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Gesten in der Kommunikation: Ein interkultureller Vergleich zwischen Deutsch und Italienisch.

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Academic year: 2021

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(1)

Corso di Laurea Magistrale

in

Scienze del Linguaggio

LM-39

Tesi di Laurea

Gesten in der Kommunikation: Ein

interkultureller Vergleich zwischen Deutsch

und Italienisch

Relatore

Ch. Prof. Fabio Caon

Correlatore

Ch. Prof. Roland Hinterhölzl

Laureanda

Angela Ruffato

Matricola 849231

Anno Accademico

(2)

INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG ... i

1. DIE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ ... 1

1.1 KURZE HISTORISCHE KONTEXTUALISIERUNG ... 2

1.2 EIN REFERENZMODELL ... 4

2. LA DIMENSIONE NON VERBALE ... 8

2.1 LITERATURÜBERSICHT ... 8 2.2 CARATTERISTICHE E FUNZIONI ... 19 2.3 LA DIMENSIONE PROSSEMICA ... 33 2.3.1 LO SPAZIO ... 34 2.3.2 LE DISTANZE UMANE ... 40 2.3.3 SEGNALI PROSSEMICI ... 42 2.3.3.1 Vicinanza/ Distanza ... 43 2.3.3.2 Orientazione ... 44 2.3.3.3 Postura ... 45

2.3.3.4 Influenza dell’ambiente fisico ... 46

2.4 LA DIMENSIONE CINESICA ... 48

2.4.1 DEFINIZIONI DELLA DISCIPLINA ... 49

2.4.2 ORIGINI E SVILUPPO ... 51

2.4.3 IL VOLTO ... 57

2.4.4 IL SIGNIFICATO DELLE ESPRESSIONI FACCIALI ... 60

2.4.4.1 La prospettiva emotiva ... 60

2.4.4.1 La prospettiva comunicativa ... 62

2.4.5 LO SGUARDO ... 63

2.5 LA DIMENSIONE VESTEMICA ... 69

2.5.1 CARATTERISTICHE E FUNZIONI ... 69

2.5.2 L’INFLUENZA DELL’AMBITO SOCIALE E CULTURALE ... 75

2.6 LA DIMENSIONE OGGETTEMICA ... 78

2.6.1 LA PERCEZIONE DEGLI OGGETTI TRA INDIVIDUALITÀ E CULTURA... 79

2.6.2 INTERPRETAZIONE INTERCULTURALE DI ALCUNI ELEMENTI... 81

3. DIE GESTENDIMENSION... 90

3.1 WAS IST EINE GESTE? DEFINITIONEN UND FUNKTIONEN ... 90

3.2 DIE GESTEN: EIN ANTIKES THEMA ... 94

3.3 GESTEN: KLASSIFIKATIONEN ... 98

3.3.1 EFRONS BEITRAG ... 98

3.3.2 EKMANS UND FRIESENS BEITRAG ...100

3.4 DIE KONTINUA VON KENDON ... 104

4. ITALIENISCHE UND DEUTSCHE GESTEN: EIN VERGLEICH ... 107

4.1 DIE EMBLEMATISCHEN GESTEN UND IHRE EIGENSCHAFTEN ... 108

4.2 UMFRAGEDARSTELLUNG: VERSTEHST DU DIE ITALIENISCHEN GESTEN? .. 110

4.2.1 DIE GESTENKLASSIFIKATION IN EINEM GESTENWÖRTERBUCH ...111

4.2.2 UMFRAGE: ERSTELLUNG UND ZIELSETZUNGEN ...112

4.2.3 ERGEBNISSE ...137

FAZIT... 201

LITERATURVERZEICHNIS... 204

(3)

EINLEITUNG

Man denkt oft oder setzt als selbstverständlich voraus, dass die Kommunikation vorwiegend durch den verbalen Kanal ausgeführt wird. Viele Studien zeigen aber das Gegenteil: Eine Interaktion besteht zumindest zu 55% aus nonverbalen Botschaften. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte einer Botschaft durch Blicke, Gesichtsausdrücke, Haltungen, Körperbewegungen, Gesten, körperliche Distanzen, Kleidungsstil und Objekte beziehungsweise Accessoires, Einrichtungsgegenstände, Geschenke, etc., mitgeteilt wird. Solche nonverbalen Botschaften sind mehr oder weniger absichtlich: Sie können nämlich bestimmte Emotionen, Gefühle gegenüber einem oder mehreren Gesprächspartnern, Informationen über die eigene Persönlichkeit, ausdrücken, sowie auch als Ergänzung und Unterstützung der Interaktion fungieren. Einige nonverbale Zeichen haben auch die Funktion, ein Teil des Diskurses zu ersetzen oder zu begleiten. Das ist der Fall der emblematischen oder symbolischen Gesten, die den Kern dieser Arbeit darstellen. Mit diesem Begriff wird beispielsweise auf das OK-Zeichen hingewiesen, dessen Ausführung vorsieht, dass der Daumen und der Zeigefinger einen Kreis bilden, während die anderen Finger nach oben gestreckt werden. Solche Gesten – sowie auch viele andere nonverbale Verhalten - sind indessen kulturgeprägt und ihrer kulturellen Natur sind sich die Sprecher größtenteils nicht bewusst. In einer globalisierten Welt, wo die Leute aus Vergnügen oder aus Arbeitsgründen viel durch verschiedene Länder reisen, könnten die gerade genannten Aspekte der Kommunikation interkulturelle Missverständnisse oder sogar interkulturelle Konflikte verursachen. Ausgehend von einer theoretischen Kontextualisierung des betreffenden Themas innerhalb des Kontextes und der Dimensionen der nonverbalen Kommunikation, fokussiert sich diese Arbeit auf die Hervorhebung einiger Unterschiede in der Interpretation bestimmter italienischen Gesten von deutschen Muttersprachlern. Die Ergebnisse einer Online-Umfrage zeigen einerseits, dass es mehr oder weniger beträchtliche interkulturelle Missverständnisse zwischen den italienischen und den deutschen Interpretationen gibt und andererseits, dass einer Geste oft mehr als einer Bedeutung beigemessen sind. Aus diesem Grund und angesichts der anfänglichen Bemerkungen über die Bedeutung und die Auswirkung des nonverbalen Verhaltens, gewinnt das Thema der nonverbalen Kommunikation und insbesondere der Gesten eine zentrale, sowie komplizierte und heikle Rolle im Rahmen der Interaktion und der interkulturellen Kommunikation an sich. Die nonverbalen Dimensionen bzw. die Kinesik, die Proxemik, der Ausdruck durch die Kleidung und durch die Objekte sollten

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also fester Bestandteil eines Fremdsprachenunterrichts sein: Eine Sprache und ihre Kultur zu kennen bedeutet, nicht nur eine sprachliche und soziolinguistische Kompetenz in einer gegebenen Sprache zu besitzen, sondern auch ihre extralinguistischen Kodes zu beherrschen. Die vorliegende Arbeit zielt darauf, den in den obigen Zeilen beschriebenen Rahmen in seinen Details allmählich zu vertiefen, und ist gegliedert wie folgt.

Das erste Kapitel handelt vom Konzept der ‚kommunikativen Kompetenz’. Ausgehend von der historischen Entwicklung dieses Begriffs wird die Aufmerksamkeit auf das Modell (interkultureller) kommunikativer Kompetenz von Balboni und Caon (2015) gelenkt. Dieses Modell veranschaulicht die Kompetenzen im Bereich des Fremdsprachenunterrichts, die notwendig und wichtig für das Lernen einer neuen Sprache sind. Die extralinguistichen Kompetenzen bzw. die kinesiche, die proxemische Kompetenz, der kommunikative Wert der Kleidung und der Objekte bilden den Rahmen der vorliegenden Arbeit, weil sie die nonverbalen Dimensionen einer Sprache und daher einer Kultur einschließen.

Das zweite Kapitel fokussiert auf die Darstellung des Themas nonverbale Kommunikation. Eine allgemeine Literaturübersicht über die internationalen und italienischen Studien über die nonverbale Kommunikation, mit einem Exkurs über die Anwendung der erwähnten Studien im internationalen und italienischen glottodidaktischen Bereich, gilt als Kotextualisierung der nächsten Themen. Dieser Übersicht folgt nämlich die Beschreibung der Eigenschaften und der Funktionen der nonverbalen Kommunikation. Die extralinguistischen Kompetenzen, die im ersten Kapitel nur kurz erwähnt wurden, werden danach in der folgenden Reihenfolge ausführlich analysiert: Zuerst wird die proxemische Dimension dargestellt, dann die kinesische Dimension, die Kleidungsdimension und zuletzt die Objektsdimension.

Das dritte Kapitel vertieft die Gestendimension und dient als Brücke zwischen dem theoretischen Teil und der interkulturellen Umfrage des letzten Kapitels. Um die Komplexität des Begriffs von ‚Geste’ zu verstehen und, um den Gegenstand des nächsten und letzten Kapitels der vorliegenden Arbeit zu klären, werden verschiedene Definitionen von ‚Geste’ und ihrer Funktionen in der Kommunikation dargestellt. Anhand der chronologischen Beschreibung der Hauptbeiträge über das Thema Gesten werden zwei Klassifikationschemata beschrieben. Aus diesen Klassifikationen ergibt sich, dass es unterschiedliche Gestenkategorien gibt. Die Kategorie der Embleme (oder emblematische oder symbolische Gesten) bildet jedoch die Referenzkategorie des letzten Teils dieser Arbeit und wird also auf einer auführlicher Weise erklärt.

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Das vierte Kapitel ist durch die Darstellung einer interkulturellen Online-Umfrage mit dem Titel „Verstehst du die italienischen Gesten?“ und ihrer Ergebnisse gekennzeichnet. Angesichts der kulturellen Natur der emblematischen Gesten zielt diese aus 40 italienischen Gesten bestehende Umfrage darauf, zu verstehen, welche Gesten von 70 deutschen Muttersprachlern nicht verstanden oder missverstanden werden und, ob es typisch deutsche Gesten gibt.

