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DAS HAUS DER SALESIANER DON BOSCOS IN ESSEN-BORBECK VON DER GRÜNDUNG BIS ZUM II. VATIKANISCHEN KONZIL

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(1)

VON DER GRÜNDUNG BIS ZUM II. VATIKANISCHEN KONZIL

J o h a n n e s W ie lg o ß*

Abkürzungen

A H E A rchiv H aus Essen

A PM A rchiv Provinzialat M ünchen B A E B istum sarchiv Essen

G estapo G eheim e Staatspolizei

H A E K H istorisches A rchiv des Erzbistum s Köln La d Landesarchiv D üsseldorf

L A K Landesarchiv K oblenz

LThK Lexikon für Theologie und Kirche SN Salesianische N achrichten

STAE Stadtarchiv Essen

Teil I Einleitung

D ie kontinuierliche Präsenz der Salesianer D on B oscos in D eutschland begann w ährend des E rsten W eltkrieges im Jahre 1916 in W ürzburg, w egen der N achw irkungen der K ulturkam pfgesetzgebungen ein Start unter w idrigen u m stä n d e n 1. N ach dem Ende des K rieges und m it dem u m b a u des Staates nach dem okratischen G rundzügen w aren die staatlichen Einschränkungen für

* Salesianer Don Boscos. Oberstudienrat i.R. (Kath. Religion, Geschichte, Politik) am Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck (Deutschland).

1 Vgl. Maria Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Niedermayer SDB (1882-1969) als

“Baumeister” des Don- Bosco-Werkes im deutschen Sprachraum. Ein Beitrag zur salesiani- schen Ordensgeschichte. Linz 2009, S. 99-114.

Zur Kulturkampfgesetzgebung vgl. Winfried Becker, Kulturkampf, in LThK, Bd. 6,3.

Völlig neu bearbeitete Auflage 1997, Sp. 517-520.

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die G ründung von N iederlassungen der O rden und für ihr öffentliches W irken gefallen. D er A rtikel 137, A bsatz III der V erfassung legte fest:

“Jede religiöse Gesellschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbst­

ändig innerhalb der Schranken des für alle geltenden Gesetzes”.

D er W eg nach D eutschland stand von staatlicher Seite den Salesianern ungehindert offen. D er Vision Johannes B oscos (1815-1888) und den w eit­

sichtigen Entscheidungen M ichael R uas (1837-1910) ist zu verdanken, dass die K ongregation für diese geschichtliche Stunde personell gut gerüstet war und in w eiten K reisen des katholischen D eutschland durch gezielte Ö ffent­

lichkeitsarbeit eine hohe R eputation besaß. E rw ähnt seien hier die E in rich­

tung des S pätberufenenw erkes durch Johannes B osco (1875/1886) und die Eröffnung des Institutes vom heiligen B onifatius 1898 für deutschsprachige A sp iran ten u n ter M ich ae l R u a sow ie die H e rau sg ab e d er “ S alesian isch en N achrichten” in deutscher Sprache seit 1895, die bew usst unter dem K lerus, der L ehrerschaft und R edakteuren als M ultiplikatoren verbreitet w urden2. So erle b te die n eue d e u tsc h -u n g a risc h e P ro v in z m it d em P a tro n a t der Schutzengel au f deutschem G ebiet eine w ahre K askade von N eugründungen in Passau, Freyung, B am berg, M ünchen, E nsd orf und B urghausen. Die S ale­

sianer folgten dem R u f von B ischöfen, D om -K apiteln oder P farrern. Sie ü ber­

n ah m en in d e r R eg el b e re its b e ste h e n d e k irc h lic h e E in ric h tu n g e n . D er Schw erpunkt ihrer A rbeit lag au f der B etreuung von L ehrlingen3.

Von diesen G ründungen unterscheidet sich die erste A nsiedlung der S a­

lesianer im la n d e Preußen. H ier w urde keine bestehende kirchliche E inrich­

tung ü b erno m m en. D ie Initiative, die Salesianer für das rh ein isch -w estfäli­

sche Industriegebiet zu gew innen, ging von Personen des deutschen S ozialka­

tholizism us aus, die m it großer O ffenheit für ein typisch salesianisches a n ­ gebot auch die m ateriellen M öglichkeiten bereitstellten.

1. Die Gründungsphase

a m 15. A ugust 1921 eröffneten die S alesianer D on B oscos in Essen ihre achte N iederlassung innerhalb der G renzen des D eutschen R eiches, “ein k a­

tholisches H eim für jugendliche A rbeiter” , so hatte der Provinzial Dr. A ugust 2 Vgl. Norbert Wolff, Viele Wege führen nach Deutschland. Überlegungen zur salesia­

nischen Geschichte der Jahre 1833-1922. München 2000, S. 24-29; Josef Weber, Michael Rua. Weggefährte und Nachfolger Don Boscos. München 2012, S. 161-165.

3 Vgl. M. Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Niedermayer.., S. 164-179.

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H lo n d (1 8 8 1 -1 9 4 8 ) in sein er B itte an den K ö ln e r E rz b isc h o f K arl J o s e f Schulte (1871-1941) u m dessen Z ustim m ung zu dieser G ründung die B estim ­ m ung des H auses bezeichnet4. In einer Feierstunde am M orgen dieses Tages gab D echant Jo sef Euskirchen (1852-1925) dem H aus den k irchlichen Segen.

E r hatte die B itte des Erzbischofs u m eine Stellungnahm e zur G ründung der S alesianer in B orbeck m it den P farrern des D ekanates besprochen und als E r­

gebnis zurückgem eldet, dass der G edanke, ein H aus für ju gendliche A rbeiter einzurichten, “freudig zu begrüßen sei”5.

Z u den G ästen der Eröffnungsfeier gehörten auch zw ei sozial engagierte P riester, d er in E s s e n -frin tro p g eb o ren e D ü sse ld o rfe r c a rita s d ire k to r J o ­ hannes B ecker (1886-1958) und der A nstaltspfarrer der Strafanstalt D üssel­

d o rf H erm ann Joseph fa ssb e n d e r (1881-1956). B ecker w urde 1913 K aplan in St. Peter, in gleicher fu n k tio n übernahm fa ssb e n d e r 1913 eine Stelle in der D reifaltigkeitsgem einde. In den folgenden gem einsam en Jahren in D üsseldorf haben sie verm utlich näher zueinander gefunden, bis sie beide im Jahr 1917 die genannten A ufgabenbereiche hauptam tlich übernahm en. Im Juni 1920 b e­

su ch ten sie g em ein sa m den B o rb ec k er B au u n te rn e h m e r f r a n z P o th m an n (1878-1955), u m diesen bekannten fö rd e re r caritativer E inrichtungen für ihr V orhaben zu gew innen, in D üsseld o rf ein L eh rling sheim u n ter der Leitung der S alesianer zu gründen. Schon im folgenden M onat reiste P rovinzial Dr.

A u g u st H lond in B eg leitu n g von P. Dr. Fra n z-X a v er N ied erm ay er (1882- 1969)6 zu ein em G e spräch m it den b eid en P riestern nach D ü sseld o rf. Sie nahm en K on tak t m it Franz P othm ann a u f un d verabredeten sich zu einem Treffen im W artesaal des E ssener H auptbahnhofs.

D er B auunternehm er w ies au f ein evangelisches Vereinshaus in B orbeck hin, das zum V erkauf anstand. D ie G ruppe besichtigte die äußere a n la g e des G eb äudes an d er E cke B o rb eck er S traß e/G erm an iastraß e in u n m ittelb a rer N ähe der Z eche W olfsbank und der Z inkhütte7. Das H aus erschien im u rte il d e r B e te ilig te n als g ee ig n e t. F ran z P o th m a n n tra t als M itte lsm an n in die K aufverhandlungen ein.

In diesen Z eiten konfessionellen und politischen L agerdenkens v erein­

b a rte n die In te re sse n te n ein e m ö g lic h st d isk rete V org eh en sw eise. D em G rundbuch im A m tsgericht Essen-B orbeck ist zu entnehm en, dass am 11. A u ­ g u st 1920 die E vang elisch e G em einde das H aus B o rb eck er S traße 1 dem 4 Vgl. Schreiben Dr. August Hlond an den Erzbischof von Köln, Wien, 12. Januar 1921, in BAE, K482, Bl. 5.

