorgestellt wurde) sowohl bei der Anbahnung als auch bei der Durchführung des Arbeitskreises zur Sicherheit genutzt – Direktor einer Bildungseinrichtung

Ich halte das als Comic aufbereitete Material über die Sicherheit am Arbeitsplatz sehr interessant und nützlich für die Valorisierung. Ich möchte es zusammen mit einem Bausatz der gemeinsamen Werte, einem didaktischen Leitfaden für junge Schüler und Studenten benutzen – Verantwortlicher einer Organisation, die in der internationalen Zusammenarbeit arbeitet

Acs, Zoltan J. and Attila, V. (2002), Geography, Endogenous Growth, and Innovation, International Regional Science Review.

Im Rahmen von Englischkursen in den Schulen der Sekundarstufe ist es mir gelungen, einige Unterrichtsmethoden, die ich in Online-Ausbildungskursen gesehen hatte (Concept Maps und kognitive Matrizes, E. Daminani), zu verwenden und anzupassen. Darüber hinaus habe ich Online-Didaktikkurse für Italienisch besucht und anschließend die Methoden dieses Kurses in meinem Unterricht an der Schule angewandt - Zweitsprachenlehrerin

Ich habe festgestellt, dass die Redner große Mühe hatten, die Produkte aus ihrem Projektkontext herausgelöst vorzustellen. Die Projektentwickler müssen noch einen großen Schritt tun, um sich von der Arbeit, die sie getan haben, zu lösen und das fertige Produkt klar darzustellen – Projektmanager einer Organisation für Kommunikation

2.4

Der Trend im Hinblick auf Valorisierungsprozesse

Der Trend zur Valorisierung manifestiert sich und wird in relativ kurzer Zeit wirksam, wenn er von den oben genannten Bedingungen unterstützt wird.

Die “Nutzung” von Ideen zum Thema Arbeitssicherheit hat einige positive Ergebnisse im Fall einer institutionellen Referentin und eines Repräsentanten einer privaten Organisation gezeigt. Der Transfer, wenn er in reduzierten Dimensionen und mit reduzierter Wirkung stattfindet, kann also zu einer (auch partiellen) Annahme von Produkten führen

Die Mobilität behinderter Menschen muss besonders gefördert werden, und dafür sind die Produkte des Leonardo-da-Vinci-Programms äußerst hilfreich – Leiter einer sozialpädagogischen Einrichtung

Ich habe einige Informationen in Bezug auf die Kommunikation über die Sicherheit am Arbeitsplatz benutzt. Insbesondere habe ich mein Wissen über die in der Emilia-Romagna entwickelten Radio- und TV-Sendungen (Paritätischer Gebietsausschuss CPTO-Bologna) vertiefen können, in informellen Gesprächen habe ich einige Anregungen erhalten, die ich dann in eine Informationskampagne über Absturzgefahren für Arbeitnehmer aufgenommen habe – Beamtin im Sozial- und Gesundheitswesen

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