Die Quellen, die in anderen Sprachen als Deutsch und Italienisch geschrieben wurden, werden von der Verfasserin dieser Arbeit in die verwendete Sprache bzw. ins Deutsche oder ins Italienische übersetzt. Die originalen Quellen werden in den Fußnoten systematisch angegeben.

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1. DIE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Um das Konzept von ‚kommunikativer Kompetenz’ besser verstehen zu können, ist es nützlich, eine kurze Überlegung über die Bedeutung von ‚kommunizieren’ zu machen. Balboni (2012, S.121) behauptet, dass „Kommunizieren bedeutet, wirksame Botschaften auszutauschen“1 und isoliert jeweils drei Schlüsselbegriffe, um seine Definition genauer zu erklären. Er wolle damit hervorheben, 1) dass Kommunikation nie unidirektional ist, sondern immer eine interrelationale Dimension impliziert, 2) dass die Botschaften sowohl verbal als auch nonverbal sein können und, 3) dass man kommuniziert, um zu überzeugen, um etwas zu erhalten, etwas zu verbieten usw. (vgl. Balboni 2012, S.122). Diese Anmerkungen lassen uns verstehen, dass man eine Sprache kennt, wenn man nicht nur ihre Grammatik und Vokabellisten kennt, sondern auch und vor allem, wenn man sie in spezifischen Kontexten und Situationen benutzen kann. Dieser Aspekt wird von Savignon (2018, S.2)2 bestätigt: „Sprechende müssen nicht nur die grammatischen Strukturen kennen, sondern auch die Anwendungsnormen und die Angemessenheit in einem gegebenen sozialen Kontext”3. Der Fokus der kommunikativen Kompetenz liegt deshalb in der Anwendung der Sprache in einem bestimmten kommunikativen Ereignis. Speggiorin (2016, S.55-56)4 beschreibt das kommunikative Ereignis folgenderweise: „Wenn man über „kommunikative Ereignisse” spricht, bezieht man sich auf eine Situation, in der Kommunikation unter mehreren Individuen innerhalb eines vorher festgelegten Rahmens oder Kontextes geschieht (sowohl auf einer verbalen als auch nonverbalen Ebene). Dieser Kontext befolgt ein stillschweigend geteiltes Protokoll. Die Nichteinhaltung dieses Protokolls kann Schwierigkeiten und Missverständnisse verschiedener Arten verursachen”5. Die Analyse eines kommunikativen Ereignisses sei nach Balboni auf Dell Hymes (1972) zurückzuführen, und zwar auf sein von dem Akronym SPEAKING dargestelltes kanonisches Modell (vgl. Balboni 2012, S.123).

1 “comunicare significa scambiare messaggi efficaci”

2 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/9781118784235.eelt0047 Zuletzt abgerufen am 17.07.2018

3 „Speakers need to know not only grammatical structures but also norms of usage and appropriacy in a given social context“

4

http://edizionicafoscari.unive.it/media/pdf/article/elle/2016/1numero-monografico/art-10.14277-2280-6792-ELLE-5-1-16-3.pdf Zuletzt abgerufen am 17.07.2018

5 „Quando si parla di ‘Eventi Comunicativi’, si fa riferimento a una situazione in cui avviene comunicazione (sia a livello verbale, sia a livello non verbale) tra più individui all’interno di una cornice o un contesto prestabilito, che segue un determinato protocollo tacitamente condiviso.Il mancato rispetto del protocollo può creare difficoltà ed incomprensioni sotto diverse forme”

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Dieses Modell wird von Prochnow (2014, S.67) kurz vorgestellt: „Hymes mnemotechnische SPEAKING-Formel steht als Akronym für die acht wichtigsten Komponenten, die bei der Analyse von Sprachaktivitäten zu beachten seien: setting and scene, participants, end, act sequences, key, instrumentalities, norms, genre“. Pauels (1983, S.5) bemerkt: „Hymes kommt dabei zu dem Ergebnis, dass neben der Produktion und Rezeption von Sätzen auch deren zielgerichtete Verwendung nach bestimmten Regeln geschieht …. Ein Sprecher besitzt diese kommunikative Kompetenz, wenn er weiß, welche Sprachvariante (Kode) er wann, wo und bei welchem Kommunikationspartner verwenden kann oder muss. Bei der Erstellung von Regeln der Sprachverwendung spielt das kulturelle Wissen eine außerordentlich wichtige Rolle, etwa hinsichtlich der regional und sozial bedingten Sprachvarianten“.

1.1 KURZE HISTORISCHE KONTEXTUALISIERUNG

Diese kommunikative, soziolinguistische und pragmatische Tendenz entwickelt sich vor allem in den 70er Jahren. Hu (2015)6 behauptet insbesondere, dass die kommunikative Kompetenz innerhalb der Fremdsprachendidaktik eine zentrale Rolle in diesen Jahren spiele und erklärt mit Bezug auf die deutsche Tradition: „Mit Rückbezug auf Jürgen Habermas’ sozialphilosophische Konzeption von kommunikativer Kompetenz als Erkennen von Regeln, die zur Realisierung idealer Diskurse führen sowie die Sprechakttheorie von Austin und Searle entwickelte v.a. Hans-Eberhard Piepho im deutschen Sprachraum kommunikative Kompetenz zum Leitziel von Fremdsprachenunterricht überhaupt. Es ging ihm v.a. darum, pragmatische kommunikative Universalien in Gesprächssituationen (wie z.B. Rollenspielen) einzuüben, um Handeln und Emanzipation durch Sprache bei den SchülerInnen zu entwickeln”.

Auf jeden Fall geht das Konzept von kommunikativer Kompetenz nach Balboni (2015, S.21) auf Dell Hymes (1967) zurück. Das wird auch von Walcott (2007, S.7) bestätigt, wenn er schreibt: „Es ist der amerikanische Anthropologe Dell Hymes in den frühen Siebziger Jahren, der zum ersten Mal die Idee von der kommunikativen

6

https://www.uni-saarland.de/fileadmin/user_upload/Einrichtungen/zfl/PDF_Fachdidaktik/PDF_Kolloquium_FD/Kompete nzbegriff_in_der_Fremdsprachendidaktik_Statement.pdf Zuletzt abgerufen am 20.07.2018

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Kompetenz hervorbringt“7. Bergmann und Meyer (2010, S.151)8 kontextualisieren und fassen den Ansatz Hymes’ in der folgenden Art und Weise zusammen:

„Mit seinem Ansatz stellte Hymes die Kraft des Sprechens, kulturelle Welten und soziale Beziehungen zu schaffen und zu gestalten, in den Fokus und bezog damit deutlich Stellung gegen alle Versuche, Sprache allein als autonomes Zeichensystem zu analysieren. In bewusster Opposition zur „linguistischen Kompetenz“, mit der Noam Chomsky in seiner Theorie der generativen Grammatik idealisierte Sprecher und Hörer ausstattete, entwickelte er das Konzept der „kommunikativen Kompetenz“. Die Beherrschung grammatischer und semantischer Regeln allein, so Hymes’ Argument, reiche nicht aus, um kompetent am kommunikativen Austausch mit anderen Gesellschaftsmitgliedern teilzunehmen. Nicht nur die langue (Saussure), also das Sprachsystem, weise Regularitäten und generative Prinzipien auf, sondern ebenso die parole, also die Weise der Produktion und Interpretation von Äußerungen in der sozialen Interaktion”

Obwohl Hymes als Begründer des Konzeptes von kommunikativer Kompetenz gilt, merkt Balboni (2015, S.1)9 an: “Der kommunikative Ansatz ist eine viel ältere Tatsache als diejenige, die wir heute wahrnehmen”10 und weist auf die Klassik hin, in der er der Hauptansatz in den Kanzleien der Pharaonen oder in den römischen domus sah. Auch die Unterrichtsform der lateinischen Sprache in den mittelalterlichen Klöstern und der italienischen Sprache in den europäischen Renaissancehöfen sei kommunikativ geprägt gewesen (vgl. Balboni 2015, S.1)11. Des Weiteren sei eine kommunikative Perspektive im 19. Jahrhundert festzustellen, und zwar bei Berlitz und Palmer, und später bei Jespersen und dem American Specialized Training Program (ASTP) der amerikanischen Armee während des Zweiten Weltkriegs (vgl. Balboni 2015, S.1)12. Derselbe Autor behauptet dennoch, dass sich die Mittel für eine wissenschaftliche Gründung des kommunikativen Ansatzes von dem pragmalinguistisch geprägten Modern Language

Project des Europarats zusammen mit der Entographie der Kommunikation, der

Soziolinguistik Hymes’ und seines Models of Interaction und On Communicative

Competence (1972) ergaben (vgl. Balboni 2015, S.1)13.Von besonderer Bedeutung ist das Modern Language Project, das am Ende des 20. Jahrhunderts zur Erstellung des sogenannten Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) und der

7 „It is the American anthropologist, Dell Hymes, in the early seventies, who first put forth the idea of communicative competence“

8https://www.degruyter.com/downloadpdf/j/zfsoz.2010.39.issue-2/zfsoz-2010-0205/zfsoz-2010-0205.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

9https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_2 015_001_Balboni.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

10 “L’approccio comunicativo è una realtà ben più antica di quella che percepiamo oggi”

11https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_ 2015_001_Balboni.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

12https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_ 2015_001_Balboni.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

13https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_ 2015_001_Balboni.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

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jeweiligen Unterteilungen der Sprachkompetenzen in Sprachniveaus führt. Savignon (2018, S.3)14 beschreibt kurz die Stimmung und die Faktoren der Siebziger Jahre, die zu der Bearbeitung des GER beigetragen haben: „Die Sprachbedürfnisse einer schnell zunehmenden Gruppe von Einwanderern und Arbeitern und eine reiche linguistische Tradition, die einen sowohl sozialen als auch sprachlichen Kontext in der Beschreibung des sprachlichen Verhaltens einschloss”15. Danach beschreibt sie die Natur des Projektes: “Ein Lehrplan für Lernende, der auf funktionalen und notionalen Konzepten des Sprachgebrauchs basiert. Angelehnt an eine funktionale Linguistik, die Sprache als Bedeutungspotential sieht und die die Zentralität des Kontextes der Situation für das Verständnis von Sprachsystemen und ihrer Funktionsweise beibehält, wurde ein Schwellenwert für die Sprachfähigkeit für jede der Sprachen Europas im Hinblick darauf beschrieben, was Lerner mit der Sprache im Stande sein sollten zu tun.“16 (Savignon 2018, S.3)17. Bezug nehmend auf die Diskussion über den GER erklärt Balboni in dem ersten Unterricht aus MEAL18: „Eine Sprache zu kennen bedeutet, in dieser Sprache kommunizieren zu können. Die Sprache gilt als Handlung, wie nach dem Weg oder der Uhrzeit fragen zu können, über sich, ein Ereignis sprechen zu können, usw. Dieses Kennen ist die Kompetenz”19.