5 Ebda, Bl. 6.

6 Niedermayer war Direktor in Würzburg.

7 Die Quellen sind gedruckt in: M. Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Niedermayer..., S. 180-185.

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G astw irt C h ristia n H e lsp er v eräu ß erte . A m 30. D ezem b er 1920 k au fte er ebenfalls von der E vangelischen G em einde das benachbarte H aus in der G er­

m aniastraße 128. B ereits am 21. Januar 1921 verkaufte er die Erw erbungen an den “Sozialen Jugendschutz G m bH , W ürzburg” , vertreten durch den G e­

schäftsführer Dr. F ranz N ied erm ay er8. Es b le ib t eine offene F rage, ob bei H elsper ein echtes K aufinteresse vorlag oder seine Person als Zw ischenglied eingeschaltet w urde, u m die Im m obilie nicht direkt von der E vangelischen K irche abzunehm en. Franz P othm ann hatte einen E inzug der S alesianer in B orbeck erreicht, der von seinen “feindlichen L agern” unbem erkt blieb. Der K au f hatte auch deshalb eine gew isse lokale B risanz, w eil die kom m unisti­

sche Partei im ehem aligen evangelischen Vereinshaus einen V ersam m lungs­

und B üroraum angem ietet hatte9. Bis zum frü h ja h r 1921 hatten alle M ieter die G ebäude verlassen, die H errichtung und A usstattung der N euerw erbung zur N utzung für die angedachte salesianische A rbeit konnte beginnen. Ende A p ril 1921 zeich n ete sich fü r den B etrieb sb e g in n des neu en H auses eine K rise ab, die durch eine in L ondon tagende K onferenz der E ntentem ächte entstanden war. Sie hatte die endgültige H öhe der deutschen R eparationszah­

lungen festgelegt und drohte ultim ativ m it der R uhrbesetzung, falls die deu t­

sche R egierung die G esam tforderung nicht annehm e. P. Franz N iederm ayer eilte sogleich nach E ssen, u m für den f a ll zugegen zu sein, dass das H aus von französischem M ilitär besetzt w ü rde10. A m 10. M ai 1921 nahm die deutsche R egierung die fo rd e ru n g an, D irektor N iederm ayer kehrte zurück nach W ürz­

burg.

In den folgenden M onaten Juni und Juli hielt er sich w iederum über ei­

nige W ochen in Essen auf, um für die A ufnahm e der salesianischen A rbeit in B orbeck Sorge zu tragen. B esonders lag ihm die E inrichtung einer K apelle am H erzen, dieser O rt sei in einem Salesianerhaus für die E rziehungsarbeit unverzichtbar, begründete er in seinem B ittgesuch an den zuständigen E rzbi­

schof von K ö ln 11.

D em B auunternehm er Franz Pothm ann trug er den N achteil des fe h le n s eines au sreich en d g ro ß en S p ielh o fes vor, d er au ch z u r E in rich tu n g ein er salesianischen N iederlassung gehöre. Franz Pothm ann konnte m it dem K auf eines angrenzenden W iesengrundstücks des L andw irts C hristian M arrè, das

8 Vgl. Amtsgericht Essen-Borbeck, Grundbuch Bochold, Bd. 16, Bl. 445 (Bochold Flur

4, Nr. 49 und 50). “Sozialer Jugendschutz GmbH” ist die Trägergesellschaft der Salesianer, d.

h. die Rechtsform, die in vermögensrechtlicher Hinsicht des Ordens vor dem Staat gilt; vgl. M.

Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Niedermayer.., S. 55-156.

9 Vgl. M. Maul, Provinzial Dr. Franz Xaver Niedermayer.., S. 181.

10 Vgl. ebda.

11 Vgl. M. Maul, Provinzial P. Dr. Franz Niedermayer..., S. 184.

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la n d w irtsc h a ftlic h n u r n och w e n ig e rtra g re ic h w ar, au ch d iesen W unsch e rfü lle n 12. N un ließen die äußeren V erhältnisse au f einen guten Start in B o r­

b eck schließen. A uch die F estversam m lung zur E inw eihung m it einer guten B eteiligung aus den K reisen des E ssener K lerus legt das h ohe Interesse an der salesianischen Jugen darbeit und auch ihre hoffnungsvollen Erw artungen offen.

u n g e w o llt dokum entiert die kom m unistische Z eitung “R uhr-E cho” im O ktober 1921, dass die S alesianer m it ihrem Start in B orbeck diese E rw ar­

tungen erfüllt haben. M itte Juli 1921 hatte P. N iederm ayer die Verwaltung des H auses in die H ände des N eupriesters P. Franz K noop (1889-1944) gelegt.

N eben dieser a u fg a b e begründete er m it der Eröffnung des H auses das ty ­ pisch salesianische A ngebot des O ratorium s für schulpflichtige Jungen, das im E ssener Stadtteil B orbeck nur durch den Z w eiten W eltkrieg unterbrochen w urde. Das “R uhr-E cho” stellte diesen B eginn folgenderm aßen dar:

Wie pfiffig die Jesuiten vorgehen, um ihre frommen Schäflein bei der Mutter Kirche zu halten, zeigt die Taktik, die die frommen Herren in Bergeborbeck ein­

schlagen. Jeden Sonntag lassen sie hinter dem Kath. Jugendheim der Salesianer Sportkämpfe stattfinden, wobei sie jedem Teilnehmer und Zuschauer einen Bon in die Hand drücken. Nach den Veranstaltungen werden diese dann im Jugend­

heim aufs beste bewirtet. Wer 100 Bons abliefert, bekommt ein Paar Schuhe, wer 150 bringt, erhält einen Anzug oder ein Kleid. Das ist aber noch mit Hindernissen verknüpft. Finden Lichtbildervorträge statt, so muß ein Bon dafür zurückgegeben werden. Es erhebt sich nun die Frage, wer zahlt die großen Kosten dieses Rum­

mels? Ohne Zweifel die Großindustriellen, die ein Interesse daran haben, daß die Proletarier vom Klassenkampf abgelenkt werden und von der Kirche eingeschlä­

fert werden13.

Das “E ssener Tageblatt” , der katholischen Z entrum spartei nahe stehend, erklärte au f diese klassenkäm pferische N otiz im “R uhr-E cho” hin, dass nicht die Jesuiten, sondern die S alesianer in dem ehem aligen Vereinshaus ein L eh r­

lin g sh e im e in g e ric h te t h ab e n . A ls zw eite A u fg a b e lad e m an n ach m ittag s S chuljungen ins H eim ein, dam it sie unter A ufsicht ihre H ausaufgaben anfer­

tigen und sich dem Spiel w idm en können. D ie “B ons” erhalten die Jungen am Ende der Stunden im H eim - ein Stück P apier m it dem Stem pel des H eim s, das m an gegen eine Eintrittskarte für die sonntäglichen Lichtbilder- oder K i­

novorstellungen eintauschen könne. Als das H aus eine K leiderspende erhielt, h ab e m an zu r V erteilu n g das L o sv erfah re n gew äh lt: G egen ein en “ B o n ” erhielt m an ein L o s14.

12 Vgl. Chronik der Familie Marrè, Borbeck, Theodor-Hartz-Straße.

13 “Ruhr-Echo”, 29. Oktober 1921, Nr. 247. AHE, Zeitungsausschnittsammlung.

14 Vgl. AHE, Zeitungsausschnittsammlung, November 1921.

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W eniger als diese sozial-caritativen Aktivitäten drang eine Entscheidung der ersten Stunde des neuen H auses in die Ö ffentlichkeit, die ebenfalls von hoher Nachhaltigkeit sein sollte: D er erste D irektor der N iederlassung, nach 17­

jähriger Tätigkeit aus Salam anca nach B orbeck gekom m en, Pater Dr. Herm ann Lam pe (1885-1941), öffnete das H eim für einen neuen katholischen Schüler­

verband, für eine G ruppe des B undes N eudeutschland am B orbecker G ym na­

sium. Er löste P. Johannes Kipp SJ (1884-1958) als G ruppenkaplan ab15.

U nter den jungen S alesianern, die im O ratorium - im Volksm und “K na­

benheim ” genannt - ein E rziehungspraktikum ableisteten, befand sich Em il Im h o f (1900-1984), ein beg abter M usiker: E r h atte bald 30 schulpflichtige Jungen gesam m elt, die erstm als zur f e ie r des N ikolausfestes der Eucharisti- schen E hrengarde der Pfarrei St. D ionysius als B lasorchester auftraten. Die Instrum ente hatte Franz P othm ann, O berst der E hren garde, gesponsert. Im Trend der ju n g en deutschen D em okratie, sich auf der Straße zu zeigen, zog nun auch die salesianische B läsergruppe m usizierend und m arschierend durch die B orbecker S traßen16. Als die ju n g en M usiker im Jahre 1923 w ährend der G ro ß en B o rb ec k er P ro ze ssio n u m 20 k lein e fa n fa re n b lä s e r v e rstä rk t das

“Tochter Z io n” spielten, w aren die S alesianer und ihre Jugendarbeit in B o r­

b eck an g ek o m m en 17. D iesen E in d ru ck h atte auch der K ö lner W eihb isch of H erm ann Jo s e f S träter (1866-1943) w äh ren d seiner V isitation im gleichen Jahr gew onnen. Er hielt in seinem B ericht fest: “Frischer G eist unter der Ju ­ gend, die sehr an den Patres hängt” 18.

Ein “katholisches H eim für jugendlich e A rbeiter” w ollten die Salesianer ursprünglich in B orbeck betreiben, das auf fünfzig Plätze ausgerichtet war.

Ü ber seine E ntw icklung liegen nur spärliche Q uellen vor. Ein Pressebericht vom 10. N ovem ber 1921 über den E m pfang des K ölner W eihbischofs Franz R u d o lf B ornew asser (1866-1951)19 im Jugendheim erw ähnt die K inder des K nabenheim s und die G ruppe N eudeutschland als aktiv an der B egrüßung

15 Vgl. 50 Jahre ND-KSJ in E.-Borbeck, in Ceterum Censeo (= Gruppenzeitung der KSJ- Gruppe Dietgrim), Nr. 9, Jubiläumsnummer 1969, S. 3; friedrich Klipphahn, Die Entstehung von “Neu-Deutschland” in Essen in den Jahren 1917 bis Ostern 1921 und die Gründung des ND-Ruhrgaues, in Steh auf und geh: Vergangenheit und Gegenwart (= Kirchliche Jugendarbeit im Bereich des Bistums Essen), hrsg. vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Bischöflichen Jugendamt im Bistum Essen. Essen 1981, S. 33-78.