1.2 EIN REFERENZMODELL

In den Siebziger und Achtziger Jahren herrscht ein großes Interesse am Begriff der kommunikativen Kompetenz. Viele angewandte Linguisten leisten ihren Beitrag zur Weiterentwicklung dieses Konzeptes. Einige der prominentesten Autoren, die zu der Diskussion über die kommunikative Kompetenz Stellung nehmen, seien nach Bagarić

14 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/9781118784235.eelt0047 Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

15 „The language needs of a rapidly increasing group of immigrants and guest workers, and a rich linguistic tradition that … included social as well as linguistic context in the description of language behavior“ 16 „a syllabus for learners, based on functional-notional concepts of language use. Derived from functional linguistics that views language as meaning potential and maintains the centrality of context of situation in understanding language systems and how they work, a threshold level of language ability was described for each of the languages of Europe in terms of what learners should be able to do with the language„ 17 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/9781118784235.eelt0047 Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

18http://www.unive.it/pag/fileadmin/user_upload/ateneo/altre_opportunita_formative/documenti/didattica _online/MEAL/MEAL-dispensa-videolezione-1.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

19 “Sapere una lingua significa saper comunicare in quella lingua. La lingua è quindi vista come azione, come saper chiedere la strada, saper chiedere l’ora, saper parlare di sé, di un evento, ecc. Questo sapere è la competenza”

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und Djigunović (2007, S.95-96)20: Widdowson (1983), Canale und Swain (1980), Canale (1983), Savignon (1972), Skehan (1995, 1998), Bachman und Palmer (1996). Außerdem listet Caon (2012, S.36)21 die italienischen Hauptautoren auf, die sich mit dem Begriff der kommunikativen Kompetenz auseinandersetzen. Unter diesen sind folgende zu finden: Orletti (1973), Freddi (1977), Zuanelli (1978, 1981), Arcaini (1978), D’Addio (1979).

Es werden auch viele Modelle zur kommunikativen Kompetenz entwickelt. Bagarić und Djigunović beschreiben zum Beispiel diejenigen von Canale und Swain, Bachman und Palmer und vom GER, indem die Autorinnen die jeweiligen Ähnlichkeiten und Unterschiede ans Licht bringen (vgl. Bagarić und Djigunović 2007, S.97-100). Angesichts der Natur und der Struktur dieser Arbeit, nehmen wir Bezug auf das von Balboni und Caon (2015) ausgeführte Modell interkultureller kommunikativer Kompetenz, das sich folgenderweise darstellt:

Abbildung 1: interkulturelle Kommunikative Kompetenz Modell nach Balboni und Caon (2015)

20 https://hrcak.srce.hr/file/42651 Zuletzt abgerufen am 18/07/18

21 http://edizionicafoscari.unive.it/media/pdf/article/elle/2012/1/competenza-comunicativa-interculturale-e-dimension/art-10.14277-2280-6792-3p.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

Linguistische Kompetenz Extralinguistische Kompetenzen Sozio-pragmatische und (inter)kulturelle Kompetenzen Welt Beherrschung der linguistischen und relationalen Fertigkeiten Fähigkeit, mit der Sprache sozial zu handeln Kopf

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Das Schema auf der obigen Abbildung sei Balboni (2015)22 zufolge auf folgender Art und Weise zu lesen23. Zuerst sei die kommunikative Kompetenz eine mentale Realität, die sich als eine Durchführung in der Welt ausführt.

a. Im Kopf gibt es drei Kernkompetenzen, die das Kennen der Sprache bzw. das deklarative Wissen bilden:

- Die linguistische Kompetenz, oder die Fähigkeit, gut gebildete Aussagen aus einem phonologischen, morphosyntaktischen, textuellen und lexikalisch-semantischen Gesichtspunkt zu verstehen und erzeugen;

- Die extralinguistischen Kompetenzen, oder die Fähigkeit, Äußerungen und körperliche Gesten (kinesische Kompetenz) zu verstehen und erzeugen; den kommunikativen Einfluss der interpersonnelle Distanz (proxemische Kompetenz) auszuwerten, den kommunikativen Wert der Objekte und der Kleidung zu benutzen und erkennen (artefaktische Kompetenz). Dieser Punkt spielt eine wesentliche und grundlegende Rolle für unsere Arbeit, deren Fokus auf den Gesten und der nonverbalen Kommunikation liegt;

- Der Kern der kontextuellen Kompetenzen bezüglich der benutzten Sprache: Die soziolinguistische Kompetenz, die pragmalinguistische und die (inter)kulturelle.

b. Die mentalen Kompetenzen setzen sich in eine kommunikative Handlung bzw. in mit

Sprache handeln können um, wenn sie benutzt werden, um Texte zu verstehen, zu

erzeugen und zu manipulieren: Es geht um die sogenannten linguistischen Fertigkeiten. Dieser Aktualisierungsmechanismus der Kompetenz macht die Sprachbeherrschung aus. Der zentrale Pfeil des Modells ist zweifach: Einerseits werden die mentalen Kompetenzen zur Performance in der Welt, andererseits kommen Texte und andere Inputs aus der Welt, die unsere mentalen “Grammatiken” vervollständigen, perfektionieren, ändern und korrigieren;

c. Die mündlichen und schriftlichen Texte - die durch den Beherrschungsmechanismus erzeugt werden – tragen zu kommunikativen Ereignissen bei, die durch soziale, pragmatische und kulturelle Normen verwaltet werden. Nehmen wir die folgende Situation als Beispiel: Ein Podiumsgespräch während einer Tagung folgt anderen Regeln

22https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_

2015_001_Balboni.pdf Zuletzt abgerufen am 19/07/2018

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als eine Konversation über dasselbe Thema und mit denselben Teilnehmern, die sich stattdessen in einer Bar treffen. In diesem Fall handelt es sich um das mit der Sprache

handeln können bzw. die funktionale und pragamatische Kompetenz, die eine

soziolinguistische Kompetenz benötigt, um sich zu verwirklichen (vgl. Balboni 2008, S.52).

Burwitz-Melzer et. al (2016, S.136) führen eine relativ aktuelle Thematik innerhalb des Bereichs der kommunikativen Kompetenz an. Sie schreiben: “In der von Migrations- und Globalisierungsprozessen geprägten Welt muss Kommunikation als mehr als der erfolgreiche Austausch von Informationen oder das Senden kommunikativer Botschaften verstanden werden, weil jede kommunikative Situation auch von den Wahrnehmungen, den Einstellungen und Sichtweisen der Gesprächspartner und ihren komplexen sozialen und kulturellen Identitäten beeinflusst wird”. Das gerade beschriebene Modell hat den Vorteil, dass es in einer interkulturellen Dimension anwendbar ist. Die so dargestellte kommunikative Kompetenz enthalte - wie oben beschrieben – sowohl die linguistische als auch die kulturelle Dimension. Aus diesem Grund beziehe das Modell von Balboni und Caon alle Sprachen mit ein, beziehungsweise die Muttersprache, die Fremdsprachen und/ oder die ethnischen Sprachen (vgl. Caon 2008, S.XVII). Caon zufolge gäbe es in dem Modell eine wesentliche Ergänzung, die die Kompetenz in einer bestimmten Sprache von der interkulturellen kommunikativen Kompetenz unterscheide. Diese Ergänzung befinde sich auf dem mittleren Viereck, „denn um interkulturell kompetent zu sein, sollen die linguistischen Fertigkeiten auch von den relationalen Fertigkeiten unterstützt werden“24 (Caon 2016, S.9)25. Diese relationalen Fertigkeiten seien: beobachten können, oder sich dezentrieren und sich distanzieren; relativieren können; Beurteilungen aufschieben können; aktiv zuhören können; emotional verstehen können; die Bedeutungen verhandeln können; die Ambiguitätstoleranz und die Flexibilität (vgl. Balboni 2015, S.7-8)26. Alle diese Fertigkeiten seien durch die Umänderung der eigenen Geisteshaltung Bezug nehmend auf die emotionale Reaktion gegenüber bestimmten Handlungen, Sachen, Worten anderer Kulturen, die wir für unangenehm halten, zu entwickeln. Man solle auch die soziale

24 „poiché per essere competenti in chiave interculturale, le abilità linguistiche devono essere sostenute anche da quelle relazionali“

25

http://edizionicafoscari.unive.it/media/pdf/article/elle/2016/1numero-monografico/art-10.14277-2280-6792-ELLE-5-1-16-0.pdf Zuletzt abgerufen am 18/07/2018

26https://arca.unive.it/retrieve/handle/10278/3659955/40146/COM%20INT%20MAPPA%20ELLE_4_1_

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Reaktion gegenüber einigen Handlungen oder Verhalten, die wir als Beleidigungen oder Mangel an Aufmerksamkeit wahrnehmen, in Betracht ziehen (vgl. Balboni und Caon 2015, S.23).

Wir haben in diesem Kapitel einen Überblick über den Begriff der kommunikativen Kompetenz dargestellt. Ausgehend von der Definition des betreffenden Begriffs wurde seine historische Entwicklung kurz beschrieben. Danach haben wir das interkulturelle kommunikative Kompetenzmodell von Balboni und Caon ausführlich analysiert, die wichtigsten Aspekte hervorgehoben und nach den jeweiligen Literaturquellen kommentiert. Es scheint uns wichtig herauszustellen, dass die Darstellung und die Beschreibung dieses Modells uns als Grundlage für unsere Arbeit dient, die darauf zielt, sich auf die extralinguistischen Kompetenzen und vor allem auf die Dimension der Gesten zu fokussieren. Die interkulturelle Dimension des Modells bezieht sich in unserem Fall auf das Verstehen und das Bewusstsein, dass es mögliche interkulturelle Missverständnisse oder einfach Unterschiede in der Ausführung gibt.

2. LA DIMENSIONE NON VERBALE

In questo capitolo affronteremo il tema della comunicazione non verbale, toccando i suoi nodi principali. Partiremo anzitutto da una rassegna bibliografica, con riferimenti internazionali e italiani, che ha lo scopo di analizzare in ordine cronologico i prinicipali contribuiti alle varie dimensioni non verbali che analizzeremo in modo approfondito in questo capitolo. Tale rassegna non è dunque da intendersi come comprensiva di tutte le discipline che si sono occupate e si occupano tutt’ora di comunicazione non verbale, né raccoglie tutti i contributi finora pubblicati sul tema. Data la natura di questo lavoro, nella parte finale della rassegna bibliografica dedicheremo una parentesi allo sviluppo degli studi sullla comunicazione non verbale applicati all’insegnamento, a livello internazionale e in Italia.

2.1 LITERATURÜBERSICHT

Obwohl ein bestimmtes Interesse an den Gestensprachen schon in der Antike (dank Aristoteles, Cicero und Quintilian) herrscht und danach ungefähr vom 17. Jahrhundert an einige Theorien und Studien über Gesten (Bonifacio, 1616; Bulwer, 1644; Requeno, 1797; Bell, 1806; De Jorio, 1832; Pitrè, 1872; Sittl, 1890), Mienen (Lavater,

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1806) und die formale Rede (Steele, 1775; Austin, 1806; Delsarte27) entwickelt werden, ist das theoretische und wissenschaftliche Studium über die nonverbale Kommunikation auf das Werk Darwins The expression of the emotions in man and animals (1872) zurückzuführen. Durch seine Evolutionstheorie werden Wissenschaftler verschiedener Disziplinen auf internationaler Ebene beinflusst. Mit Außnahme von einigen europäischen Wissenschaftlern (der deutsche Psychologe, Philosoph und Physiologe Wundt, 1904; der österreichische Psychoanalytiker, Neurologe und Philosoph Freud; der deutsche Anthropologe Boas, 1911; der deutsche Psychiater Kretschmer, 1925; der französische Anthropologe, Soziologe und Historiker der Religionen Mauss, 1936; der deutsche Ethologe Eibl-Eibesfeldt, 1967; 1968; 1970; 1971; 1972; 1973; 1976), entwickelt sich die frühe theoretische Literatur über die nonverbale Kommunikation schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Simmel, 1904; 1921; Burtt und Clark, 1923; Wundt, 1904; Boas, 1911; Kretschmer, 1925; Dunlap, 1927; Paget, 1930; Cocchiara, 1932; Allport und Vernon, 1933; Strehle, 1935; Mauss, 1936; Munn, 1940; Sheldon, 1940; 1942; Schlosberg, 1941; Efron, 1941; Knower, 1941; Bateson und Mead, 1942; Pike, 1943; Engel 1945; Wolff, 1945; Spitz und Wolf, 1946; Deutsch, 1947) und insbesondere seit den 50er Jahren vor allem in den USA.

Dennoch stellen die 60er Jahre die Hochblüte der Studien über die nonverbale Kommunikation dar. Für die Gründung der Kinesic sei Birdwhistell erwähnt (1952; 1955; 1966; 1967) und für andere Werke über die Körperbewegungen aus verschiedenen Standpunkten die folgenden Wissenschaftler: Matarazzo et al.,1964; Leroi-Gourhan, 1964; Mehrabian (Mehrabian und Wiener, 1967; Mehrabian und Ferris, 1967; Mehrabian 1968a; 1968b; 1969; 1971; 1972); Mahl (1968); Dittman (1969; 1971); Argyle (1969); Argyle und Kendon (1967); Argyle et al. (1968); Kendon; Scheflen (1963; 1964; 1965); Goffman (1956; 1961; 1963; 1971) für seine Beiträge aus der Soziologie; Ruesch und Kees (1956) fūr die Kodierung, den Ursprung und die Nutzung des kommunikativen Verhaltens; Maslow und Mintz (1956) fūr eine Analyse des Umweltfaktors in der menschlichen Kommunikation; Frank (1957) für den ersten Artikel über die haptische Kommunikation und Hoult (1954) fūr einen der ersten Artikel über das Verhältnis zwischen Status und Kleidung; Trager (1958) für die Anfangsstudien über die Paralinguistik, welche später von anderen Autoren entwickelt werden (Goldman-Eisler, 1954; 1961a; 1961b; 1961c; 1961d; 1961e; 1967; Sebeok et al., 1964; Lieberman und Michaels, 1962; Kramer, 1963; 1964; Davitz, 1964; Mahl und Schulze, 1964; Austin,

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1965; Abercrombie, 1968; Duncan und Rosenthal, 1968; Crystal, 1969); Hall (1959; 1966) für seine pionieristischen Studien über die Proxemik, zusammen mit anderen späteren Autoren (Leipold, 1963; Willis, 1966; Forston und Larson, 1968; Sommer, 1969; Dosey und Meisels, 1969; Cook, 1970; Aiello, 1972; Aiello und Aiello, 1974; Albert und Dabbs, 1970); Compton (1962) und Hamid (1968; 1969; 1972) für die Studien über die Wahrnehmung der Kleidung; Exline (1963; 1971; 1985; Exline und Winters, 1966; Exline et. al, 1968; Exline und Yellin, 1969) und andere Wissneschaftler (Argyle, 1965; Stass und Willis, 1967; Efran, 1968; Strongman und Champness, 1968; Kendon, 1969; Kruger und Huckstedt, 1969) für seine Beiträge über das Augenverhalten und Hess (1960; 1965; 1970) für die Studien über die Pupillen; Condon (Condon und Ogston, 1966; Condon und Brosin, 1969) für die Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen einigen pathologischen Fällen und den nonverbalen Komponenten der Kommunikation. Ganz am Ende der 60er Jahre finden sich Beiträge außerdem aus der Ethologie von Eibl-Eibesfeldt (1967; 1968; 1970; 1971; 1972; 1973; 1976); Morris (1967); Von Frisch (1967); Sebeok (1968) und die ersten Beiträge von den Psychologen Ekman und Friesen (Ekman, 1964; 1965a; 1965b; Ekman und Friesen, 1967; 1969a; 1969b).

Die 70er Jahre werden auf der einen Seite vom Werk Fasts (1970) gekennzeichnet. Es werden zahlreiche Bücher geschrieben, die eher als Handbücher für das Verstehen der nonverbalen Kommunikation in verschiedenen Situationen des Alltagslebens und den folgenden persönlichen Erfolg gedacht sind (Nierenberg, 1971; McGovern, 1976; Cooper, 1979; Medley, 1979). Außerdem, werden die ersten Bücher über die nonverbale Kommunikation in der Werbung veröffentlicht (Lerbinger, 1972; Matthews, 1975; Millum, 1975; Williamson, 1978; Weilbacher, 1979; Goffman, 1976; Umiker-Sebeok, 1981; 1986). Auf der anderen Seite werden die Themen der 60er Jahre zusammengefasst und vertieft. Im Allgemeinen sind die übergreifenden Werke über die nonverbale Kommunikation von Hinde (1972); Spiegel und Machotka, 1974; Key (1977); Knapp (1978); LaFrance und Mayo, 1978; Harper et al., 1978 maßgeblich. Von Bedeutung sind die Untersuchungen über das menschliche Gesicht und ihr Mienen von Ekman (1972; 1973; 1979; Ekman und Friesen, 1971; 1975; 1976; Ekman und Ellsworth, 1972; Ekman et al., 1971; 1972; Ekman und Oster, 1979); Bugental et al. (1971); Boucher und Ekman (1975); Buck et al. (1974); Mackey (1976); Schwartz et al. (1976); Zuckerman et al. (1976); Brunner (1979), Bull (1979); Hager und Ekman (1979); Izard (1979); Kraut (1979). Im Bereich von der Kinesic erwähnen wir Birdwhistell (1970); Hewes (1974); Lindenfeld (1974); Kendon (1972a; 1973b); Davis (1972); Schiffrin (1974); Laban