16 Vgl. zu diesem Phänomen: ferdinand Seibt, Das alte böse Lied. Rückblicke a u f die deutsche Geschichte 1900 bis 1945. München/Zürich 2000, S. 167-169.

17 Das Gruppenfoto vom Tage der Prozession zeigt 40 Jungen der Blaskapelle und 20 fanfarenbläser mit ihren Instrumenten, die Blaskapelle in folkloristischer Kleidung, die fanfa­

rengruppe im liturgischen Gewand eines Diakons. AHE.

18 BAE K 544, Bl. 378.

19 Bornewasser wurde im folgenden Jahr Bischof von Trier.

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des B ischofs beteiligte G ruppe. D ie jugendlichen arbeitenden H eim bew ohner e rsch ein en abseits stehend und w u rd en v o m B isc h o f led ig lic h m it ein em fre u n d lic h e n B e g rü ß u n g sw o rt b e d a c h t, das den K ern ein es P ro b lem s an ­ deutet.

Im frü h e n T ä tig k e itsfe ld d ie se r n eu e n s a le sia n isc h e n N ie d e rla ssu n g blieben die arbeitenden Jugendlichen eine R andgruppe. f ü r eine Integration der berufstätigen Jugendlichen in die S trukturen und Program m e der entste­

henden Verbände und V ereinigungen gab es kein Verständnis und bei den S a­

lesian e rn auch n ich t den A nsatz zu ein er B ew ältig u n g des P ro b lem s . D ie w ohlgem einten W orte des B ischofs - einseitig an die Jugendlichen gerichtet - w aren nicht m ehr als ein uneinlösbares W unschdenken:

Eine große freude ist es für mich, daß auch ihr während meines kurzen Aufent­

haltes hier vertreten seid. Hier seht ihr das Bestreben der katholischen Kirche, wie die Jugend der verschiedenen Stände miteinander geht, sich gegenseitig ken­

nenzulernen sucht, um die Klassengegensätze zu überbrücken, wie dies der ehrw.

Don Bosco erstrebt20.

D er D ü sseld o rfer C aritasd ire k to r Joh an n es B eck er füh rte im fe b ru a r 1924 in seinem B ericht an den K ölner E rzbischof über die E ntw icklung und T ätigkeit des C aritas-S ekretariats D ü sseld o rf rech t zuversichtlich aus, m an habe das P roblem “der u n terb rin g u n g obdachloser gew erblicher Jugendliche”

einer praktischen Lösung zugeführt:

Dank einem von unserem Sekretariat gewonnenen Wohltäter gelang es, in Essen­

Borbeck ein großes Gebäude mit entsprechendem Gartengelände ausfindig zu machen, das wir der Salesianer-Genossenschaft zur Verfügung stellten21.

D och zum Z eitpunkt der A bfassung dieses B erichts w ar die ursprünglich von B ecker und fa ssb e n d e r angedachte Initiative bereits gescheitert: D er Z u ­ gang von Jugendlichen blieb für die S alesianer unbefriedigend.

W ar die ursprüngliche Idee eines H eim es für berufstätige bedürftige Ju ­ gendliche auch gescheitert, so w ar doch in kurzer Z eit ein beachtliches A n­

gebot für K inder im O ratorium entstanden und die Ö ffnung für einen neuen Jugendverband in der K irche vollzogen. M it großem Verständnis für die sale- sianische A rbeit versagte der u n tern e h m er fra n z P othm ann auch diesen In­

itiativen nicht seine finanzielle u n terstü tzu n g .

20 AHE, Zeitungsausschnittsammlung, 10. November 1921. (Keine Angabe des Titels der Zeitung).

21 HAEK, Generalvikariatsakten, Düsseldorf überhaupt 83.

Den Hinweis auf diese Quelle verdanke ich Herrn ulrich Brzosa.

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2. Die Spätberufenenschule

D as Ja h r 1923, fü r das R h e in isch -W estfälisch e In d u strie g e b ie t ein schw eres politisches und w irtschaftliches K risenjahr, w urde für die salesiani- sche Jugendarbeit in Essen ein Jahr neuer A ufbrüche.

D ie nach dem E rsten W eltkrieg gew andelten politischen V erhältnisse in E uropa ließen die Salesianer zu einer rasch en U m nutzung des G ebäudes in B orbeck finden. S eit dem E rscheinen der “ S alesianischen N ach rich ten ” in deutscher Sprache w arb die K ongregation u m schulentlassene deutsche Ju ­ gendliche und ju n g e M änner bis zum 30. L ebensjahr für ihren N achw uchs.

u n t e r d em w e itsich tig en G e n eralo b e rn , d em seligen M ich ael R ua (1 8 3 7 ­ 1910), h atte sie 1895 in F oglizzo das “D on B osco Institu t St. B o n ifatiu s”

e in g e ric h te t. W egen des stark e n Z u la u fs d e u tsc h e r, ö ste rre ic h is c h e r und schw eizerischer Jugendlicher w urde es 1899 nach C avaglià un d 1900 nach P enango verlegt. Bis zum E rsten W eltkrieg haben etw a 700 Jugendliche und ju n g e M änner an dieser O rdensschule die für einen W eg zu m P riestertu m n o tw en d ig e S ch u lb ild u n g g efu n d en , die ih n en in ih re r L eb e n sg esch ich te z u v o r z u m e is t aus w irtsc h a ftlic h e n o d e r s o z io k u ltu re lle n G rü n d e n v e r­

sc h lo sse n g e b lie b e n w ar. E tw a 200 A b so lv e n te n d ie se s S p ä tb e ru fe n e n - W erkes blieben der K ongregation erhalten und b ildeten die G ründergenera­

tion im deutschsprachigen R aum . D as erfolgreiche W erk w urde 1912 nach W ernsee (Verzej) verlegt und nach dem E nde der D onau-M onarchie in der N ied erlassu n g u n te rw a lte rs d o rf an g esied elt. D ie F olgen des F rie d e n sv e r­

trages von S aint-G erm ain (10.9.1919) erschw erten den Z ugang u nd A ufent­

h a lt fü r d e u tsc h e In te re ss e n te n in u n te r w a lte r s d o r f (Ö ) so k a m es im S o m m er 1923 z u r G rü n d u n g d e r salesian isc h en S p ä tb eru fen en -S c h u le in E ssen-B orbeck22.

D er G en eralrat G iorgio S eriè (1881-1965) h ielt sich im Jah r 1938 zu einer Visitation der Provinz im D eutschen R eich auf und w eilte vom 17. bis 22. Januar im E ssener H aus. M an legte ihm eine schriftliche D okum entation der E ntw icklung der N iederlassung vor23, die u. a. den num erischen Trend der B elegung des Spätberufenen-W erkes festhält. D as S chuljahr 1923/1924 b e ­

22 Vgl. Bernhard Zimmermann, Klemens-Hofbauer-Hilfswerk, in: LThK, Bd. 6, 2. Auf­

lage 1961. Sp. 333.

Der Verfasser Bernhard Zimmermann (1880-1969), Paderborner Priester, behauptet, sein Hilfswerk sei 1922 das “1. Institut dieser Art” gewesen. Diese Behauptung ist irreführend, Zimmermann war selbst im Schuljahr 1905/06 Schüler des Instituts der Salesianer für deutsche Kandidaten in Penango. Johannes Bosco hat schon 1875 eine Schule dieser Art eingerichtet.

23 Vgl. AHE, Tagebuch zur Chronik.

(9)

gann m it 17 Jugendlichen und ju n g en M ännern, ihre Z ahl stieg im Schuljahr 1927/1928 au f 54 Personen und hatte dam it die O bergrenze vom R aum an­

g ebot her erreicht. Inzw ischen konnte für die Spätberufenen ein neues Haus gebaut w erden, so dass im Schuljahr 1929/1930 ihre Z ahl au f 100 anw uchs.

D er höchste Stand w urde im Schuljahr 1931/1932 m it 150 ju n g en M enschen erreich t, d ann sanken die Z ah len bis 1936 a u f 123 Schüler. Im S chu ljahr 1936/1937 stiegen sie au f 145, w as m it einem größeren Z ugang aus den N ie­

derlanden zu erklären ist24. D ie regionale H erkunft w urde nach Provinzen des D eutschen R eiches in prozentualen A nteilen angegeben: R hein lan d (36% ), W estfalen (25% ), H annover (5,5% ), Schlesien (5% ), H essen (3,5% ), Saarge­

b iet (3% ). A us Süddeutschland stam m ten 4,5% , aus anderen deutschen R e­

gionen 4% der Schüler. D ie N iederländer w aren m it einem A nteil von 9,5%

vertreten.

Bis zum Jahr 1938 besuchten etwa 670 ju n g e M enschen diese Schule, u m nach der V olksschulpflicht oder einer B erufsausbildung die gym nasialen V oraussetzungen für ein m ögliches T heologiestudium zu erw erben. Von ihnen w urden nach vier bzw. fü n f Jahreskursen25 134 für das N oviziat der Salesi­

aner zugelassen, etw a 30 gingen zu anderen O rden oder in diözesane E inrich­

tungen, u m das A bitur zu erw erben.

D ie B orbecker Spätberufenen-Schule w urde als privates Progym nasium geführt und konnte keine staatlich anerkannten A bschlüsse verm itteln. W egen der fehlenden S tudienabschlüsse des L ehrpersonals konnte eine staatliche A n ­ erkennung w eder angestrebt w erden noch w ar sie von der O rdensleitung er­

w ünscht, die d arauf bedacht war, die Schule zur fö rd e ru n g des eigenen N ach­

w uchses von allen frem den E inflüssen m öglichst frei zu halten. D er W eg der ju n g en Leute sollte von dieser Schule ins N oviziat der S alesianer führen. Die U nterrichtsinhalte orientierten sich an den Lehrplänen der G ym nasien m it alt­

sprachlichem U nterricht. Z ur Erlangung des A biturs w echselte m an nach b e­

standener Eingangsprüfung in die O bersekunda oder U nterprim a eines staatli­

ch en G ym nasium s. Im S t.-Jo h an n esstift w o hnten n ach dem N o v iziat zw i-

24 Der Vergleich mit Gruppenfotos, die seit 1925 nahezu lückenlos im Archiv vorliegen, bestätigt die Zahlenangaben der Dokumentation.

25 Johannes Bosco hatte fünf Jahreskurse vorgesehen, an diesem Umfang hielten auch die nachfolgenden Generalobern fest. Vgl. Peter Ricaldone, Bildung des salesianischen Personals. München 1933, S. 139-144; S. 155-156; S. 193-200. Auch: Programm der Vorbe­

reitungsstudien zur Philosophie fü r deutsche erwachsene Jünglinge, welche Salesianer werden wollen oder sich fü r die salesianischen Missionen berufen fühlen, in SN 5 (1901) 2 und 3. Umschlagseite und folgende Ausgaben. In Essen wurde dieses System aus unbe­

kannten Gründen geändert, einzelne Aspiranten gingen seit Sommer 1936 nach dem IV. Kurs ins Noviziat.

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schen 1928 und 1940 37 ju n g e S alesianer und bestan den m it überw iegend guten Ergebnissen das A bitur am B orbecker G ym nasium 26. A ufschlussreiche P erso n a lu n terlag en d ieser G ru ppe sind im A rch iv des B o rb ec k er G y m n a­

sium s erh alten g eb lieb en . Sie b eleg e n , dass d er salesian isch e N achw uchs überw iegend a u f dem Lande aufgew achsen w ar und aus fa m ilie n von H and­

w erkern, L andw irten und kleinen B eam ten stam m te. D iese fe ststellu n g kann au ch a u f die G e sa m t-S c h ü le rsc h a ft des S t.-Jo h a n n e sstifte s zw isc h en den beiden K riegen übertragen w erden.

D ie in die Spätberufenen-Schule B orbeck eintretenden jun gen M enschen erw artete ein streng geregelter Tagesablauf, der die Intention der Schüler ab­

klären und fördern sollte, sich zum geistlichen oder O rdensstand oder für die M ission berufen zu fühlen. D ie erw ähnte D okum entation zur V isitation durch D on Seriè führt für die Z w ischenkriegszeit 172 A bgänge w ährend der S chul­

jah re auf. f ü r den Z eitraum von 1932 bis 1941 liegt im A rchiv des Hauses eine nam entliche Liste ehem aliger Schüler vor, die auch G ründe für den j e ­ w eiligen fo rtg a n g festgehalten hat. Sehr häufig w aren sie nicht den A nforde­

rungen der Schule gew achsen oder erklärten, nicht für den geistlichen B eru f geeignet zu sein. Einzelne w echselten zu einer anderen Lehranstalt.

E inen starken E inbruch der Schülerzahlen erlebte die Schule im M ärz un d A p ril 1939. D ie n a tio n a lso z ia listisc h e S ch u lp o litik v eran lasste viele S chüler, a u f eine staatlich e A n stalt zu w ech seln , da im m er m eh r K lo ste r­

schulen aufg elö st w urden . D ie gesetzlich e A rb eitsd ien stp flich t zw ang 18­

jährige Schüler zu 6m onatiger A bw esenheit von der Schule. Ein letzter Jahr­

gang Essener Schüler trat im Som m er 1939 in das Salesianer-N oviziat E nsdorf ein, vier N iederländer gingen in ein N oviziat nach Italien. W egen des K riegs­

ausbruchs konnten elf N iederländer nach den Som m erferien den u n te rric h t in Essen nicht w ieder aufnehm en, sie blieben in ihrem H eim atland und setzten ihre A usbildung in der salesianischen N iederlassung Lauradorp fort.

D a die Spätberufenen-Schule einen rein privaten C harakter trug, konnte sie ungeachtet der nationalsozialistischen R epressalien, die den so genannten

“M issionsschulen” der O rden in D eutschland w iderfuhren27, zunächst ihren

26 Vgl. hierzu im Einzelnen: Johannes Wielgoss, Die Salesianer in Borbeck und das Gymnasium Borbeck - eine beziehungsreiche Geschichte zwischen 1921 und 1951, in Meilen­

steine. “150” Jahre salesianisches Engagement in Essen-Borbeck. Essen 2006, S. 10-36.

Weitere Möglichkeiten zur Erlangung des Abiturs bestanden in Burghausen, Buxheim und fulpmes (Ö).

27 Vgl. Marcel A lbert, Die Orden im nationalsozialistischen Herrschaftsbereich, in Erwin Gatz (Hg.), Geschichte des kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. - Die Katholische Kirche. Bd. VII: Klöster und Ordensge­

meinschaften. Freiburg - Basel - Wien 2006, S. 323.

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U nterricht m it w enigen Schülern fortsetzen. Die H ausleitung versuchte, den F ortbestand der Schule durch die B itte um A ufnahm e in die “R eichsgem ein­

schaft der deutschen P rivatschulen” abzusichern, erh ielt aber postw endend den ablehnenden B escheid28.

A rbeitspflicht, W ehrpflicht und K rieg ließen die A nstalt auch ohne w ei­

tere repressive M aßnahm en des Staates still sterben. D ie letzten A bgänge hat P. T heodor H artz am 2. A pril 1941 in das erw ähnte V erzeichnis eingetragen.

Ü berkom m ene Vorgaben der K ongregation, die sich seit den Z eiten Jo ­ hannes B oscos im 19. Jahrhundert im form alen A ufbau und Inhalt kaum v er­

ändert hatten, prägten das Leben in der G em einschaft der S pätberufenen. D er Tag begann m it einem längeren M orgengebet und der Eucharistiefeier. u n te r ­ ric h t u n d g em ein sa m e L e rn z e ite n w u rd e n d u rc h S p o rt u n d S p iel sow ie M usik- und T heaterproben unterbrochen. Vor dem A bendessen versam m elte sich die H ausgem einschaft zur A ndacht m it eucharistischem Segen. M it dem A b e n d g eb et u n d d em tra d itio n e lle n “G u te-N ach t-W o rt” ein es S alesian ers schloss d er Tag. B is zu m F rü h stü ck am n äch sten M orgen h errsch te S till­

schw eigen.

B eziehungen d er S chüler zum U m feld d er N ied erlassun g w aren nach dem traditionellen L eitungskonzept nicht erw ünscht. So gab es keinen A us­

tausch zw ischen den S pätberufenen und den Jugendlichen des O rtes, die im Jugendheim der S alesianer verkehrten. In einem abgeschlossenen, w ohlgehü­

teten R aum m it einem abgesteckten geistlichen Leben sollten die ju ng en B e­

w ohner zum Priester- und O rdensberuf geführt w erden. Ü ber dem L eben in dieser G em einschaft lag ein H auch geistiger E nge, die m ehr von den Ju gen d­

lichen als von der Leitung des H auses w ahrgenom m en und nur in A nsätzen aufgebrochen w urde, w eil sie die Erfahrung des strukturellen Erstarkens eines neuen Feindes neben dem B olschew ism us m achten: die Ideologie des N atio­

nalsozialism us. D iese Tendenz ist durch eine G ruppe dokum entiert, die sich in den M onaten d er E u p h o rie über die H e ilig sp rec h u n g Jo h an n es B oscos neben den traditionellen B ündnissen im H aus leicht hatte gründen lassen. Sie bestand aus älteren G eburtsjahrgängen, die geprägt von der M itgliedschaft in der D eutschen P fadfinderschaft Sankt G eorg oder der K olpingfam ilie in das H aus eingetreten w aren. D ie G ruppe hat ein ausführliches Protokollbuch ihrer Z usam m enkünfte zw ischen 1934 und 1936 hinterlassen29. D ie Protokolle b e­

legen die zeitkritische A useinandersetzung der jun gen M änner m it dem natio­

28 Vgl. Schreiben der Reichsgemeinschaft der deutschen Privatschulen e.V. an das St.-Jo- hannesstift, in APM, Akte Essen bis 1969.

29 Vgl. Johannes Wielgoss, Die Heiligsprechung Don Boscos - folgenreich fü r deutsche Salesianer unter dem Nationalsozialismus, in RSS 46 (2005) 145-164; bes. 160-161.

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n alsozialistischen S taat und seiner Ideologie. D as P rotokollbuch en det m it dem 3. Septem ber 1936 und folgendem Eintrag: “Das B uch w urde in einer Z eit beendet, da katholische P riester und Jungführer in G efängnissen saßen und für die W ahrheit litten ” . In diesen A u fzeichnungen h at sich der starke S elbstbehauptungsw ille der angehenden S alesianer - eingebettet in den g lei­

chen W illen der kath o lisch en Ju g en dverb änd e - gegenü ber der staatlichen Vereinnahm ung aller anderen E rziehungsträger niedergeschlagen.