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(1975); Walker und Nazmi (1979). Im Zusammenhang mit der Kinesic entwickeln sich die Studien über das Augenverhalten (Argyle und Cook, 1976; Ellsworth und Ludwig, 1972; Lalljee, 1978; Exline und Fehr, 1978; Rutter und Stephenson; 1978; Rutter et al., 1979). In diesen Jahren werden außerdem einige kulturelle Gestenaufzählungen erstellt (Saitz und Cervenka, 1972; Wylie, 1977; Morris et. al, 1979). Demzufolge ist eine zunehmende Beachtung kultureller und interkultureller Unterschiede festzustellen (Saint Jaccques, 1972; Nine Curt, 1974; LaFrance und Mayo, 1976; Shimoda et al., 1978; Erickson, 1979). Im paralinguistischen Bereich findet man Weiterentwicklungen dank der Studien von McQuown, Bateson, Birdwhistell, Broin, Hockett (1971); Scherer (1972, 1973); Poyatos (1975; 1976; 1978); Catford (1977). Im Rahmen der Proxemik sind folgende Autoren zu nennen: Hall (1974); Watson (1970; 1974); Sommer (1974), Scheflen (1975); Ashcraft und Scheflen (1976); und andere. Die Haptik (Montague, 1971; Morris, 1972; Nguyen et al., 1975; Willis und Hoffman, 1975), das Aussehen und die Kleidung (Stone, 1970; Green und Giles, 1973; Molloy, 1975; 1977), der Geruch (Comfort, 1971; Largey et. al, 1972; Cain, 1978; 1979). Zwei andere Bereiche sind in diesen Jahren von besonderer Bedeutung. Zum einen der Konversationsbereich (Kendon, 1970; 1972b; 1973a; 1977; 1980a; 1980b; Mehrabian, 1971; 1972; Scheflen, 1972; 1973; Duncan, 1972; 1973; 1974a; 1974b; 1975a; 1975b; Dittman, 1972; Feldstein et al., 1978; Jefferson, 1973; Lindenfeld, 1971; 1973; 1974; Rosenfeld et al., 1978; Sacks et al, 1974; Schegloff, 1972; Wiemann und Knapp, 1975; Wiemann und Harrison, 1983; Poyatos, 1982a; 1983) und zum anderen die Entwicklungsstudien (Blurton Jones, 1972a; 1972b; Scaife und Bruner, 1975; Meltzoff und Moore, 1977; Bullowa, 1979; von Raffler-Engel, 1975; 1978, 1980, 1981), auch aus der Perspektive der Psychotherapie (Davis, 1970; 1975; 1984; Waxer, 1978). Eine Blütezeit erreichen auch die Studien über die nonverbale Kommunikation im Zusammenhang mit der Interaktion zwischen Arzt/Krankenschwester und Patient (Blondies und Jackson, 1977; O’Brien, 1974; Travelbee, 1966; Kahn, 1978; Ujheley, 1979; van Heukelem, 1979; Friedman, 1979; Di Matteo, 1979; Taylor, 1979). In den 70er Jahren findet man die ersten italienischen theoretischen Beiträge über die nonverbale Kommunikation, die sich auch später entwickeln. Im Bereich der Kindheitsstudien (Camaioni et al., 1970; Arrabito-Giovine und Bertocchi, 1978; Bertolini und Callari-Galli, 1980); der Philologie (Battegazore, 1979); der Körpersprache und der Volkstraditionen (Carpitella, 1979; Telmon, 1972); der Kommunikation (Ricci Bitti und Cortesi, 1977; Sacchetto, 1979; Ricci Bitti und Zani, 1983), der Gebärdensprache (Volterra, 1981).

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Die 80er Jahre sind durch zwei Tendenzen gekennzeichnet. Die erste besteht in der Spezialisierung der Studien in den verschiedenen Bereichen der nonverbalen Kommunikation. Das Lächeln (Ekman und Friesen, 1982; Shaw, 1986); das Gesicht und die Mienen, vor allem im Zusammenhang mit den persönlichen Urteilen, Eindrücken und Emotionen werden von Ekman (1980; 1982; Ekman et al., 1980a; 1981; 1982); Spignesi und Shor, 1981; Stammers et al., 1985; Wagner et al., 1986; Wiggers, 1982; Winton, 1986; Laird, 1984; Lanzetta und Orr, 1986; Mandal, 1986; Mueser et al., 1984, Berry und McArthur, 1986, untersucht. Zahlreiche Wissenschaftler anaylisieren im Allgemeinen die Rolle der Emotionen in der nonverbalen Kommunikation (Apple, 1982; Buck, 1984; Collier, 1984; Scherer, 1981; 1984; 1986; Leventhal und Tomarken, 1986; McHugo, 1985; Malatesta, 1985; Dolgin, 1985). Es werden einige Unterschiede zwischen Männern und Frauen in ihrer Ausführung und Wahrnehmung nonverbaler Verhalten aufgeführt (Stekler und Rosenthal, 1985; Hall, 1981, 1984; Vrugt und Kerkstra, 1984; Noller, 1986; Safer, 1981; Mayo und Hanson, 1981). Spezifische Studien über die persönlichen Urteile und Eindrücke werden ausgeführt (Tedeschi, 1981; Riggio und Friedman,1986; Von Beyer, 1981; Kraut und Poe, 1980; Ekman et al., 1980b). Der proxemische Bereich wird weiter untersucht (Aiello und Thompson, 1980; Russell et al., 1980; Taylor und Ferguson, 1980; Strube, 1984) mit einem Fokus auf die Haltung (Knowles, 1980; Riskind und Gotay, 1982; Klein, 1984; Maxwell und Cook, 1985; LaFrance und Ickes, 1981; LaFrance, 1985), sowie das Aussehen (Vanderhoff, 1981; Graham und Jouhar, 1980; Graham und Furnham, 1981; Cash und Cash, 1982; Solomon und Schopler, 1982; Reis et al., 1982; Major et al., 1984; Millenson, 1985; Sweat und Zenter, 1985; Kaiser, 1985), die haptische Dimension (Willis, 1980; Smith et al., 1980; Borelli und Heidt, 1981; Major und Heslin, 1982; Patterson et al., 1986; Pisano et al., 1986; Barroso und Feld, 1986; Jones und Yarborough 1985; Goldberg und Rosenthal, 1986), das Augenverhalten (Walker und Trimboli, 1983; Kleinke, 1980; 1986; Ellyson et al., 1980; 1981a; 1981b), die Konversation und Interaktion (Duncan, 1980; Goodwin, 1981; Beattie, 1981; 1983; Walker, 1982; Kendon, 1982; Wiemann und Harrison, 1983; Argyle et al., 1981; Argyle, 1983; 1984; Argyle und Henderson, 985; Slugosky, 1985), die Paralinguistik (Atkinson, 1984; Laver, 1980; Laver und Hanson, 1981; Scherer und Giles, 1980; Scherer und Ekman, 1982; Scherer, 1984). In diesen Jahren gibt es außerdem in dem Bereich der Kinesic ein allgemeines Interesse am Thema der Gesten und insbesondere die Zahl der Studien über die Bedeutung der Gesten in der Kommunikation nimmt zu (Kendon, 1981; 1983; 1986a; 1986b; Bull, 1987; Lamedica, 1987; Rector, 1986; Ricci Bitti und Cortesi,

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1987; Bavelas, 1994). Die zweite Tendenz besteht in der Feststellung der Art und Weise, in der eine Reihe nonverbaler Zeichen zusammenwirken, um bestimmte kommunikative Ziele zu erreichen, zum Beispiel um jemanden anzulūgen (Ekman, 1981; 1985; Allen, 1983; von Raffler-Engel,1983; Bugenthal, 1986; De Paulo und Pfeifer, 1986; Zuckerman et al., 1981; 1982; 1985; Remland, 1984; Hall, 1980; Riggio und Friedman, 1983; Burgoon, 1984; Burgoon et al., 1985; Woodall und Burgoon, 1981). Zu guter Letzt sollen die übergreifenden Hauptwerke über die nonverbale Kommunikation erwähnt werden (Contarello, 1980; Forconi, 1988; Poyatos, 1983; Poli, 1980; Wolfgang, 1984; Kendon, 1981; Key, 1982; Knapp, 1980; Malandro und Barker, 1983; von Raffler-Engel, 1980).

In den 90er Jahren entwickelt sich und setzt sich die Tendenz fest, nonverbale Zeichen im Zusammenhang zu beobachten, um zu verstehen, wie bestimmte kommunikative Ziele erreicht werden: beispielsweise im Rahmen der Täuschung (Anderson et al., 1999; DePaulo et al., 1996; deTurk et al., 1997; Ekman et al., 1999; Farwell und Dochin, 1991; Levine et al., 1999), der Politik (Budesheim, 1994; Davis, 1995; Patterson et al., 1992), der Arbeit (DeGroot und Motowidlo, 1999; Blanck und Rosenthal, 1992; Lawrence und Watson, 1991; Reingen und Kernan, 1993); des Marketings (DePaulo, 1992; Hornik, 1991; 1992), sowie die Missverständinsse zwischen verbalen und nonverbalen Kanälen zu untersuchen (Bavelas et al., 1990). Es wird zunehmend schwieriger, jedes Fach der nonverbalen Kommunikation für sich zu bestimmen, da die Wissenschaftler jetzt einen vorwiegend interdisziplinären Ansatz übernehmen. Zum Beispiel fokussieren sich die Untersuchungen auf den Bereich der Emotionen, ihre Wahrnehmung und ihren Ausdruck (Baum und Nowicki, 1998; Berry und Pennebacker, 1993; Buck, 1993; Camras, 1993; Camras et al. 1994; Damasio, 1994; Ekman et al., 1990; Galati et al., 1997). Von besonderer Bedeutung sind die zahlreichen Beiträge über das Gesicht und die Mienen, die aus verschiedenen Fächern herstammen (Berenbaum und Rotter, 1992; Biehl et al., 1997; Carroll und Russell, 1996; 1997; Chovil,1991; Cunningham et al., 1990; Ekman, 1994; 1998; Fernández-Dols und Carroll, 1997; Fernándenz-Dolls und Ruiz-Belda, 1995; 1997; Fridlund, 1991; 1994; 1997; Grammer und Thornhill, 1994; Halberstadt et al., 1992; Harrigan und O’Connell, 1996; Hess und Cleck, 1990; Izard, 1990, Matsumoto, 1991; Phillips et al., 1990; Prkachin, 1992; Prkachin und Craig, 1995; Russell, 1994; Wagner und Lee, 1999; Wagner und Smith, 1991; Zebrowitz, 1997; Zuckerman und Kieffer, 1994; Bavelas und Chovil, 1997; Berry und Wero, 1993; Chartrand und Bargh, 1999; Knutson, 1996; Langlois et al., 1991; Langlois und Roggman, 1990; Skinner und Mullen, 1991; Blairy et al., 1999). Im Rahmen

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der Interaktion und der Konversationsanalyse finden wir die folgenden Studien: Bernieri et al., 1996; Bernieri und Rosenthal, 1991; Berry, 1991a; 1991b; 1992; Chovil, 1991; Cappella, 1991; 1997; Droney und Brooks, 1993; Kalma, 1993, Manusov et al., 1997. Der Bereich der Kinesic ist durch Untersuchungen und Beiträge über die Gesten (Axtell, 1991; Buslig, 1999; Hanlon et al., 1990; Kenner, 1993; Kresse und Feldmann, 1999; McNeill, 1992; Morris, 1994; Poggi und Magno Caldognetto, 1997) und ihre Relevanz in der Rede (Bavelas et al., 1992; 1995; Bavelas, 1994; Ekman, 1999; Feyereisen und Harvard, 1999; Hadar et al., 1998; Kraus et al., 1995; 1996; Kraus und Hadar, 1999; McNeill et al., 1994; Morrell-Samuels und Krauss, 1992; Müller, 1998; Rauscher et al., 1996; Streeck, 1993; Streeck und Knapp, 1992). Das Augenverhalten und der Blick werden von Bensing et al., 1995; Farabee et al., 1993; Hensley, 1990; Larsen und Shackelford, 1996; Mitchell, 1992; Napieralski, 1995; Rosse et al., 1994, untersucht. Auch im Rahmen der Paralinguistik wird dies weiter untersucht (Berry et al., 1994; Bloom et al., 1999a; 1999b; Christenfeld, 1995; Ellgring und Scherer, 1996; Greene und Ravizza, 1995; Jaworski, 1993; Pittam und Scherer, 1993; Poyatos, 1993; Scherer et al., 1991; Walker-Andrews und Lennon, 1991; Zuckerman und Miyake, 1993). Zu verzeichnen ist außerdem eine wachsende Anzahl von Studien über das Aussehen (Bloch, 1993; Brunsma und Rockquemore, 1998; Collins und Zebrowitz, 1995; Etcoff, 1999; Feingold, 1992; Hamermesh und Biddle, 1994; Lundberg und Sheehan, 1994; Reid et al., 1997; Riggio et al., 1991; Wolf, 1991; Young, 1999), über die sexuellen Unterschiede in der Wahrnehumg und im Ausdruck nonverbaler Botschaften (Briton und Hall, 1995; Butler und Geis, 1990; Davis, 1995; deTurk, 1991; Dodd et al., 1999; Guerrero, 1997; Hall et al., 1997; 1994; Hirschman, 1994; Kang, 1997; Kring und Gordon, 1998; Murphy und Zajonc, 1993; Nohara, 1992), sowie über die Haptik und Proxemik (Emmers und Dindia, 1995; Field, 1998; 1999; Floyd, 1999; Guerrero und Andersen, 1991; 1994; Hall und Veccia, 1990; Harrison-Speake und Willis, 1995; Hetheringtion, 1998; Lewis et al., 1995; 1997; McDaniel und Andersen, 1998; Nilsen und Vrana, 1998; Remland et al., 1991; Rosa et al., 1998; Smith et al., 1998; Willis und Briggs, 1992). Ganz neu sind die ersten Beiträge über die Technologie (Brittan, 1992; Kaiser und Wehrle, 1992; Walther und Tidwell, 1995), sowie das Interesse an den Stereotypen und Vorurteilen im Zusammenhang mit der nonverbalen Kommunikation (Eagly et al., 1991; Chen und Bargh, 1997; Dovidio et al., 1997; Hall und Carter, 1999; Hummert et al., 1999; Leppard et al., 1993).

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Das 21. Jahrhundert ist durch die Themen des vorherigen Jahrzehnte gekennzeichnet. Trotzdem werden einige persönliche und intime Eigenschaften und Aspekte der Interaktion vertieft (Andersen et al., 2006; Dixson et al., 2010; Elfenbein et al., 2010; Guerrero und Floyd, 2006; Lundström, 2009), auch in einer interkulturellen Perspektive (Bello et al., 2010), im Gegensatz zu der früheren Tendenz, die darin bestand, die Auswirkungen der nonverbalen Kommunikation vor allem unter Unbekannten zu untersuchen. Die Dimension des Betrugs und der Lüge wird weiter behandelt (Aamodt und Custer, 2006; Bond und DePaulo, 2006; Burgoon unf Floyd, 2000; DePaulo et al., 2003; Elaad, 2009; Etcoff et al., 2000; Givens, 2007; Hartwig und Bond, 2011; Knapp, 2008; Levine et al., 2010; Park et al., 2002; Reinhard, 2010; Reinhard et al., 2011; Vrij et al., 2011), sowie die Anwendungen der Studien über die nonverbale Dimension auf dem Arbeitsplatz (Byron et al., 2007; Leigh und Summers, 2002; Levav und Argo, 2010; Peterson, 2005; Puccinelli et al., 2010; Rule und Ambady, 2008). Kennzeichend sind die Studien über die von den nonverbalen Kanälen übermittelten Emotionen (App et al., 2011; Ekman, 2003; Matthews et al., 2002; Merten, 2005; Paulmann und Pell, 2011; Riggio und Riggio, 2002; Tracy und Robins, 2004), vor allem über jene, die vom Gesicht kodiert werden (Aviezer et al., 2011; Bernstein et al., 2010; Bogart und Matsumoto, 2010; Borod et al., 2004; Calvo und Lundqvist, 2008; Dion, 2002; Eisenbarth und Alpers, 2011; Halberstadt et al., 2011; Marsh et al., 2007; Matsumoto et al., 2008; 2010; Niedenthal et al., 2000; Schiavenato et al., 2011). Es mehren sich außerdem Studien über das Gesicht und die Mienen (Bachmann und Nurmoja, 2006; Boothroyd et al. 2008; 2011; Cohn und Ekman, 2005; Guéguen, 2009; Kring und Sloan, 2007; Krumhuber et al., 2007; Lakin und Chartrand, 2003; Leeland, 2008; Matsumoto und Hwang, 2010; Rhodes, 2006; Rhodes et al., 2002; 2005), den Blick (Adams und Kleck, 2003; 2005; Adams et al., 2010; Bavelas et. al, 2002; Crosby et al., 2008, Harrison et al., 2007; Koch et al., 2010; Kuhn und Tipples, 2011; Wirth et al., 2010), die Proxemik (Brown und Robinson, 2011; Costa, 2010; Judge, 2000; Kaya, 2007, Kaya und Weber, 2003; Li und Robertson, 2011) mit dem Schwerpunkt auf sexuelle Unterschiede (Atsuko, 2003), die Haptik (Ackerman et al., 2010; Andersen, 2005; Dolinski, 2010; Feldman, 2011; Field, 2001; 2010; Guéguen und Fisher-Lokou, 2002; 2003; Hall, 2011; Hertenstein, 2011; Andersen, 2011; DiBiase und Gunnoe, 2004), das Aussehen (Agthe et al, 2011; Albada et al., 2002; Caldwell und Burger, 2011; Cox et al., 2009; Gosling, 2008; Langlois et al., 2000; Ricciardelli, 2011; Roberts et al., 2010; Shannon und Stark, 2003; Tiggemann und Lacey, 2009), die Paralinguistik (Aubanel und Nguyen, 2010; Baeck et al., 2011; Borkowska und

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Pawlowski, 2011; Cartei und Reby, 2012; Clark und Fox Tree, 2002; Floyd und Ray, 2003; Fraccaro et al., 2011; O’Connell und Kowal, 2005; Sakkalou und Gattis, 2012; Sauter et al., 2010). Besonders vom 20. Jahruhndert an entwickeln sich Studien über die mediale Kommunikation und die Technologie (Bailenson und Yee, 2007; Döring und Pöschl, 2009; Hancock und Toma, 2009; Krumhuber und Tamarit, 2012; Riordan und Kreuz, 2010; Walther, 2006; Walter und D’Addario, 2001). Im kinesischen Bereich bemerkt man eine große und zunehmende Anzahl an Studien und Beiträgen über die Gestendimension (Alibali und Don, 2001; Alibali und Hostetter, 2010; Allert, 2008; Armstrong und Wagner, 2003; Bavelas et al., 2002; Cameron und Xu, 2011; Chu und Kita, 2011; Church et al., 2007; Cochet und Vauclair, 2010; Cook et al. 2008; 2010; de Ruiter, 2007; Goldin-Meadow und Iverson, 2010; Ngueffo, 201628; Ozcaliskan und Goldin-Meadow, 2010; Pika et al., 2005; 2009; Pine et al., 2010; Ping, 2010; Poggi, 2002; Rossini, 2001; Stevanoni und Salmon, 2005) und die Bedeutung der Gesten im Zusammenhang mit der Rede (Bavelas und Chovil, 2006; Beattie und Shovelton, 2006; Gentilucci und Dalla Volta, 2008; Gerwing und Bavelas, 2004; Goldin-Meadow, 2003; Graham und Kibreath, 2007; Holler und Beattie, 2003; Hostetter, 2011; Hostetter und Skirving, 2011; Kendon, 2000; 2002; 2004; Kimbara, 2008; Kita, 2009; Loehr, 2007; McClave et al., 2007; McNeill, 2000; McNeil et al., 2000). Zuletzt wird die nonverbale Kommunikation im Allgemeinen zum Schwerpunkt der folgenden Werke (Burgoon et al., 2010; Casiddu, 2004; Knapp et al., 2013; Manusov, 2004; Manusov und Patterson, 2006; Matsumoto et al., 2016; Harrigan et al., 2008; Orletti, 2000; Patterson, 2011).