Ü ber den gew o llt eng en H o rizo n t hin au ssch au en k on nte die S ch ü ler­

schaft durch die w eltkirchliche Perspektive, die im W esen der salesianischen K ongregation liegt. Ein w esentlicher Im puls zur W eckung und fö rd e ru n g von M issionsberufen kam von der G eneralleitung in Turin. M it einer großen M is­

sionsausstellung w urde 1925 an die erste A ussendung von S alesianerm issio­

naren durch Johannes B osco im Jahre 1875 erinnert. N ach einer V isitations­

reise in den f e r n e n O sten rie f d er G e n eralp räfek t P eter R icald o n e (1 8 7 0 ­ 1951) im Jahr 1927 zu einem “M issionskreuzzug” auf, der in der K ongrega­

tion eine nachhaltige W irkung zeigte30. B esuche von salesianischen B ischöfen und Priestern aus M issionsländern w urden im E ssener H aus genutzt, u m den S pätberufenen auch eine B egegnung m it diesen P ersönlichkeiten zu erm ögli­

chen und das Interesse an ihrem D ienst in der W eltkirche zu fördern31. Aus dem erst seit 1932 geführten V erzeichnis über die A bgänge aus der Spätberu- fenenschule können m indestens 15 deutsche Salesianer erm ittelt w erden, die bis 1939 in A frika, Südam erika oder A sien tätig w urden32.

In d en b e n a c h b a rte n N ie d e rla n d e n h a tte se it 1924 P. C h arles D ury (1896-1988) in D en H aag eine M issio n sp ro k u r au fgeb aut, m it der er eine fruchtbare Ö ffentlichkeitsarbeit entfalten k onnte, die sich auch au f das E s­

sener H aus niederschlug. D ie angew orbenen niederländischen Spätberufenen erhielten ihre gym nasiale A usbildung seit 1925 in Ivrea, ab 1930 in B agnolo.

G ründe w ie die S prachbarriere, ungeeignetes salesianisches L ehrpersonal und das fe h le n eines niederländischen M itbruders als dauerhafter B egleiter sow ie das geringe L ebensalter der zum eist 14jährigen Jugendlichen stellte für sie

30 Vgl. Francesco R astello, Don Pietro Ricaldone. IV Successore di Don Bosco. Bd. I.

Rom 1975, S. 374-377; P. Ricaldone, Bildung..,, S. 145-146.

31 Jeweils mehrere Tage weilten in der Niederlassung im Jahre 1925 der brasilianische Weihbischof Antonio Malan (1862-1931), der später Bischof von Petrolina wurde; im Jahre 1929 P. Ignazio Canazei (1883-1946), der Provinzial in China war und 1930 Weihbischof in Shiu Chow wurde; 1930 Erzbischof Eugène Mèderlet (1867-1934) von Madras.

32 Im September 1934 verließen drei Schüler die Schule, die noch nicht durch die Profess an die Kongregation gebunden waren, sie gingen gemeinsam nach Peru: Rudolf Ehring, Karl Lansink und Josef Remme. Letzterer ist nicht in der Kongregation geblieben.

In Essen wurde ein Abschiedsfoto angefertigt, veröffentlich in: SN 1 (1935) 13.

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eine Ü berforderung dar, die der eigenw illige und um triebige P. D ury nicht auszugleichen verm ochte. D eshalb w urde das Studienhaus für N iederländer im Juli 1932 aufgehoben und für die Jugendlichen ein neues A ngebot in den b e id e n b e lg isc h e n P ro v in z e n g esc h affe n . E in e G ru p p e v o n 15 P erso n en w u rd e am 6. S ep tem b er 1932 in d er E ssen e r S p ätb eru fen en sc h u le a u fg e­

nom m en33. Ihre Z ahl stieg im Jahr 1936 bis au f 40 Schüler an, so entschloss sich der G eneralobere im E invernehm en m it dem deutschen P rovinzial zur E rrichtung einer S pätberu fenenschule in den N iederlanden. Ein geeignetes H aus w urde in Leusden gefunden, in dem am 22. Septem ber 1937 eine erste G ym nasialklasse m it 34 Schülern begann34. A us der G ruppe der N iederländer im E ssener H aus gingen m indestens 10 P ersonen als S alesianer den W eg in die salesianischen M issionen.

Ü ber die Entlassung von Schülern w ährend des laufenden Schuljahres h at das aufgestellte Verzeichnis in der R egel auch a u f die Person bezogene G ründe festgehalten. Sie decken sich im W esentlichen m it den E rfahrungs­

w e rten , die Jo h an n e s B osco als K rite riu m fe stg e le g t h atte: K eine a u sre i­

chende G esundheit, undisziplinierte V erhaltensw eisen, das u n v erm ö g e n , sich in eine G em einschaft einzufüg en, m angelnde frö m m ig k e it und schließlich das Scheitern in der Schule w egen der persönlichen intellektuellen G renzen.

Im Jahresdu rch sch n itt verließen etw a 15 S chü ler aus diesen G ründen zw i­

schen 1927 und 1938 die A nstalt.

3. Der Neubau - Erweiterung des Angebots

D er ursprünglich dem E rzbischof in K öln für die A nsiedlung der Salesi­

aner in B orbeck vorgelegte G rund w urde nachfolgend nicht m ehr hinterfragt.

D as salesianische A ngebot an K inder und Jugendliche hatte seine E igendy­

nam ik entfaltet. Im Vergleich zu anderen N iederlassungen in D eutschland, die die S alesianer übernom m en hatten, wie etw a die fo rtfü h ru n g diözesaner so- z ial-caritativ er E in rich tu n g en (W aisenhäuser, fü rso rg e e rz ie h u n g , S ch ü ler­

heim e), konnten sie m it dem spezifisch salesianischen offenen A ngebot des

“K nabenheim es” und ihrer einladenden Einstellung zum A ufkom m en der für

33 Vgl. Erfgoedcentrum St. Agatha, Inv. Nr. 1345: Curriculum Vitae van P. Ch. Dury und Chronik des St. Johannesstiftes Essen, September 1932.

34 Vgl. Johannes Wielgoss, In Treue zu Don Bosco. Vom Wirken des Salesianers Hein­

rich Kremer (1888-1956) in bewegten Zeiten. (= Benediktbeurer Schriftenreihe zur Lebensge­

staltung im Geiste Don Boscos, 42). S. 17-18; M. Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Nieder­

mayer..., S. 394-402.

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D eutschland typischen Jugendverbandsarbeit neben der S pätberufenenschule in Essen ihre eigenen A kzente setzen. D as erforderte dringlich eine A usw ei­

tung des R aum angebots. So entstand au f der von C hristian M arrè erw orbenen W iese im Jahre 1923 in einfacher B auw eise auch ein Jugendheim . N ach G e­

schlechtern getrennt nutzten es die seit 1922 in B orbeck anw esenden Don- B osco-Schw estern in der einen H älfte für die M ädchen35, in der anderen war das K nabenheim der S alesianer untergebracht, das seit 1921 P. Franz Knoop zusätzlich zu seinem A m t als Präfekt leitete.

D ie S pätberu fen en sch u le erfreu te sich eines starken Z u stro m s ju n g er M änner. Schon 1925 zeigte sich, dass die zunehm enden A nfragen von A sp i­

ranten bauliche V eränderungen erforderten. N ur ein N eubau w ar die Lösung des P roblem s . D ie E ntscheidung der P rovinzleitung fiel im F rühjahr 1925.

D ie H auschronik belegt, dass der seit Som m er 1924 am tierende D irektor P.

T heodor H artz (1887-1942) vom H erbst 1925 an w egen der A bsicherung der F in a n z ie ru n g in in ten siv en G e sp räch e n m it F ran z P o th m a n n u n d d essen B ruder C lem ens, m it Philipp H olte, dem Schriftführer des K irchenvorstandes der P farrgem einde St. D ionysius, und V ertretern von B anken in B onn und D üsseldorf war. Ihm zur Seite standen in dieser heiklen Situation und ange­

spannten w irtschaftlichen Lage die salesianischen D irektoren P. Dr. A ugust Pils (1887-1947) in B am berg und P. G eorg R ing (1879-1932) in M ünchen.

D ie letzte fin a n z ie lle H ü rd e v o r d em B au b eg in n am 19. A p ril 1927 w urde am 15. M ärz 1927 m it einer folgenreichen E ntscheidung des Obern- rates in Turin genom m en. B auunternehm er Franz P othm ann hatte dem P ro ­ vinzial N iederm ayer eröffnet, dass die B ank eine A nleihe von 700.000,- M ark unter der B edingung gew ährt, dass die P rovinz die B ürgsch aft übernim m t.

P othm ann verpflichtete sich, die Schulden und Zinsen m it seinen jährlichen K a p itale in k ü n fte n aus d em T udorfer P o rtlan d -Z e m e n tw erk zu tilg en . D er O bernrat hatte zw ar B edenken, stim m te dieser B edingung jed o ch im Interesse der guten E ntw icklung der E ssener N iederlassung und a u f das W ort des deu t­

schen Provinzials hin zu, dass an der Z ahlungsfähigkeit Pothm anns nicht zu zw eifeln sei36. E r hatte in Essen als ein F örderer sozialer katholischer E inrich­

tungen einen guten N am en.