Was die Anwendung der nonverbalen Kommunikation im Unterricht betrifft, werden die ersten Studien und Untersuchungen vom Ende der 60er Jahren an auf einer internationalen Ebene geführt (Achilles und French, 1977; Adams und Biddle, 1970; Beebe, 1980; Breed, 1971; Breed und Colaiuta, 1974; Doyle, 1977; Keith et al., 1974; Levine, 1976; Rosenthal und Jacobson, 1968 Saitz, 1966; Shea und Rosenfeld, 1976; Gannon, 1977; Green, 1977). Seit den 80er Jahren intensivieren sich die Studien in diesem Bereich, manchmal auch mit einem interkulturellen Ansatz (Galloway, 1979; 1984; Wolfgang, 1979; 1984; Pennycook, 1985; Smith, 1984; Woolfolk, 1981; 1985). Nicht nur gewinnt das Lehren an sich Bedeutung, sondern auch das Lehren von Fremdsprachen (Barnett, 1983; Beattie, 1977; Carels, 1981; Johnson, 1985; Kellermann,

28https://www.itals.it/sites/default/files/pdf-bollettino/novembre2016/bollettino_itals_66_ngueffo.pdf Zuletzt abgerufen am 11.08.18

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1992; Von Raffler-Engle, 1980; Ward und Von Raffler-Engle, 1980). Der Einfluss der nonverbalen Kommunikation auf das Lehren wird aus verschiedenen Perspektiven untersucht. Vorwiegend sind darunter die Kinesic (Barnett, 1983; Brooks und Rogers, 1981; Green, 1977; Saiz, 1966,), die Proxemik (Allen et al., 2006; Hesler, 1972; McCroskey und Richmond, 1992), das Aussehen (Ambady und Rosenthal, 1993, Andersen und Andersen, 1982; Gorham et al., 1999; Schwebel und Cherlin, 1972), das Lernumfeld (Brooks, 2011; Hesler, 1972; Koneya, 1976; Levine et al., 1980). Außerdem wird die nonverbale Kommunikation in dem Unterricht sowohl aus dem Standpunkt des Lehrers (Babad, 1992; Braun, 1976; Brooks und Wagenhauser, 1980; Brooks und Wilson, 1978; Harris und Rosenthal, 2005; Karr und Beatty, 1979; Owen und Gillentine, 2011; Roach, 1997) als auch des Lernenden (Babad et al., 1991; Baringer und McCroskey, 2000; Driscoll, 1979; Brooks und Rogers, 1981; Costanzo, 1992; Goldberg und Mayerberg, 1973; Moreland und Beach, 1992; Synthe und Hess, 2005; Woolfolk und Woolfolk, 1974), oder auch in Interaktionssituationen zwischen Lehrer und Lernenden (Brooks et al., 1978; Chaikin et al., 1978; Clark und Creswell, 1978). Seit dem neuen Jahrtausend wird das Thema Virtual learning auch untersucht (An und Frick, 2006; Barmaki, 201429; Dixson et al., 201630; Guerrero und Miller, 1998; Cheryan et al., 2011; Mottet, 2000). Das Interesse an der Anwendung der nonverbalen Kommunikation in der italienischen glottodidaktischen Tradition beginnt schon in den 70er und 80er Jahren dank den Beiträgen von Freddi (1972; 1975; 1983; Freddi et al., 1979). Freddi (1972) verweist indirekt auf einige Aspekte der nonverbalen Dimension der Sprache in dem Kapitel, das lautet: „Das Lehren der Sprache-Kultur“, um die Wichtigkeit ihrer authenthischen Signifikate im Zusammenhang mit den sprachlichen Signifikanten hervorzuheben. Da Freddi (1975) im dritten Kapitel über die Asymmetrie zwischen gesprochener und geschriebener Sprache schreibt, zitiert er die Gestensprache als eine Erleichterung für die Entzifferung der verbalen Botschaft. Außerdem – auch wenn auf indirekter Weise – wird im Kapitel 8 auf die pragmatische Dimension der Sprache beziehungsweise auf das Verhalten, auf die physischen Bewegungen und auf die materiellen Gegenstände hingewiesen. Solche Hinweise – spezifisch auf die Einrichtung des Wohnzimmers in verschiedenen Kulturen – sind im Kapitel 13 zu finden, in welchem der Autor einige Unterrichtshilfmittel kommentiert. Freddi (1983) erwähnt noch die nonverbalen

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http://www.educationaldatamining.org/EDM2014/uploads/procs2014/YRT/441_EDM-2014-Full-Proceedings.pdf Zuletzt abgerufen am: 10.08.18

30https://nca.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/03634523.2016.1209222?needAccess=true Zuletzt abgerufen am: 10.08.18

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Dimensionen der Sprache mit Bezug auf das Sprachenlernen, wenn er über die Eigenschaften der Sprache und die Semiotik schreibt und genauer, wenn er die verschiedenen Dimensionen der Sprache (semiotische Dimension, paralinguistische, kinesische, proxemische, sensorielle und Objekt-Kommunikation) im Kapitel „Die Natur der menschlichen Kommunikation“ spricht. Andere zu erwähnende Autoren sind Sacchetto (1979); Simone (1979); Titone (1988). Titone (1988) weist kurz auf die extralinguistischen Komponenten beziehungsweise die Kinesik, die Proxemik und die Kronemik im Rahmen der didaktischen Kommunikation im Kapitel 1.2 hin. Zuletzt die Beiträge von Zuanelli (1978; 1984). Zuanelli Sonino (1984) erwähnt die nonverbalen Kodes im Kapitel 7 ihres Buches, in welchem sie die Kenntnis des kommunikativen Repertoires einer fremden Gemeinschaft - also nicht nur die verbalen, sondern auch die nonverbalen Komponenten einer kommunikativen Situation – für wesentlich hält. Zuanelli Sonino (1978) hebt in ihrem Buch über die kommunikative Kompetenz die Notwendigkeit hervor, die nonverbalen Kodes in die Spracherziehung zu integrieren. Es geht in diesen Fällen um Bücher, die die nonverbale Kommunikation im Unterricht nicht als Hauptthema darstellen, sondern die nonverbalen Dimensionen werden innerhalb anderer Konzeptbestimmungen – z.B. die kommunikative Kompetenz, die Ziele der Spracherziehung - erwähnt. Seit den 90er Jahren eskalieren die Beiträge, die die nonverbale Kommunikation im Unterricht erwähnen (Balboni, 1995; 2007; 2008; 2015; De Angelis und Bote, 201631; Freddi, 1994; Caon, 2010; 2018; Diadori, 1990; 2000; 2003; Losi, 2001; Mariani, 199432; 201133; Merola und Poggi, 200334; Orletti, 2000; Pavan, 2002; Pecenek, 2007; Sarsini, 2008; Sgambelluri, 201735; Sgamellini, 2017; Sibilio, 2011; Veronesi, 200736). Diese Beiträge umschreiben insbesondere das Bedürfnis, die Didaktik um Aspekte der nonverbalen Kommunikation zu ergänzen. Nur selten werden einige Vorschläge für didaktische Ausgaben gemacht (Diadori, 1989; 1990; Caon, 2018; De Marco, 201737; Poggi, 1987; Spaliviero, 201438).

31http://ojs.pensamultimedia.it/index.php/siref/article/view/1876/1785 Zuletzt abgerufen am 11.08.18 32http://www.learningpaths.org/articoli/competenzastrategica.pdf Zuletzt abgerufen am 12.08.18 33https://riviste.unimi.it/index.php/promoitals/article/view/1238/1450 Zuletzt abgerufen am 12.08.18 34 https://pdfs.semanticscholar.org/21cb/f5e2d090771b218aaf19ea25b4a30ef26d95.pdf Zuletzt abgerufen am 12.08.18

35http://ojs.pensamultimedia.it/index.php/siref/article/view/2349/2109 Zuletzt abgerufen am 12.08.18 36http://doc.rero.ch/record/17635 Zuletzt abgerufen am 12.08.18

37https://riviste.unimi.it/index.php/promoitals/article/view/8763/8345 Zuletzt abgeufen am 12.08.18 38 http://www.anils.it/wp/wp-content/uploads/2017/06/ANILS_2014_04-06.pdf Zuletzt abgerufen am

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2.2 CARATTERISTICHE E FUNZIONI

Paul Watzlawick e colleghi, in uno degli assiomi più noti sulla comunicazione elaborati presso la scuola di Palo Alto in California nel 1967, afferma che “non si può non comunicare”. Dunque, in qualità di essere umani, inviamo continuamente e spesso involontariamente messaggi verbali ma soprattutto non verbali da decodificare al nostro interlocutore. Diversi sono i contributi più o meno approfonditi e gli studi che hanno portato ad elaborare una stima in percentuale della composizione di un messaggio. Ne citiamo qui alcuni in ordine cronologico di pubblicazione, cercando di volta in volta di fornire un’adeguata contestualizzazione di ognuno di essi. L’obiettivo consiste nell’evitare una generalizzazione dei loro contenuti, come spesso accade per lo più nella letteratura definita popolare, alla quale accenneremo in seguito.