U nter der W eltw irtschaftskrise geriet das Tudorfer Portland-Z em entw erk 1929 in den K o n k u rs, in d essen F o lg e F ran z P o th m a n n za h lu n g su n fäh ig w urde, da er m it drei M illionen M ark an B ürgschaften an dem Zem entw erk

35 Don-Bosco-Schwestern kamen im November 1922 nach Borbeck. Sie übernahmen die Hauswirtschaft und gaben in Altenessen, Duisburg und Oberhausen Religionsunterricht für Kinder italienischer Arbeitsmigranten.

36 Vgl. M. Maul, Provinzial P. Dr. Franz Xaver Niedermayer..., S. 467-470.

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beteiligt w ar37. D er deutschen Provinz brachte der N eubau in Essen eine zu ­ sätzliche S chuldenlast von etw a 720.000,- M ark.

U n ter d er L eitu n g des re n o m m ierte n B o rb ec k er A rc h ite k ten L udw ig B e c k e r38 (1 8 7 6 -1 9 3 6 ) w aren die B a u a rb e ite n im f e b r u a r 1928 v o llen d et w orden. A m 18. Januar 1928 vollzog P farrer Jakob B rock (1876-1959) die W eihe eines G lockengeläuts aus der G ießerei H einrich H um pert in B rilon, das die fa m ilie P othm ann gestiftet hatte. D ie größte G locke w ar “M aria, der H ilfe der C hristen” gew eiht. Es folgten die G locken m it dem N am en des h ei­

ligen fra n z isk u s von A ssisi, des heiligen Johannes des T äufers, der heiligen G ertrud, des heiligen Jo sef und einer w eiteren M arienglocke m it dem Titel

“U nbefleckte E m pfängnis”39. D ie N am ensgebung spiegelt zu m Teil Vorgaben aus der G eschichte der Stifterfam ilie Pothm ann, die auch nach der Insolvenz des B auunternehm ens durch G enerationen bis au f den heutigen Tag dem St.

Johannesstift verbunden blieb.

D as B ro n ze g eläu t erk la n g erstm als am frü h en A b en d des 24. Jan u ar 1928. A m 8. A p ril 1942 k o n fisz ie rte d er n a tio n also zialistisc h e S taat fü n f G locken des G eläuts40.

Das neue G ebäude konnte am 12. fe b ru a r 1928 durch Dr. A ugust H lond, bei der G ründung der E ssener N iederlassung der m aßgebliche P rovinzial, nun E rzbischof von P osen und G nesen, eingew eiht w erden. E r w ar 1927 in den K ardinalsstand erhoben w orden und besuchte a u f der R ü ckreise von R om nach Posen u.a. die deutschen Salesianerhäuser41.

N ach S ch ätzu n g e n d e r P resse strö m ten etw a 5 .0 0 0 M en sc h en z u ­ sam m en, die w eit überw iegende Z ahl jed o ch nicht w egen der E inw eihung des 37 Diese Konkursverfahren weiteten sich in Borbeck zu einem Skandal aus, da der Pfarrer von St. Dionysius eigenmächtig Kirchengelder in die Zementfabrik investiert hatte und hoher finanzieller Schaden für die Gemeinde entstanden war. Franz Pothmann war als Mitglied des Kirchenvorstandes Mitwisser dieser dubiosen Geldgeschäfte des Pfarrers. Auch andere Or­

densgemeinschaften erlitten einen beträchtlichen finanziellen Schaden: Schwestern von der Fa­

milienpflege in Essen-Bedingrade, Schwestern der armen Klarissen, Köln-Kalk, Mission der deutschen Oblaten, Essen-Borbeck. BAE, K 471.

38 Zum Schaffen des Architekten Ludwig Becker vgl. Andreas Körner, Der Architekt Ludwig Becker, in Kultur-Historischer Verein Borbeck e.V. Mitgliederbrief II/ 1993 - August/

September 1993, S. 3-10.

39 Vgl. “Borbecker Tageblatt”, 22. Januar 1928; BAE, K 482: 2. Jan. 1928: Th. Hartz fragt wegen der Konsekration der Glocken im Generalvikariat Köln an.

40 Auch die Pfarrei St. Josef im Dekanat Borbeck musste am 27. April 1942 drei ihrer vier Glocken abgeben.

Die kleinste Glocke blieb dem St. Johannesstift erhalten, wurde aber bei Bombenan­

griffen beschädigt und während der Umbaumaßnahmen im Jahre 1969 gestohlen.

41 Zur Reise des Kardinals durch Deutschland: Johannes Wielgoss, Deutsche Stimmen über die Reise des Kardinals August Hlond im Februar 1928 durch Deutschland, in RSS 46 (2005) 145-164.

(16)

neuen H auses, sondern um “ih rem ” K ard in al zu begeg nen : p o ln isch sp re­

chende B ürger des D eutschen R eiches, die als A rbeitsm igranten im R uhrge­

b iet lebten. Als zuständiger B ischof für die im A usland lebenden Polen galt er im m er auch als A nw alt für die B ew ahrung der polnischen K ultur42.

Der Neubau ist mit allen modernen Einrichtungen ausgestattet, weist ausgedehnte Räumlichkeiten auf, darunter eine schmucke Hauskapelle und wird den hohen Zielen der Salesianerpatres besser dienstbar sein können, als die alte Niederlas­

sung43,

so bew ertete das “B orbecker Tageblatt” am Tage der E inw eihung die Ü ber­

siedlung der G em einschaft der Salesianer m it der Spätberufenenschule in die B orbecker Straße 15. Das alte H aus w urde den D on-B osco-Schw estern ü b er­

lassen. Sie gew annen erheblich m ehr R aum für das M ädchenheim , einen K in­

dergarten und die N ähschule für schulentlassene M ädchen.

D ie S p ä tb e ru fe n e n sc h u le k o n n te z u m B eg in n des S ch u ljah re s im Som m er 1928 ihre Schülerzahl nahezu verdoppeln und w uchs im folgenden Jahr noch einm al u m ein D rittel an. Vom Ende des Schuljahres 1933 an liegen bis 1939 105 E intritte in das deutsche N oviziat vor und 15 für die Nieder- lande44. A llein diese Z ahlen w iegen die ü ber Jahre das E ssener H aus und die Provinz finanziell belastenden Turbulenzen auf.

4. Das Jugendheim bis 1933

N achdem der N eubau in B etrieb genom m en war, stand das 1923 als Ju ­ gendheim errichtete G ebäude m it seinem gesam ten Volumen den Salesianern zur Verfügung. H einrich K rem er (1888-1956), seit dem 9. M ärz 1926 für das Jugendheim , d.h. für die B erufstätigen, R ealschüler und G ym nasiasten ab 14 Jahren zuständig, gab nun dem gestaltlosen G ebäude eine den E rfordernissen dieser Jugendarbeit angepasste Struktur. N eben dem K nabenheim und dem B und N eudeutschland fand do rt auch der “D on-B osco-Z irkel” seinen Platz, ein seit 1923 von den Salesianern geförderter Verein des katholischen Sport­

verbandes “D eutsche Jugendkraft” (D JK ) m it den A bteilungen fu ß b a ll und L eichtathletik sow ie die Sturm schar und das Jugendorchester. Z w ei größere R äum e, je getrennt für die A ltersgruppe der 14- bis18-Jährigen und die über

42 Vgl. Johannes Wielgoss, Kardinal segnete Neubau. Vor 80 Jahren war das St.-Jo- hannesstift fertig gestellt, in Borbecker Nachrichten, Nr. 6, 7. februar 2008.

43 “Borbecker Tageblatt”, 12. februar 1928.

44 Vgl. AHE, Verzeichnis Ehemaliger Mariensöhne.

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18-Jährigen boten auch den nicht in den Verbänden organisierten Besuchern Spielm öglichkeiten für B illard, Tischtennis, Schach und andere G esellschafts­

spiele. A ußerdem hatte er einen ruhig gelegenen V ortragsraum m it etw a 100 Plätzen und einen B astelraum eingerichtet. Ende O ktober 1929 w eihte E rzbi­

schof E ugène M èderlet SDB (1867-1934) das neu gestaltete Jugendheim ein.

P. K rem er hat im Juni 1932 eine 16-seitige Schrift geschaffen. Sie w ar als eine G abe des D ankes an die Salesianischen M itarbeiter des H auses ge­

d acht, “die unserer notbedrängten A nstalt in Essen in dieser schw eren Z eit ihre H ilfe schenkten” . Sie trug den Titel Z w is c h e n d e n S c h lo te n . J u g e n d h e im D o n B o s c o Z ir k e l. D er reiche B ildteil verm ittelt einen lebendigen Eindruck vom jugendlichen Leben im H eim , den R unden der L eiter und den G ruppen­

stunden, den Spielen, der M usik, den Fahrten und L agern, den G ottesdien­

sten , auch ein er in der Ö ffen tlic h k eit in g esc h lo sse n er O rd n u n g sich z e i­

genden m arschierenden Jugend45.

Im V orw ort lä sst P. K re m er die P ro g ra m m a tik des Ju g en d h e im e s anklingen:

Dieses Heft soll zugleich ein bescheidener Beitrag sein zu neuzeitlicher Jugend­

heim-Pädagogik. Im Geiste Don Boscos, des großen Jugendapostels der Neuzeit, ist das Heim, von dem diese Blätter erzählen, geleitet. Zugleich aber auch im Sinne der modernen Jugendbewegung mit ihren starken Forderungen nach dem ganzen Menschen, nach dem ,neuen Menschen’, gebildet und geformt nach dem Idealbilde: Christus, dem Herrn der neuen Zeit46.

In diesen Z eilen legt er seinen jugendpastoralen A nsatz offen: W ach für die H erausforderungen der Z eit verbindet er die E rziehungsm ethoden seines O rdensgründers m it den Strukturen und Z ielen der vorhandenen Jugendver­

bände am Ort.

H einrich K rem er w ar einer der S alesianer in D eutschland, die es v er­

standen h ab e n , die vorh an d en e k ath o lisch e Ju g en d v e rb an d sarb eit m it den E rziehungsm ethoden D on B oscos in eine fruchtbare B eziehung zu setzen. Er sah, dass die Jug en d lich en ein er In d u striestad t vielen en tfrem d en d en E in ­ flüssen ausgesetzt w aren, die K onsum und B rutalität zur Folge hatten. Durch die B indung an das Jugendheim und die Verm ittlung von W ertvorstellungen, die in den O rdnungen der Jugend verbände festg elegt w aren, bem ü hte sich H einrich K rem er um eine Erziehung, die dem Jugendlichen ein großes M aß an Freiheit und E igenverantw ortlichkeit gab.

45 Vgl. Anmerkung 16.

46 Von dieser Schrift befindet sich noch ein Exemplar im Nachlass von P. Kremer. AHE.

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N ach der salesianischen M ethode der L iebensw ürdigkeit trug Heinrich K rem er dafür Sorge, dass im D on-B osco-Z irkel das G rundgesetz des K atholi­

sch en Ju n g m ä n n e rv e rb a n d e s fü r je d e n e in z e ln e n L e itlin ie sein es L ebens wurde:

Religiös-kirchliche Aufgabe des Jungmännerverbandes ist es: in seinen Gemein­

schaften die jungen Katholiken mitten im Weltleben der Gegenwart als lebendige Glieder der Kirche Christi zu erhalten; sie für die Erfüllung der Bruderpflicht am Nächsten wie für den Kampf ums Gottesreich zu bereiten; als Glieder der katho­

lischen Aktion wie als junge Bewegung für die Ehre und freiheit der Kirche ein­

zutreten und die frohbotschaft Jesu Christi in die junge deutsche Welt zu tragen47.

W ichtig w aren H einrich K rem er die geistigen A useinandersetzungen m it den Z eitström ungen, deshalb organisierte er im H eim in regelm äßigen A b­

ständen V ortragsabende und ließ vornehm lich bedeutende Personen aus der katholischen Jugendbew egung zu W ort kom m en, so zum B eispiel den Kunst- und M usikpädagogen Jo sef D iew ald (1906-1994), den Schriftsteller Franz Jo ­ hannes W einrich (1897-1978), den M itbegründer des B undes N eudeutschland P. Ludw ig Esch SJ (1883-1956), den D iözesanpräses des K atholischen Ju n g ­ m ännerverbandes Jakob C lem ens (1885-1963) und fr a n z Steber (1904-1983), den R eichsführer der Sturm schar, aber auch einzelne L ehrer des B orbecker G ym nasium s w ie Dr. Jo sef fe ite n und A ugust G unkel. H einrich K rem er war im m er b em üht, je d e m Jugen dlichen im H eim nach seinem großen Vorbild Johannes B osco ein S eelsorger und fre u n d zu sein. E r versuchte, durch die O rg a n isatio n des D o n -B o sc o -Z irk e ls den Ju g e n d lic h e n n ah e zu sein und ihnen H ilfe und O rientierung zu geben48.

D ie G ruppe N eudeutschland verschw and im Jahr 1925 aus dem H aus.

D ie G ründe dürften vornehm lich in der R aum not des alten H auses gelegen haben, aber in der fo lg e w ohl auch an der unglücklichen P ersonalentschei­

dung in der N iederlassung, diese G ruppe dem P. Johannes Perk (1880-1955) als G ruppenkaplan an zuvertrauen, der keinen Z ugang zu den Jugendlichen fand und an einer personellen K rise innerhalb der Salesianergem einschaft litt, über die noch zu sprechen ist. A uch die R ichtungskäm pfe im B und u m die pädagogische Z ielsetzung des B undes dürften zu Irritationen an der B asis b ei­

getragen haben. Ein N euanfang m it überaus fruchtbaren fo lg e n des G ruppen­

lebens b eg an n O stern 1928 m it A lfons A d elk am p u nd P. K rem er, d er die 47 Grundgesetz des Katholischen Jungmännerverbandes Deutschlands. Düsseldorf 1932, S. 18-19.

48 Zur Biografie und Bedeutung von P. Heinrich Kremer vgl. J. Wielgoss, In Treue zu Don Bosco...

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G ru p p e des B o rb ec k er G y m n asiu m s nun m it d em N am en “D o n B o s c o ” w ieder in das Jugendheim der Salesianer einband49.

Ü ber die B edeutung des H eim es schrieb sich erinnernd im Jah r 1969 recht anschaulich ein M itglied der B orbecker G ruppe, das 1938 in die Schule und den B und eingetreten war:

Pater Heinrich Kremer [...] hatte unter persönlichem Einsatz viel getan, um uns dieses schöne Heim zu bieten. Es ist daher kein Wunder, wenn unter diesen Vor­

aussetzungen die Gruppe sehr stark war und ein reges Gruppenleben herrschte.

Schließlich waren wir eine Gemeinschaft, die sich nicht nur zu der wöchentlichen Fähnleinrunde traf, sondern an jedem freien Nachmittag und Abend im Heim zu­

sammen war. fehlen wollte von denen, die dazu gehörten, keiner. Die Bindung aneinander war so stark, daß viele der damaligen Neudeutschen heute noch engen Kontakt miteinander haben und sich regelmäßig treffen. Lediglich die wöchent­

liche Gruppenmesse morgens um 6.30 u h r in der Kapelle des Schwesternhauses war für einige ein Opfer. Mußten sie doch an diesem Tage sehr früh aus den f e ­ dern um aus Essen-West, Essen-Dellwig oder Essen-Altenessen pünktlich da zu sein. Beim anschließenden gemeinsamen Kaffeetrinken im Heim ging es dann al­

lerdings schon morgens hoch her50.

E rgebnis der R ichtungskäm pfe im B und N eudeutschland w ar die A b ­ spaltung des m ehr ju g en d b ew eg ten Teiles, die sich nun “N orm an n stein er”

nannten, w ährend der B und m it einer christozentrischen A usrichtung und der pädagogischen B etonung von Individuum und kleinen G em einschaften rasch w ieder erstarkte51. Spiegelbild dieses Prozesses hin zu einer schärferen B e­

stim m ung der Z ielsetzung von N eudeutschland ist die zahlenm äßige w ie in ­ nere E ntw icklung der D on-B osco-G ruppe, die im Jugendheim der Salesianer zw ischen 1928 und 1932 gelang. D ie G ruppe w uchs au f etw a 200 Personen an. Sie trafen sich zu B ibelvorträgen, C hristuskreisen, sie pflegten Fahrten und Lager, spielten Theaterstücke für die K inder des K naben- und M ädchen­

heim es und zu den salesianischen fe s te n fra n z von Sales und M aria, H ilfe der C hristen, für die fre u n d e und W ohltäter des H auses und am N am enstag des D irektors. Sie nahm en im A ugust 1931 am B undeszeltlager bei Schloß O ra n ie n ste in u n te r 2 .4 0 0 Ju g e n d lic h e n u n d 150 P rie ste rn te il, das noch einm al Im pulse für die stark au f G laubensbildung ausgerichtete und au f die E ntw icklung des einzelnen abhebende G ruppenarbeit setzte.

49 Vgl. 50 Jahre ND-KSJ in Essen-Borbeck..., S. 3. Der Neubeginn 1928 ist nach den Aufzeichnungen P. Kremers stimmiger als die Jahreszahl 1929 in der Jubiläumsnummer.

50Ebda,. S. 13. Die Erinnerung ist unterzeichnet mit H. L., nahe liegend ist, dass es sich um Hans Lumer handelt, Lehrer in Ratingen, durch sein ganzes Leben der Essener Niederlas­

sung verbunden.

51 Vgl. Paul Hastenteufel, Katholische Jugend in ihrer Zeit. Band II: 1919-1932. Bam­

berg 1989, S. 444-447.

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Eine gesundheitliche K rise schränkte ab Ende 1933 P. K rem er sehr ein.

D a sein Z ustand sich nicht besserte, verließ er im Septem ber 1933 Essen und lebte für etw a ein Jahr in Ensdorf. D ie räum liche A bw esenheit dieser dom i­

nanten P ersönlichkeit h at dem regen Leben der D on-B osco-G ruppe keinen A bbruch getan.

In der erw ähnten B roschüre Z w is c h e n d e n S c h lo te n w idm ete P. K rem er eine Seite dem “Spiel und Sport” . Er w ies au f die Person Johannes Boscos hin, der den Salesianern die F örderung von Spiel und Sport als unabdingbare Erziehungsm ittel em pfohlen hatte:

Es ist gewiß kein Zufall, daß Don Bosco, der große Jugendapostel des modernen Zeitalters, in unserm Jahrhundert der Sportbegeisterung und Sportauswüchse ge­

rade auf dem Gebiete der sportlichen Körperpflege Hervorragendes leistete und deshalb für unseren modernen Jugendtypus, den Sportjungen, ein so herrliches Vorbild geworden ist.