Uno dei dati più comuni deriva dalla cosiddetta “regola del 7%- 38%- 55%, o regola di Mehrabian” (Telmon in: Beccaria 2009, p.589), secondo la quale “le parole del linguaggio verbale concorrerebbero dunque per il 7% al raggiungimento della pienezza semantica; il tono della voce per il 38%, mentre il restante 55% verrebbe assolto dal linguaggio corporale” (Telmon in: Beccaria 2009, p.589). Poco prima della descrizione di tale regola, Mehrabian (1971, p.43) afferma che essa si basa su due studi sperimentali realizzati rispettivamente da Mehrabian e Wiener (1967) e Mehrabian e Ferris (1967). Questi due studi sperimentali appaiono strettamente interrelati e nel corso della loro descrizione capiremo il motivo di tale correlazione. Nel primo dei due a cui facciamo riferimento, ovvero a quello di Mehrabian e Wiener (1967), viene ricercato il modo in cui il tono (neutro, positivo o negativo) e il contenuto di un messaggio (neutro, positivo o negativo) si ripercuotono sui giudizi di una persona, se quest’ultima apprezza, stima il suo interlocutore, non lo stima o le è indifferente. Si basa quindi principalemente sulla dimensione paraverbale, vediamo qui di seguito il motivo di tale affermazione. In questo studio sono stati coinvolti 75 studenti, anch’essi della University of California. Di questi, 45 hanno selezionato il contenuto del messaggio: “Le parole miele, grazie e caro sono state selezionate in qualità di istanze assimilabili a contenuti positivi; le parole forse,

davvero, e oh in qualità di istanze assimilabile a contenuti neutrali; le parole non, bruto e terribile in qualità di istanze assimilabili a contenuti negativi” (Mehrabian e Wiener 1967,

p.110)39. Due donne sono state istruite per registrare su nastro ognuna delle nove parole

39 “The words honey, thanks, and dear were selected as comparable instances of positive contents; the words maybe, really, and oh were selected as comprable instances of neutral contents; and the words don’t, brute and terrible were selected as comparable instances of negative contents”

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selezionate, con i rispettivi toni descritti in tutte le combinazioni possibili. Dei restanti 30 studenti, a 10 è stato chiesto di ascoltare sfruttando tutte le informazioni a disposizione, a 10 di porre attenzione esclusivamente al contenuto semantico e ad altri 10 di concentrarsi solo sul tono, ignorando l’informazione contenuta nei significati delle parole. I risultati mostrano che “la variabilità di inferenze sull’atteggiamento di chi parla sulla base dell’informazione disponibile in contenuto e tono combinati è principalmente influenzata dalle variazioni del tono della voce” (Mehrabian e Wiener 1967, p. 109)40. In altre parole, riprendendo una spiegazione dei risultati di tale studio: “quando la comunicazione vocale dell’atteggiamento è in contrasto con la comunicazione verbale di esso, un normale destinatario risponde alla comunicazione su due canali subordinando la componente verbale a quella vocale” (Mehrabian e Ferris 1967, p.249)41. Nel secondo studio a cui facciamo riferimento, ossia a quello di Mehrabian e Ferris (1967), vengono coinvolte 62 studentesse della University of California per realizzare lo studio da loro così descritto: “il presente studio è stato realizzato per indagare sulla decodificazione di comunicazioni di atteggiamenti coerenti e incoerenti nei canali facciale e vocale” (Mehrabian e Ferris 1967, p.249)42 e spiegano in particolare che “tre livellli di atteggiamento (rispettivamente: positivo, neutro e negativo) comunicati tramite espressioni facciali sono stati combinati con tre gradi di atteggiamento comunicati vocalmente” (Mehrabian e Ferris 1967, p.249)43, dando origine quindi a 9 diverse combinazioni. Riassumiamo nel seguente modo lo svolgimento dello studio: un gruppo di studentesse è stato istruito a pronunciare la parola neutra “forse” in modo tale che tramsettesse neutralità, piacere o avversione nei confronti di una persona immaginaria, dopodiché le loro voci sono state registrate su nastro. Oltre alle registrazioni, sono state mostrate indipendentemente ad un gruppo di studentesse delle fotografie che presentavano espressioni facciali di neutralità, piacere e avversione. Nel terzo gruppo di studentesse le tre forme di espressione facciale sono state combinate con ogni tipo di espressione vocale della parola “forse”. Il risultato dello studio “indica che le componenti facciali e vocali non interagiscono e che la componente facciale ha un effetto più incisivo

40 The variability of inferences about communicator attitude on the basis of information available incontent and tone combined is mainly contributed by variations in tone alone”

41 “when vocal communication of attitude is inconsistent with verbal communication of attitude, noral addressees espond to the two-channel communication by subordinating the verbal component to the vocal component”

42 “The present study was designed to investigate the decoding of inconsistent and consistnt communications of attitude in facial and vocal channels”

43 “Three degrees of attitude (i.e., positive, neutral, and negative) communicate in facial expressions were each combined with three degrees of attitude communicated vocally”

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della componente vocale” (Mehrabian e Ferris 1967, p.251)44. In questo senso si può affermare che tale studio ha fornito dei risultati utili per la comprensione dell’importanza della componente non verbale, a differenza di quella paraverbale del primo esperimento condotto da Mehrabian e Wiener (1967). Riassumiamo dunque i due studi citando le parole di Röhner e Schütz (2016, p.66): “Gli studi mostrano quindi che i segnali nonverbali e paraverbali sono più importanti della comunicazione verbale in sé, ‘in particolare nel caso di messaggi incongruenti, contrastanti’”45. Questa è una delle chiavi di comprensione della regola di Mehrabian citata all’inizio del paragrafo, la quale peraltro compare per la prima volta proprio nello studio di Mehrabian e Ferris (1967, p.252), per integrare i risultati del presente studio con quello di Mehrabian e Wiener (1967): “Viene suggerito che l’effetto combinato di comunicazioni di atteggiamento simultanee di tipo verbale, vocale e facciale è una somma ponderata di tre effetti indipendenti, con i coefficienti di .07, .38 e .55 rispettivamente”46. Tali coefficienti, come accennato precedentemente, vengono ripresi sotto forma di formula in Mehrabian (1971, p.43), nel capitolo in cui parla di double edged messages, ovvero messaggi a doppio taglio, in situazioni di inconsistent communication, di comunicazione incongruente. Facciamo un esempio riportando le parole di Mehrabian (1971, p.42): “Le comunicazioni incongruenti sono quelle in cui messaggi contradditori vengono trasmessi simultaneamente dalle parole e altri comportamenti, ovvero, potremmo esprimere qualcosa verbalmente mentre le espressioni facciali, la postura, il tono della voce o i gesti affermano il contrario”. Egli si sofferma per un momento sulla seguente considerazione, anch’essa a nostro avviso rilevante per la comprensione e la contestualizzazione della formula in questione: “Dal momento che il tipo di messaggi che possiamo comunicare nonverbalmente sono il gradimento, la dominanza e la ricettività, l’incongruenza può essere misurata in termini di ognuno di questi tre aspetti separatamente” (Mehrabian 1971, p.42)47. Se i due esperimenti che abbiamo descritto si riferiscono al gradimento, la dimensione della dominanza è supportata da uno studio di Argyle (1970), mentre per quanto riguarda la ricettività “non ci sono ancora risultati sperimentali per l’analisi di messaggi

44 “indicate that the facial and vocal components do not interact and that the facial component has a stronger effect than the vocal component”

45 “Die Studien zeigen demnach, dass non- und paraverbale Signale wichtiger sind als die verbale Mitteilung per se – besonders bei inkongruenten Botschaften”

46 “It is suggested that the combined effect of simultaneous verbal, vocal, and facial attitude communications is a weighted sum of their independent effects – with the coefficients of .07, .38, and .55, respectively”

47 “Since the kind of messages that we can communicate nonverbally are liking, dominance and responsiveness, inconsistency can be measured in terms of each of these three separately”

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incongruenti, tuttavia quei risultati, una volta ottenuti, si conformeranno con quanto è stato trovato per il gradimento e la dominanza” (Mehrabian 1971, p.44)48. Questo passaggio lo porta a generalizzare l’equazione, prima ristretta all’ambito del gradimento, al total feeling, alla sensazione totale. “Generalizzando, possiamo dire che il comportamento non verbale di una persona ha più rilevanza delle sue parole nel comunicare sensazioni e atteggiamenti agli altri” (Mehrabian 1971, p.44)49:

sensazione totale = 7% sensazione verbale + 38% sensazione vocale + 55% sensazione facciale

In merito alla presente equazione, Mehrabian (1971, p.44) puntualizza che “i valori numerici in questa equazione sono solo approssimativi …. Per usare questa equazione dobbiamo attenerci all’analisi di solo una dimensione della sensazione per volta. La dimensione potrebbe essere gradimento – non gradimento, dominanza – remissione, o ricettività; o potrebbero essere perfino sensazioni molto specifiche come la gioia, l’ansia, il dolore, la depressione o la curiosità”50. La regola appena descritta è stata spesso erroneamente generalizzata perché considerata al di fuori del contesto in cui è stata svolta. Boaca (2014, p.200)51 spiega infatti che “si dovrebbe menzionare il fatto che questa proporzione di Mehrabian si riferisce a messaggi che hanno a che fare con emozioni e sentimenti e non sono applicabili a situazioni in cui il contenuto del messaggio è di altra natura”52. Ci sono inoltre due ulteriori limitazioni da considerare in merito al dato emerso dal contributo di Mehrabian. La prima riguarda il fatto che “L’importanza dei messaggi è stata indagata (solo) riguardo all’atteggiamento stimato di una parlante in riferimento al suo interlocutore (ovvero si trattava di un messaggio sulla relazione)”53 (Röhner e

48 “There are as yet no experimental results for analysis of inconsistent messages of responsiveness; but those results, once obtained, probably will conform to what has been found for liking and dominance” 49 “Generalizing, we can say that a person’s nonverbal behavior has more bearing than his words on communicating feelings or attitudes to others”

50 “Numerical values in this equation are only approximate …. To use this equation, we have to restrict ourselves to the analysis of only one dimension of feeling at a time. This dimension could be like-dislike, dominance-submissiveness, or responsiveness; or it could be even very specific feelings such as joy, anxiety, hurt, depression, or curiosity”

51https://www.researchgate.net/profile/Toma_Plesanu/publication/321490642_PROCEEDINGS_The_10t

h_International_Scientific_Conference_STRATEGIES_XXI_'Strategic_Changes_in_Security_and_Intern

ational_Relations'_Volume_2_Bucharest_April_10-11_2014_ISSN_2285-8318_ISSN-L_2285- 8318/links/5a254aafaca2727dd87e97b7/PROCEEDINGS-The-10th-International-Scientific-Conference- STRATEGIES-XXI-Strategic-Changes-in-Security-and-International-Relations-Volume-2-Bucharest-April-10-11-2014-ISSN-2285-8318-ISSN-L-2285-8318.pdf#page=197 Data ultima consultazione: 13/09/2018

52 “mention should be made of the fact that these Mehrabian’s ratios refer to messages related to emotions and feelings and they do not apply to situations in which the message content is of a different”

53 “die Wichtigkeit der Botschaften wurde (nur) im Hinblick auf die eingeschätzte Einstellung einer Sprecherin bezüglich ihres Gegenübers untersucht (d.h. es handelte sich um eine Botschaft über die Beziehung)”

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