U nm ittelbar nach dem ersten W eltkrieg kam en am N iederrhein und im w estlichen R uhrgebiet B em ühungen auf, die in den katholischen Jünglings­

vereinen bestehenden S portgruppen in einem katholischen Jugendverband zu organisieren. 1920 gelang die G ründung unter der bereits seit den Vorkriegs­

jahren gebräuchlichen B ezeichnung “D eutsche Jugendkraft”52.

So gründete sich im Som m er 1923 unter dem D ach des Jugendheim es der “Sportverein 23 D .B .Z ” .53 Er stand ganz in der Tradition salesianischer S portpädagogik. D as jährliche Stiftungsfest des D on-B osco-Z irkels w ar m it dem S portprogram m der D JK verbunden. Schon zw ei Jahre nach der G rün­

du n g des S p o rtv ere in s 23 w ar d er E sse n e r O b e rb ü rg e rm e iste r Dr. F ran z B racht (1877-1933) Z euge eines attraktiven S portfestes m it L eichtathletik, Schlagball und Fußball. Es w ar besetzt m it M annschaften aus Essen (A lten­

d o rf 09, Tura 09 B orbeck, K K V A ssindia, Froh n h ausen 12), D uisburg-N eu- d o rf und G ütersloh. Ab dem 11. M ai 1926 nahm auch eine Jugendm annschaft des Sportvereins 23 im Fußball am Spielbetrieb teil.

F ür die folgenden Jahre verm erk t P räses H einrich K rem er ein starkes A ufblühen aller Sport- und W andergruppen. Das Erlebnis von der Teilnahm e am II. R eichstreffen der D JK in K öln vom 5. bis 8. A ugust 1927 m it 6.000 Sportlern und 40.000 Z uschauern hatte sich a u f den örtlichen Verein positiv

52 Ebda, S. 367-378.

53 Zum Sportverein 23 D.B.Z. ausführlicher: Johannes Wielgoss, Sportverein 23 D.B.Z.

- das kurze Leben eines DJK-Vereins im Jugendheim der Salesianer, in 75 Jahre Padders in Borbeck. Herausgegeben von Pater Markus Graulich im Auftrag des St. Johannesstiftes der Salesianer Don Boscos Essen-Borbeck. Essen 1996, S. 7-12.

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ausgew irkt. A m Ende des Jahres 1927 bestand die A bteilung aus 98 aktiven Sportlern.

In d en fo lg en d e n Ja h re n erran g d er S p o rtv e re in 23 e rw äh n en sw erte sp ortliche E rfolge in der L eichtathletik: A llein im Jahre 1929 keh rten die L äufer als Sieger heim von der “Industriestaffel” , vom L au f “R und u m den B ochum er S tadtpark” , “R und u m A lt-S teele” , vom “E bert-H indenburg-L auf”

in M ü nster und von d er R hein -S taffel in D ü sseld o rf. Z u m Teil g elan g es, diese Siege bis 1932 zu w iederholen. U rkunden und Pokale w aren in einem G lasschrank des Jugendheim es ausgestellt.

D iese b each tlich en E rfolge des S p o rtvereins 23 k on n ten die sich ab ­ zeichnende innere K rise der D JK nich t ausgleichen. S chon im Jahre 1928 hatte der G eneralpräses Ludw ig W olker (1887-1955) zur Lage der D JK k riti­

sche W orte gefunden. Sein negatives B eispiel zur örtlichen A rbeit sei hier zi­

tiert, w eil es treffend die Situation um schreibt, die P ater H einrich K rem er re ­ signierend im Jahre 1929 m it “grenzenloser U nbeständigkeit” und im Jahre 1932 m it “L eichtathletik kostet zu viel Geld! B röckelt ab!” andeutete:

Ein anderes Bild: Ich komme auf den Sportplatz. Es ist eine festliche Bezirks­

veranstaltung eines Bezirks mit Tausenden von Jugendkraftlern. Aber beim fest sind es kaum 150. Von jeder Abteilung 4 bis 10 Mann, die starten sollen, sonst niemand. Ein kläglicher Aufzug. Und das Kläglichste: Es waren noch einige Starter und Startmannschaften, die kamen überhaupt nur zum Termin ihres Startes und zogen sogleich wieder ab und wahrscheinlich nicht nach Hause. Das ist das Gegenteil von DJK54.

Z u d ieser in n ere n K rise d er D JK traten die A u sw irk u n g en d er W irt­

schaftskrise m it der hohen A rbeitslosigkeit hinzu. Die Spuren des S portver­

eins 23 D .B .Z. verlieren sich in den V erhältnissen des Zusam m enbruchs der ersten deutschen D em okratie und des A nbruchs der natio nalso zialistisch en G ew altherrschaft55.

Teils noch in der Tradition der Jugendbew egung vor dem E rsten W elt­

k rieg h atten sich im K atholischen Jungm än nerverband W andergruppen m it den Idealen des einfachen und naturverbundenen Lebens gebildet. D er A lten­

b erg er V erbandstag im Jah re 1929 schloss diese W anderer in d er “ S tu rm ­ schar” zusam m en, sie bildete die K erngem einschaft des katholischen Ju n g ­

54 Ludwig Wolker in “Deutsche Jugendkraft” 12 (1928) 263.

55 Vor dem Hintergrund des am 20. Juli 1933 abgeschlossenen Reichskonkordats mit seinem ungeklärten Artikel 31 über den fortbestand der konfessionellen Jugendverbände waren die DJK-Vereine von den Wettbewerben der Sportverbände ausgeschlossen, die ab Juli 1933 im Reichssportführerring einheitlich zusammengeschlossen waren. Am 23. Juli 1935 wurde der DJK-Verband in Preußen verboten.

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m ännerverbandes. D ie R eichsleitung entw ickelte zur inneren Festigung, zur äußeren D arstellung und zur geistigen A useinandersetzung m it dem N ational­

sozialism us für das Jahr 1932 ein A ktionsprogram m , dessen Parole der G ene­

ralpräses L udw ig W olker ausgab: “ Sturm 1932: C hristusjugend in die Front für Volk und K irche”56.

D ie A ufzeichnungen von P. K rem er halten das A ufblühen der W ander­

g ru p p e n im Ju g e n d h e im seit 1928 fe st. Sie tru g en z u n ä c h st den N am en

“M eerstern ” und präsentierten sich der Ö ffentlichkeit in ein heitlich er K lei­

dung, in M arschform ation und m it dem C hristusm onogram m ähnlich w ie der B und N eudeutschland. u n te rw e g s w aren sie überw iegend im Sauerland, wo sie am R and der kleinen O rtschaft N iedersfeld (heute W interberg) ein verfal­

lenes B auernhaus zu ihrem L andheim einrichten konnten. Vom inneren Leben dieser W andergruppe, die nach dem A ltenberger Verbandstag die Sturm schar bildete und aus berufstätig en Ju gendlich en b estan d , lagen b ish er außer e i­

nigen F otos, die zur S elbstdarstellung angefertigt w urden, keine Q uellen aus dem Jug en d h eim vor. In jü n g ste r Z eit kon nten aber schriftliche Z eugnisse aufgefunden w erden: die Tagebücher zw eier Sturm schärler, die den Verlauf ih re r W allfah rt n ach R o m d o k u m e n tie re n . D e r k o n k re te A n lass fü r vier Sturm schärler des Jugendheim es w ar die f e ie r des H eiligen Jahres 1933. A m 6. M ai traten sie a u f ihren F ahrrädern die R eise an, au sgestattet m it ihren W a n d erb ü c h ern und ein e m E m p fe h lu n g ssc h re ib e n des E ssen e r D irek to rs T heodor H artz für die Salesianerhäuser57. M it w enig G eld in den H änden ver­

trauten sie ganz der G astfreundschaft der K löster an ihrer R oute, sie w urden nur selten enttäuscht.

Ihre A ufzeichnungen enthalten keine tiefgehenden G edanken über W eg und Z iel, sie w aren einfache A rbeiterkinder, getroffen von dem Los der A r­

beitslosigkeit, nun zur B ew ältigung ihrer R oute m it vielen u n w ä g b ark eiten körperlich stark gefordert. A n vielen O rten fanden sie das ihnen aus ihrem Ju ­ gendheim vertraute salesianische L eben und trafen ihnen bekannte Salesianer, die in Essen gearbeitet hatten.

Sooft es ihnen m öglich war, begannen die Tage ihrer W allfahrt m it der Teilnahm e an der E ucharistiefeier und endeten häufig m it dem A bendgebet, das in den H ausgem einschaften ihrer Ü bernachtungsorte gesprochen w urde.

56 Ludwig Wolker, Sturm 1932. Christusjugend in die Front!, in “Jungführer” 1 (1932) 9.

Zur Entstehung, Konzeption und Entwicklung der Sturmschar vgl. Karl Hofmann, Eine katholische Generation zwischen Kirche und Welt. Studien zur Sturmschar des katholischen Jungmänner Verbandes Deutschland. Augsburg 1992, S. 66-129.

57 Das Wanderbuch stellte ein Ortspräses aus. Es berechtigte zur Übernachtung im Netz der zahlreichen Gesellenhäuser.

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